Die Zwanzigtausender-Marke soll geknackt werden

Longline und Internationalisierung besonders auch in Übersee sollen das Geschäft weiter voranbringen

Fendt: Die Zwanzigtausender-Marke soll geknackt werden

Weiter mit der Longline: das Fendt-Futterernteprogramm.

Fendt: Die Zwanzigtausender-Marke soll geknackt werden

Fendt Chef Christoph Gröblinghoff: Mehr Traktion für Fendt im Agco-Konzern.

Für Agco CEO Eric Hansiota war es nicht der erste Besuch in Marktoberdorf. Aber der erste in seiner Eigenschaft als Agco-CEO.

Letztes Jahr wurder er per Video zur Fendt-Pressekonferenz dazugeschaltet. Seitdem war coronabedingt ein Besuch im Allgäu nicht möglich. Hansiota schwärmte in seiner Begrüßungsrede auf der Fendt Pressekonferenz am Dienstag letzter Woche von den Möglichkeiten der Marke Fendt im Agco-Konzern.

Nach Robert Rathliff und 16 Jahren Martin Richenhagen an der Konzernspitze sieht sich Hansiota als die dritte Phase des relativ jungen Unternehmens. Der in London geborene und in Wisconsin, USA, auf einer Milchfarm aufgewachsene Manager mit beruflicher Erfahrung aus dem John Deere-Konzern, ist jetzt acht Jahre bei Agco. Mit Erfolg in den Projekten Fuse und dem Mähdrescher Ideal avancierte der eloquente Landtechniker zum Kronprinz von Richenhagen. Seine Amtsperiode nun steht unter der Überschrift der Konnektivität Landmaschinen.

Fendt als attraktiver Margenbringer soll einen weiteren Schub erhalten. Dafür schuf Agco neue Positionen. Torsten Dehner wird zusätzlich zu seiner Aufgabe als Agco Vice President Europe und Middle East nun auch Vice President für die Marken Fendt und Valtra weltweit. Mit vier weiteren Agco Managern auf den verschiedenen Kontinenten, für EME ist das Christoph Gröblinghoff, soll die Marke mit dem Dieselross zusätzliche Traktion über Europa hinaus erhalten. Dazu treibt das Team die Vertriebsaktivitäten in den großen Märkten Nord- und Südamerika, Asien, Ozeanien und Südafrika voran.

Auf der Pressekonferenz wurden Maschinen vorgestellt, die, wie der Selbstfahrer Rogator, für den amerikanischen Farmer konzipiert sind. Auch die Einzelkornsämaschine Momentum hatte ihre Premiere in Südamerika, eine Markteinführung in Europa steht zeitmäßig noch nicht fest.

Besonders hebt man die Erfolge der USA-Aktivitäten hervor. Jeder zweite 1000er Fendt ging über den Teich nach Nordamerika.

Ein ergänztes Produktportfolio soll das Wachstum der Marke Fendt unterstützen. Dabei will man auch am Häcklser Katana festhalten, obwohl 30 gebaute Einheiten bei einem 1.500er Markt in Europa gering sind. Das neue Gutflusskonzept bestärke aber das Fendt-Engeneering, den Kantana nicht in der Schublade verschwinden zu lassen, so die Zusicherung auf der Pressekonferenz.

Deutlich erfreulichere Stückzahlen präsentierte Fendt Chef Gröblinghoff, dieses Jahr bereits zum zweiten Mal in dieser Position, bei der Paradedisziplin Traktorenverkauf. Nach 18.750 Einheiten im letzten Jahr will man dieses Jahr die bereits im Jahr 2020 angepeilten 20.000 Stück aus den Werkhallen rollen.

Der europäische Markt wächst in diesem Jahr um sieben Prozent auf 188.000 Einheiten. Hier beansprucht Fendt für sich zehn Prozent Marktanteil. Doch aktuell steht der Hof in Marktoberdorf recht voll mit Traktoren, die noch auf Teile warten, um sie dann zum Kunden zu verschicken. Bei diesen „Herausforderungen“ – Probleme gibt es ja nicht mehr – runzelt selbst der gut gelaunte Gröblinghoff etwas die Stirn. Im Produktionsprozess gebe es täglich neue Aufgabenstellungen zu meistern, Kunststoff, Stahl und Elektronikbauteile sind aktuell die Archillesfersen. Trotzdem ist der Fendt-Chef zuversichtlich, die Verzögerungen bis zum Jahresende aufzuholen und alle Produktionsslots zu füllen.

Bei der Programmgestaltung gab es keine neuen Modelle zu sehen. Die 500er, 900er und 1.000er Fendt Vario erhalten jetzt auch das Bedienkonzept Fendt one, das durch eine Desktopvariante fürs Büro ergänzt wird. Für Relaunches der 700er und 800er gab es auf Nachfrage noch keine konkrete Zeitplanung.

Die anderen Gerätesparten halten alle ein Plus: Bei den Quaderballenpressen erwartet Fendt dieses Jahr 125 Einheiten (Vorjahr 116). Bei den Rundballenpressen konnte die Absatzzahl im vierten Verkaufsjahr auf über 1.050 Einheiten gesteigert werden. Bei den Futtererntemaschinen wie Mähwerken, Zettern und Schwadern rechnet Fendt in diesem Jahr mit 3.730 Einheiten (3.400). Außerdem erwartet Fendt einen Absatz von 270 (236) Ladewagen. Bei den gezogenen Spritzen erreicht man 120, auch bei den Selbstfahrspritzen sind es 120 Einheiten.

In Deutschland beschäftigte Fendt nach eigenen Angaben zur Mitte des Jahres an allen sechs Standorten insgesamt 6.272 Mitarbeiter und damit 170 mehr als Ende 2020.

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Die Einzelkornsämaschine Momentum verkauft sich in Südamerika erfolgreich.


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Fendt

Herstellerdaten Fendt

  • Umsatz in Mio. €: 6748 (AGCO Konzernumsatz)
  • Anzahl Mitarbeiter: 14500
  • Branche: Landtechnik
  • Website: http://www.fendt.com

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