Das Handy navigiert

Exakte Spurführung per Smartphone und Tablet – Kostengünstiges System soll Einstieg ins Precision Farming erleichtern – Freies SAPOS-Korrektursignal nutzbar – Starterpakete online erhältlich

FieldBee: Das Handy navigiert

Der neu entwickelte Lenkradmotor ist als Nachrüstlösung herstellerunabhängig zu installieren.

FieldBee: Das Handy navigiert

Hohe Spur-zu-Spur-Genauigkeit auf dem Acker plus eine anwenderfreundliche Dokumentation der Feldarbeiten. – Das soll das neue FieldBee Spurführungssystem liefern, das nun auch in Deutschland erhältlich ist. Dabei handelt es sich um eine Anwendung der Firma eFarmer B.V. aus dem niederländischen Amstelveen – ein Startup, das Precision-Farming-Produkte für Landwirte entwickelt. „FieldBee ist komplett auf den Einsatz von Smartphones oder Tablets ausgelegt“, betont Michael Utkin bei der Vorstellung des Systems vor der Fachpresse. „Herstellergebundene Bedienterminals sind daher nicht erforderlich. Außerdem kann die Software, ebenso wie spätere Updates, einfach über die App installiert werden.“ Der Gründer und CEO von eFarmer will mit dem System kleineren und mittleren Betrieben einen vergleichsweise kostengünstigen Einstieg ins Precision Farming ermöglichen.

Darüber hinaus können laut Utkin Feldarbeiten anwenderfreundlich dokumentiert und gängige Feldkarten in das System importiert werden. Möglich sei auch die einfache Synchronisation zwischen verschiedenen Geräten, beispielsweise dem Hof-PC.

Zum FieldBee-Paket gehört ein speziell entwickelter GNSS-Empfänger, der mit dem Smartphone oder Tablet verbunden wird. Bisher ist die App, die auch die deutsche Sprache unterstützt, allerdings nur für Android-Endgeräte verfügbar. Eine iOS-Version gibt es derzeit noch nicht.

Geld von der Crowd

Laut Michael Utkin kann das System mit dem SAPOS-Signal eingesetzt werden. Der Satellitenpositionierungsdienst der deutschen Landesvermessung berechnet laufend präzise Korrekturdaten für die globalen Satellitennavigationssysteme und stellt diese über mobiles Internet bereit. Verschiedene Bundesländer stellen ihren Landwirten die SAPOS-Daten kostenfrei zur Verfügung. Ab Oktober soll es auch in Niedersachsen so weit sein.

FieldBee: Das Handy navigiert

Michael Utkin: „Der FieldBee-Empfänger auf dem Kabinendach verbindet sich per Bluetooth mit der Handy-App.“

Nach Utkins Angaben nutzen mittlerweile mehr als 500 Landwirte in verschiedenen Ländern Europas das FieldBee-System, das Spur-zu-Spur-Genauigkeiten von einem bis vier Zentimetern ermöglichen soll. Wie der CEO ausführt, wurde die spezielle FieldBee-App bereits mehr als 160.000 Mal heruntergeladen. Sie sei wohl eine der meistgenutzten und bestbewerteten Agrar-Apps.

Die Daten würden sicher in der Cloud mit Serverstandort in Deutschland gespeichert; die Nutzer könnten daher jederzeit von jedem Gerät darauf zugreifen.

Wie Utkin den Journalisten berichtet, wurde FieldBee im Rahmen einer Crowdfunding-Kampagne entwickelt. Landwirte aus mehr als 30 Ländern hätten sich an dem Projekt beteiligt. Weitere finanzielle Unterstützung habe es auch vom Business Incubation Centre der Europäischen Raumfahrtagentur ESA gegeben, das Unternehmen fördert, die aus Weltraumtechnologien Geschäftsmodelle entwickeln.

Händlernetzwerk im Aufbau

Für Utkin ist Deutschland ein wichtiger Markt. „Die Landwirte sind hier sehr fortschrittlich. Allerdings wirtschaftet bislang knapp die Hälfte von ihnen ohne Satelliten-Unterstützung. – Das sind mehr als 11.000 Landwirte, mit 20- bis 200-Hektar-Betrieben“, rechnet er vor. Als potenzielle Kunden hat der CEO Handybesitzer im Fokus, die neu in die Technik einsteigen wollen und / oder noch auf der Suche nach einem kostengünstigen System sind.

Zur Markteinführung bietet FieldBee den GNSS-Empfänger inklusive Vier-Jahres-Lizenz für 999 Euro an; verkauft wird online. Falls erforderlich, findet der Nutzer auch umfangreiche Unterstützung im Internet. Ebenso können die Anwender laut Utkin von einer aktiven Internet-Community profitieren, in der sich Landwirte online austauschen. Darüber hinaus unterstütze eine Support-Spezialistin im Außendienst die deutschen Kunden bei Bedarf auch direkt vor Ort.

Erweiterung auf Lenksystem

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Der Lenkradmotor ist wechselbar von Maschine zu Maschine.

Zudem führt das Unternehmen in den nächsten Wochen ein automatisches Lenksystem zur Integration in das Lenk- und Hydrauliksystem des Traktors ein.

Dieses System ermöglicht ein automatisches Lenken, basierend auf den FieldBee Daten. Im Mittelpunkt steht hier ein neu entwickelter Lenkradmotor, der als Nachrüstlösung herstellerunabhängig installiert werden kann. Zudem ist ein Maschinenwechsel möglich.

Der Lenkradmotor wird an das vorhandene Lenkrad montiert und greift und steuert dort exakt die Lenkung.

Zur Markteinführung bietet FieldBee in Deutschland und Österreich einen Installationsservice an. Jetzt sucht das Unternehmen Technikhändler, die mit FieldBee ihr Service- und Produkt-Portfolio erweitern wollen.

Kontakt:

eFarmer B.V.

NL-1183 AS Amstelveen

Telefon: +31 62 832 89 00

info@fieldbee.com

<link http: www.fieldbee.com>www.fieldbee.com

 


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