Neue 200er Baureihe vorgestellt

Vor über zehn Jahren hat Fendt den 200 Vario vorgestellt. Jetzt kommt die nächste Generation nicht nur im Design der Großtraktoren, sondern auch mit deren Technik auf den Markt. Die größte Neuerung ist die größere Kabine mit dem FendtOne-Bedienkonzept.

Fendt: Neue 200er Baureihe vorgestellt

Feierte am Donnerstag letzter Woche Premiere: Der neue Fendt 200 Vario.

Die neuen 200er kommen in der Optik der 900er- und 1000er-Serie daher. Kurz das, was von den Vorgängern übernommen wurde: Es sind nach wie vor dieselben fünf Modelle von 207 bis 211 Vario. Sie decken den Leistungsbereich von 79 bis 124 PS ab. Lediglich die Leistungsangaben haben sich aufgrund der Normänderung geringfügig verändert. Wenig geändert hat sich auch im Heck und bei der Hydraulik des 200 Vario. Laut Hersteller sind auch die Abmessungen ähnlich kompakt geblieben wie bisher. Das Eigengewicht gibt Fendt mit bis zu 4,3 t an. Das sind um knapp 300 kg mehr als bisher. Aber dafür hat der Hersteller auch das zulässige Gesamtgewicht um 500 kg auf 7,5 t angehoben.

Analog zum größeren Bruder 300 Vario gibt es auch beim neuen 200er drei Ausstattungsvarianten: Power, Profi und Profi+. Sie unterscheiden sich in erster Linie im Bedienkomfort und der Kabinenausstattung.

Mehrleistung für Topmodell

Unter der Haube dieselt derselbe Dreizylinder-Motor von AGCO Power mit 3,3-Liter-Hubraum wie bei den Vorgängern. Durch die neue Abgasstufe 5 sind einige Komponenten dazugekommen und neu angeordnet worden. Die Abgasreinigung erfolgt mit einem Diesel-oxidationskatalysator (DOC), einem Diesel-partikelfilter (DPF) und mit AdBlue, aber ohne Abgasrückführung. Das Kühlerpaket ist nicht mehr U-förmig angeordnet, sondern konventionell hintereinander. Der Visctronic-Lüfter wird elektronisch gesteuert, entsprechend der benötigten Kühlleistung. Optional bietet Fendt auch einen Umkehrlüfter an.

Der Dieseltank ist von vorne unter den rechten Aufstieg gewandert. Er fasst beim Standardtraktor 125 Liter. Vor dem Kühlerpaket befindet sich der 16 Liter fassende AdBlue-Tank. Auch der Luftfilter ist jetzt vorne platziert und ist für Wartungsarbeiten leichter zugänglich.

Beim Top-Modell 211 Vario gibt es das Mehrleistungskonzept „Dynamic Performance“, wie es schon der 314 Vario hat. Dieses System kann über eine bedarfsabhängige Steuerung bis zu zehn PS zusätzliche Leistung freigeben. „Dynamic Performance“ ist weder an Fahrgeschwindigkeiten noch an spezielle Einsatzaufgaben gebunden, sondern funktioniert rein dynamisch und erkennt, wenn Komponenten wie Zapfwelle, Hydraulik, Motorlüfter oder Klimaanlage mehr Leistung benötigen.

Das Mehrleistungskonzept greift auch bei Zapfwellenarbeiten im Stillstand, wie beispielsweise beim Betrieb eines Futtermischwagens. Bei Transport- und Feldarbeiten wird „Dynamic Performance“ in Abhängigkeit von Leistungsabnehmern aktiviert.

Größere Kabine

Die Kabine wurde für den 200er von Grund auf neu entwickelt und wird im Fendt-Werk Asbach-Bäumenheim hergestellt. Der 6-Pfosten-Rahmen ist größer als beim Vorgänger und bietet mehr Platz für Fahrer und Beifahrer. Die Kopffreiheit konnte ebenso vergrößert werden, da der Klimakühler nicht mehr im Kabinendach, sondern vorne im Motorraum platziert ist. Auffallend sind die leicht nach oben gewölbte Windschutzscheibe und das größere Dachfenster mit einem schmaleren Steg zwischen Front- und Dachscheibe. Die Sicht auf den angehobenen Frontlader ist damit verbessert. Zudem lässt sich die Frontscheibe optional öffnen. Neu ist auch der Beifahrersitz. Er ist gepolstert und lässt sich bei Nichtgebrauch einfach hochschwenken. Die neue Lenksäule lässt sich jetzt mit einem Pedal in der Neigung verstellen. Die Fahrpedale selbst sind etwas weiter voneinander angeordnet, um mehr Fußraum zu erzielen. Zehn Luftdüsen am Lenkturm im Fußraum und am Kabinendach erhöhen den Klimakomfort.

