Hitzige Diskussion um eine Fleischsteuer

Die Forderung nach einer höheren Besteuerung von Fleisch hatte hierzulande für eine hitzige Diskussion gesorgt. Den Stein ins Rollen brachte der Deutsche Tierschutzbund (DTB), der mit einer Steuer auf tierische Veredlungsprodukte dem Tierwohl auf die Sprünge helfen will. Der Vorschlag löste gemischte Reaktionen aus.

Während Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner die Debatte im Grundsatz begrüßte, bezweifelten die Agrarminister von Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern, Thomas Schmidt und Dr. Till Backhaus, dass die Mehreinnahmen den Tierhaltern zugutekämen.

Bei den betroffenen Branchenverbänden stieß die Fleischsteuer überwiegend auf Ablehnung. Von den Fraktionen im Bundestag zeigten sich die Regierungsparteien und Teile der Grünen aufgeschlossen, während sich alle anderen dagegen aussprachen.

Auch außerhalb der Agrar- und Ernährungswirtschaft fielen die Reaktionen uneinheitlich aus. Derweil ist die Fleischerzeugung in Deutschland rückläufig. Die gewerblichen Schlachtbetriebe in Deutschland produzierten im ersten Halbjahr 2019 knapp 3,93 Mio. t Fleisch; das waren 102.700 t oder 2,6 % weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) hat sich der negative Trend aus den beiden Vorjahren damit fortgesetzt; die deutsche Fleischerzeugung dürfte 2019 auf den tiefsten Stand in diesem Jahrzehnt sinken. Verantwortlich für das geringere Schlachtaufkommen sind rückläufige Bestände an Schweinen und Rindern sowie die abnehmende Einfuhr von Schlachtvieh.


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