Secondhand-Maschinen laufen immer

Handel mit Gebrauchtmaschinen ist ein verlässliches Geschäftsmodell. Beim holländischen Unternehmen Beverdam Machinery dreht sich das Geschäft vor allem um gebrauchte Großtechnik. Im Interview mit dem eilboten gibt Tom Beverdam einen Einblick in das Geschäft und aktuelle Marktentwicklungen.

FOKUS GEBRAUCHTE – Interview: Secondhand-Maschinen laufen immer

Das inhabergeführte Unternehmen Beverdam Machinery hat sich auf den internationalen Handel mit gebrauchter Gülle- und Erntetechnik spezialisiert.

FOKUS GEBRAUCHTE – Interview: Secondhand-Maschinen laufen immer

Die Auslieferung erfolgt zum Teil auch mit eigenen Fahrzeugen.

eilbote: Wie ist das Gebrauchtmaschinengeschäft in diesem Jahr gelaufen?

Tom Beverdam: Bis dato sind wir mit der Anzahl der verkauften Gebrauchtmaschinen sehr zufrieden. Vielfach interessieren sich die Kunden insbesondere für sofort verfügbare junge Gebrauchte, da Neutechnik oft lange Lieferzeiten hat oder vorerst gar nicht lieferbar ist.

Beverdam Machinery hat zahlreiche hochpreisige Selbstfahrer im Portfolio. Wie können Sie den GM-Handel professionell gestalten?

In unserem Geschäft kommt es darauf an, ein breites Maschinenangebot zu präsentieren. Darüber hinaus ist es wichtig, den Kunden und Interessenten ein umfangreiches Servicepaket anbieten zu können. Das beinhaltet vor allem einen kompetenten Werkstattservice, aber auch die Organisation des Transportes sowie die Erledigung aller Formalitäten. Nicht zuletzt gehört auch die Bereitstellung passender Finanzierungslösungen dazu.

Worauf kommt es im Gebrauchtmaschinen-Geschäft an?

Der Handel mit Gebrauchten ist Vertrauenssache. Daher sind detaillierte Maschinenbeschreibungen und auch genaue Vereinbarungen unerlässlich. Falls das Geschäft nicht über das Telefon abgeschlossen werden kann, laden wir den Kunden ein, damit er sich die Maschinen ansehen und möglicherweise eine Probefahrt machen kann.

Die Firma Beverdam ist Profi, wenn es um die Vermarktung und die Beschaffung von gebrauchter Landtechnik geht. Wie steht es um die Zusammenarbeit mit anderen Landmaschinen-Fachhändlern?

Wir arbeiten eng mit anderen Landmaschinenhändlern zusammen, was gut funktioniert. Wir kaufen bei anderen Händlern und genauso kaufen auch andere Händler bei uns ein – vor allem junge Maschinen. Sie wollen auch in Zeiten von Engpässen und langen Lieferzeiten bei Neumaschinen ihre Kunden bedienen können.

Welche Rolle spielt die Internationalität für Ihr Geschäft?

Einen großen Teil unseres Umsatzes realisieren wir in den Niederlanden. Etwa 60 Prozent der Maschinen werden exportiert – und zwar in erster Linie nach Deutschland und Belgien. Der größte Teil der Maschinen bleibt zwar in Europa, dennoch zählen Nordamerika, Brasilien und China zu unseren weiteren Absatzmärkten.

Dadurch, dass fabrikneue Maschine oft verzögert ausgeliefert werden, kommen auch weniger Inzahlungnahmen auf den Markt. Erschwert das den Zugang zu Gebrauchten?

Zwar kommen zurzeit weniger junge Gebrauchte auf den Markt. Aber dennoch läuft der Gebrauchtmaschinenhandel. Der Handel mit Secondhand-Maschinen hat Zukunft und wird ein verlässliches Geschäftsmodell bleiben.

Welche Maschinen sind im laufenden Jahr besonders gefragt?

Man kann nicht sagen, dass bestimmte Maschinen besonders gefragt sind. Jeder Kunde hat einen anderen Wunsch, und wir versuchen, die passende Lösung für ihn zu finden.

Sind die Preise für Gebrauchttechnik gestiegen?

Nein. Vielmehr bestimmt die jeweilige Jahreszeit, wie sich der Preis verhält. Zum Beispiel geht in den Zeiträumen, in denen keine Gülle ausgebracht werden darf, die Nachfrage nach gebrauchten Güllefässern oder Gülleeinbringgeräten zurück, infolgedessen sinkt auch der Preis.

In den Niederlanden protestieren die Landwirte seit Wochen gegen die staatlichen Stickstoffreduktionsziele und sehen sorgenvoll in die Zukunft. Spüren Sie Auswirkungen in Ihrem Geschäft?

Landwirte brauchen konkrete und verbindliche Rahmenbedingungen für ihre Betriebe. Angesichts der unklaren Zukunftsaussichten halten sie sich tendenziell mit Investitionen zurück.

Das Interview führte Annette Schulze Ising

Zur Person

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Tom Beverdam ist Juniorchef des Familienunternehmens Beverdam Machinery mit Sitz in Vriezenveen, einer Kleinstadt in der niederländischen Provinz Overijssel. Gegründet wurde es von seinem Vater und Geschäftsführer Wim Beverdam im Jahre 2010. Seither hat sich Beverdam Machinery zu einem Spezialisten für Gebrauchtmaschinen entwickelt, wobei der Fokus auf gebrauchte Gülletechnik sowie Erntemaschinen wie Feldhäcksler und Mähdrescher gerichtet ist. Das Unternehmen, das in Deutschland mit der Tochterfirma Beverdam Landmaschinen im niedersächsischen Uelsen vertreten ist, will den Kunden eine umfangreiche Auswahl an Maschinen bieten. Schwergewichte im Portfolio sind laut Tom Beverdam Maschinen der Hersteller Claas, Krone, New Holland und John Deere.

Kontakt:
Tom Beverdam
Beverdam Machinery BV
7671 SB Vriezenveen
Tel. + 31-64 66 25 315
www.beverdammachinery.nl


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