Fendt: Neue 200er Baureihe vorgestellt

Die gesamte Kabine des 200 Vario wurde neugestaltet und bietet jetzt mehr Platz für Fahrer und Beifahrer.

Die größte Erneuerung ist das serienmäßige Bedienkonzept „FendtOne“, wie es im vergangenen Jahr schon bei den Baureihen „300 Vario“ und „700 Vario“ eingeführt wurde.

Der neue Arbeitsplatz

Der neue „FendtOne“-Arbeitsplatz besticht durch ein digitales Armaturenbrett, eine neue Bedienarmlehne mit dem Multifunktions-Joystick, einen Kreuzschalthebel und das optionale 12-Zoll-Terminal an der Armlehne. Mit der Einführung von „FendtOne“ werden die Marktoberdorfer künftig bei allen Traktorbaureihen ein einheitliches Bedienkonzept haben. Die 200er-Bedienung weicht gegenüber den größeren Brüdern nur geringfügig ab. Es gibt ein paar fest zugeordnete und frei belegbare Funktionsschalter weniger. Zudem ist der Dreh-Drücksteller von der Armlehne in die Lenksäule gewandert, damit die Armlehne etwas schmaler ist.

Das zehn Zoll große, digitale „Armaturenbrett“ am Lenkturm zeigt unter anderem die Fahrgeschwindigkeit, die Motordrehzahl sowie die Flüssigkeitsfüllstände an. Es lässt sich mit einem Dreh-Drücksteller links vom Lenkrad bedienen. Maschineneinstellungen können damit einfacher und übersichtlicher dargestellt werden.

Fendt: Neue 200er Baureihe vorgestellt

Das digitale Armaturenbrett und die FendtOne-Bedienarmlehne sind bei allen Modellen serienmäßig, das Terminal an der Armlehne ist optional.

Mit dem neuen Multifunktionshebel können erstmals Motor- und Getriebeeinstellungen über Tasten vorgenommen werden. Auch die Steuerung von zwei Hydraulikventilen sowie die Aktivierung des Tempomats finden über den Fahrhebel statt. Der Kreuzschalthebel und das optionale 12-Zoll-Terminal sind weitere neue Elemente in der Kabine.

In der „Profi+“-Ausstattung bietet der neue 200er nahezu alle Möglichkeiten für Smart Farming. Das Dashboard in der Lenksäule und das Terminal an der Armlehne erleichtern den Einsatz ISOBUS-fähiger Anbaugeräte mit zeitgleich aktivierter Spurführung. Das Terminal kann verschiedene Maschinenfunktionen, ISOBUS-Funktionen und Spurführungsfunktionen darstellen. Die Anzeige lässt sich den individuellen Bedürfnissen anpassen.

Darüber hinaus ist beim Profi+ auch das auftragsbezogene Dokumentationssystem „Fendt Task Doc“ verfügbar.

Fronthydraulik mit Entlastung

Neben dem Standard-Frontkraftheber bietet Fendt zwei weitere Varianten an: einmal mit Lageregelung und einmal mit einer Geräteentlastung. Bei der letztgenannten lässt sich der Auflagedruck über das Terminal stufenlos einstellen. Das soll für eine verbesserte Bodenanpassung sorgen und Futterverschmutzungen bei Mäharbeiten in unebenem Gelände reduzieren.

Bei der Hydraulikanlage selbst hat sich wenig verändert. Es gibt nach wie vor als Standard die Tandempumpe mit 75 l/min. Bei Profi und Profi+ wird serienmäßig die Loadsensing-Pumpe mit 104 l/min verbaut.

In allen 200er-Varios werden serienmäßig elektrische Ventile verbaut. Durchflussmengen und Zeitfunktionen werden über das Armaturenbrett oder das seitliche Terminal vorgenommen.

Die Produktion der neuen Modelle soll in Marktoberdorf ab Januar 2021 starten.


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Fendt

Herstellerdaten Fendt

  • Umsatz in Mio. €: 6748 (AGCO Konzernumsatz)
  • Anzahl Mitarbeiter: 14500
  • Branche: Landtechnik
  • Website: http://www.fendt.com

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