Vier Waldbesitzer teilen sich einen Forstanhänger

Forstlogistik: Vier Waldbesitzer teilen sich einen Forstanhänger

Forstwirtschaftlicher Lastzug bestehend Massey-Ferguson-Schlepper mit Forstanhänger Beha T 1100, Kranausstattung Beha 7770.

Forstlogistik: Vier Waldbesitzer teilen sich einen Forstanhänger

Arbeit im Bedienstand. Das A-Stativ zur Kranabstützung hat im ausgefahrenen Zustand eine Breite von 3,05 m.

Zum Zweck einer besseren Auslastung haben sich vier Waldbesitzer in Steinach (Schwarzwald) zum gemeinsamen Erwerb eines modernen Forstanhängers entschlossen. Transportiert werden soll die gesamte Bandbreite von Papierholz über Industrieholz bis Brennholz lang. Energieholzbündel und Meterstücke werden quer verladen. Zwei Teilhaber sind auch mit buschigem Energieholz für den Hacker unterwegs. Zum Alltagsgeschäft gehört auch die Zusammenlegung von Holz aus unterschiedlichen Poldern, um Raum zu gewinnen und die Arbeit der Logistiker zu erleichtern.

Am runden Tisch haben die Beteiligten Einsatzschwerpunkte und Schlepperbestand abgeglichen. Man einigte sich auf das Modell T 1100 mit Ladekran 7770 des lokalen Anbieters Georg Beha. T 1100 steht für ein zulässiges Gesamtgewicht von 11.000 kg, die Kranbezeichnung 7770 für eine Reichweite von 7,70 m bei einer Hubleistung von 700 kg. Unterm Strich steht eine Nutzlast von 7.530 kg. Das Modell verfügt serienmäßig über zwölf Rungenhalter mit Zurrösen zur Ladungssicherung und einem zweistufig teleskopierbaren Rahmen (2 x 45 cm) bei Überlänge. Acht Steckrungen stehen zur Verfügung wobei das hintere Rungenpaar für den Brennholztransport auch um 90 Grad verdreht eingesteckt werden kann.

Boogieachsen und eine rollengeführte Lenkdeichsel mit zwei Lenkzylindern sind im Grundpreis enthalten. Optional entschied sich die Käufergemeinschaft für Rungenverlängerungen und Seitenbleche. „Betriebswirtschaftlich ist das eine runde Sache, die funktioniert”, betont Teilhaber Markus Dold. Auf dem Hof stehen zwei Schlepper mit passendem Zapfwellen- und Druckluftbremsanschluss. Durch die 25 km/h-Beschränkung ist der Forstanhänger zulassungsfrei unterwegs.

Bei den Dolds wird gerade gebaut. Das Holz dafür kommt aus dem eigenen Wald. Tanne und Fichte in Fünfmeter-Abschnitten kommen ins Sägewerk und werden dort als Dielen wieder abgeholt.

Bauholz aus dem eigenen Wald

Am Steuer des Massey-Ferguson 5410 nimmt Andreas Dold, der Bruder des Waldbesitzers, Platz. Nach dem Verlassen der Talstraße wird die Deichsellenkung manuell entriegelt. Der “Kutscher” muss dazu kurz vom “Bock” steigen. Mit dem Forstanhänger im eigenen Wald, bei den Dolds heißt das leer bergauf und beladen talwärts. Vor diesem Hintergrund sind 75 PS in Verbindung mit dem T 1100 völlig ausreichend. Die Knicklenkung bringt einen Gewinn beim Einschlagwinkel von bis zu 30 Grad. Beschädigungen an Zugdeichsel, Beleuchtungseinrichtungen und Reifen werden vermieden.

Im Zuge der Modellpflege hat die Firma Beha den Drehpunkt der Lenkdeichsel in Richtung Wagenmitte verlegt. Um Reibung und Verschleiß zu reduzieren, wird die Lenkdeichsel gegen die Rahmenvorderkante durch eine Rolle abgestützt. Ergebnis ist ein Gewinn an Kippstabilität. Über die Kreuzhebelsteuerung mit Drehfunktion werden Kran, Greifer und Stützen bedient. Die Armaturen liegen gut in der Hand und können auch bei Kälte mit Handschuhen sicher bedient werden. Im ausgefahrenen Zustand erreichen die A-Stützen eine Breite von mehr als 3 Meter. Bei der Auswahl des Ladekrans hat man sich für die Langversion mit 7,70 m Reichweite entschieden. Als vorteilhaft wird der zwischen den Rahmenholmen verbaute Stahlboden bewertet. So werden beim Ladegeschäft Berührungen von Holzgreifer und Ladung mit den Sicherheitskomponenten vermieden.

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Wenn in Sackgassen und auf Holzabfuhrwegen kritische Wende- und Abbiegevorgänge anstehen, dann ist eine Deichsellenkung hilfreich. Der Zugewinn an Lenkeinschlag beträgt bis zu 30 Grad.


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