„Deutschland ist unser Wachstumsmarkt Nr. 1“

Der italienische Hersteller von Futtermischwagen und Teleskopladern baut seine Aktivitäten mit neuer Niederlassung und Werkvertretungen aus. Das Engagement in Deutschland startete 1987 in Bayern. Heute blickt man auf eine stolze Population gezogener und selbstfahrender Futtermischwagen in Deutschland, die weiter anwachsen soll.

Faresin: „Deutschland ist unser Wachstumsmarkt Nr. 1“

Der Faresin Selbstfahrer: Leader PF 2.28 Plus ist als Vertikalmischer niedrig gebaut.

Faresin: „Deutschland ist unser Wachstumsmarkt Nr. 1“

Faresin Deutschland Chef Martin Knäulein verbindet eine lange Freundschaft mit Sante Faresin (rechts).

„In Deutschland sehe ich einen großen Anteil unserer Zukunft“, betont Geschäftsführerin Silvia Faresin im Zoom-Interview mit dem eilboten. Rund zwanzig Prozent des Umsatzes von 70 Mio. Euro erwirtschaftet der italienische Spezialist für gezogene und selbstfahrende Futtermischwagen sowie Teleskoplader in Deutschland. Silvia leitet gemeinsam mit ihrer Schwester Giulia – diese verantwortet die Produktion und Entwicklung – und ihrem Vater Sante das 1973 gegründete Unternehmen im norditalienischen Breganze.

Breganze ist vor allem durch das Laverda-Mähdreschwerk bekannt, heute im Eigentum von Agco. Etwas oberhalb davon, in den Hügeln des romantischen Veneto, liegt das Faresin-Werk. Bei der Firmengründung war man Zulieferer von Laverda Maschinen, begann dann aber die Produktion von eigenen Maschinen wie Teleskopladern und Futtermischwagen. Heute baut das Familienunternehmen mit mehr als 200 Mitarbeitenden rund 1.000 Maschinen jährlich. Der Vertrieb von Teleskopen und Futtermischwagen ist getrennt. Ein guter Anteil der Mischwagen gelangt dann über die Alpen in das bayerische Gallmersgarten, der Niederlassung von Faresin Deutschland. Ihr Geschäftsführer und Mitgesellschafter Martin Knäulein ist seit 1992 eng mit den grünen Maschinen und in der Folge auch mit der Familie Faresin verbunden. Knäulein arbeitete bei der Werkvertretung Schirmer, die 1992 den Faresin-Import startete. Im Jahr 2005 gründete die italienische Faresin dann unter der Leitung von Walter Schirmer mit Faresin Deutschland eine eigene Gesellschaft. Mit dem Ruhestand von Walter Schirmer im Jahr 2010 übernahm Martin Knäulein die Geschäftsführung. Nach weiterem Wachstum zog das Unternehmen 2013 in den neu erbauten Standort in Gallmersgarten. Hier sind 15 Mitarbeitende mit Ersatzteilversand, After-Sales-Support und Training beschäftigt. Dafür stehen 1.200 Quadratmeter Hallenfläche und 6.500 Quadratmeter Außenterrain zur Verfügung.

Mit Fleiß und Zuverlässigkeit gelang es dem Faresin-Team um Martin Knäulein, eine respektable Population in Deutschland aufzubauen. Der Geschäftsführer veranschlagt diese auf 2.500 bis 3.000 gezogene Wagen und rund 450 Selbstfahrer. „Mit unserem Programm aus Vertikal- und Horizontalmischern mit Selbst- und Fremdbefüllung sowie Selbstfahrern können wir den Kunden eine echte Auswahl bieten, die seinem Einsatzzweck am besten gerecht wird“, erläutert Knäulein. Über die Jahre entstand aus der Zusammenarbeit mit der Familie Faresin eine enge persönliche Freundschaft zwischen Martin Knäulein und dem Firmengründer Sante Faresin. Dies unterstützt dabei, dass die Anforderungen des deutschen Marktes in Breganze genau betrachtet werden.

Faresin Deutschland arbeitet in Deutschland mit 70 Händlern zusammen. Im September nahm die neue Niederlassung Faresin Nord bei Bremen ihre Arbeit auf. Sie betreut die Milchviehhalter im Nordwesten. Im Süden gewann man zum Jahresbeginn zwei neue Werkvertretungen hinzu.

Thomas Dorner, seit 1987 in der Landmaschinenbranche, be- treut den westlichen Teil von Bayern und Baden-Württemberg. Landwirtschaftsmeister Stefan Färber ist für den östlichen Teil von Bayern verantwortlich. „Die Zeiten für Milchviehhalter sind aktuell extrem herausfordernd. Die Zahl unserer Kunden nimmt ab. Die verbleibenden werden professioneller und anspruchsvoller gegenüber ihren Lieferanten. Hier müssen wir unsere Marktpräsenz weiter ausbauen, eine funktionierende After Sales-Unterstützung ist selbstverständlich“, betont Martin Knäulein.

Faresin: „Deutschland ist unser Wachstumsmarkt Nr. 1“

Der Faresin Deutschland Standort in Gallmersgarten.

Tierwohl ist unsere DNA!

Welche Zukunftstrends sieht Faresin als einer der Top-Five-Anbieter von Futtermischwagen in Europa? „Es wird immer schwieriger, Arbeitskräfte für die Arbeit in den Herden zu gewinnen. Daher müssen unsere Maschinen und die Prozesse intuitiv und einfach sein. Auf der anderen Seite wird die Fütterung viel präziser. Hier bieten wir mit unserem integrierten NIR-Sensor zur Bestimmung der Futterinhaltsstoffe eine smarte Lösung“, erklärt Sante Faresin.

„Wir beschäftigen uns mit den neuen Antriebssystemen wie Elektrifizierung oder der Wasserstofftechnik. Wie alle Unternehmen setzen wir stark auf die Digitalisierung unserer Maschinen, aber auch unserer eigenen Prozesse“, ergänzt Silvia Faresin. In den nächsten acht Jahren werde man 50 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung sowie industrielle Prozesse investieren. Ziel ist, die Produktion mit einem zunehmend umweltfreundlichen Produktangebot zu verdoppeln. Der Unternehmenserfolg gründe auf der Fokussierung auf die Tierbedürfnisse. „Das Tierwohl liegt in unserer DNA“, so Sante Faresin und Silvia ergänzt lächelnd: „Tierwohl und Nachhaltigkeit – das ist in unserem Hause die dritte industrielle Revolution!“

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In Familienhand: die Schwestern Guilia (rechts) und Silvia mit ihrem Vater Sante Faresin führen das norditalienische Unternehmen.

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Den Horizontalmischer Master gibt es mit bis zu 17 Kubikmetern Fassungsvermögen.


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