Beschränkungen bei der Einreise von Arbeitskräften, der vorübergehende Zusammenbruch von Lieferketten, Produktionsstopps in Fabriken und der teilweise Ausfall des Endabnehmers „Gastronomie“ haben die Landwirtschaft und ihre vor- beziehungsweise nachgelagerten Bereiche vor massive Probleme gestellt. Von den Lieferengpässen besonders betroffen waren die Standorte, die in hohem Maße Komponenten aus Fernost oder Italien beziehen beziehungsweise Unternehmen, die vorwiegend in Italien produzieren. Dass sich der Gesamtschaden auf den Landtechnikmärkten in Grenzen hielt, spricht für den anhaltend hohen Mechanisierungsbedarf, die Solidität der Branche und ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Krisensituationen. Insgesamt wur- den in den 20 betrachteten Märkten mit rund 148.300 Maschinen im Jahr 2020 nur -3,2 % weniger Traktoren zugelassen als im Vorjahr. Nach Erreichen eines Tiefpunktes im April 2020 hat sich laut CEMA das Geschäftsklima in der Landtechnikindustrie bis zum Jahresende auf nahezu allen europäischen Märkten bis auf Großbritannien und Irland kontinuierlich verbessert.
Sorge bereiten muss nach wie vor die von einigen Protagonisten massiv vorangetriebene Konzentration auf immer weniger Vertriebspartner, seien es Filialen familiengeführter Unternehmen oder solche von Investorengruppen. Unrealistisch hohe Umsatz- und Marktanteilserwartungen sind dabei eher demotivierend und den historisch gewachsenen Beziehungen zwischen Hersteller und Vertriebspartner abträglich. Nicht zuletzt deshalb haben ostasiatische Anbieter in letzter Zeit massiv an Boden gewonnen. Kamen sie zunächst als Lieferanten von Kompakttraktoren daher, greifen sie heute mit passabler Qualität und niedrigem Preis nach Marktanteilen im unteren bis mittleren Leistungsbereich, und das immer stärker auf Kosten traditionsreicher europäischer Anbieter. Dabei könnten sie selbst den in China oder Indien gefertigten Produkten der „Großen“ schnell den Rang ablaufen.
Immerhin erhofft sich der Landtechnikverband im VDMA für das laufende Jahr ein Umsatzwachstum von ca. 5 %. Ob sich der heimische Markt im laufenden Jahr einmal mehr als „Insel der Seligen“ wird erweisen können, bleibt allerdings abzuwarten. Es wird sich zeigen, ob sich der Markt 2021 stabilisiert oder infolge bereits vorgezogener Verkäufe wieder nachgibt.
Deutschland
Mit 32.022 Einheiten übersprang der deutsche Traktorenmarkt seit 2017 erstmals wieder die Dreißigtausender-Marke und legte dabei +10,4 % gegenüber dem Vorjahr zu. Dabei profitierten die Hersteller sowohl von historisch hohen Erzeugerpreisen für Getreide als auch von der befristeten Senkung der Mehrwertsteuer im zweiten Halbjahr. Bemerkenswert ist der Wachwechsel an der Spitze, die John Deere über nahezu zwei Jahrzehnte mit mehr oder weniger großem Vorsprung hatte verteidigen können. Bei der Zulassung von Maschinen ab 51 PS hatte das Unternehmen aus offenbar gutem Grund auf die Teilnahme an der sonst üblichen Jahresendrallye verzichtet, zu groß war bereits der Abstand. Bis auf einen Platzwechsel auf den Rängen 4 und 5, von dem Case IH/Steyr gegenüber Kubota profitieren konnte, blieb die Reihenfolge unter den ersten zehn Herstellern nahezu gleich, obschon sich Branson zum Nachteil von Iseki noch den letzten Top-10-Platz sichern konnte. Mit knapp +14 % erzielte das Marktsegment 181–250 PS den größten Zuwachs, gefolgt von der Leistungsklasse 51–90 PS, das – wie eingangs angedeutet – zunehmend von ostasiatischen Herstellern vereinnahmt wird. Bei Standardtraktoren konnten sich vor allem New Holland (+49,0 %), die Marken Same, Lamborghini und Hürlimann (+31,1 %), Case IH/Steyr (+13,6 %) und Deutz-Fahr (+12,5 %) beziehungsweise Kubota (+4,2 %) und Claas (+2,5 %) über teilweise deutliche Zuwächse freuen. Gegenüber Klassenprimus Fendt (+19,5 %) hatte John Deere (-4,6 %) das Nachsehen. Auch die AGCO-Marken MF (+9,8 %) und Valtra (-2,2 %) schlugen sich achtbar. Ein eher uneinheitliches Bild ergab sich bei den kleineren und kompakten Maschinen. Hier legten vor allem Antonio Carraro (+55,3 %), Branson (+ 48,1 %) und Solis (+11,1 %) zu, während Holder (-54,4 %), Foton/Lovol (-49,8 %) und Iseki (-17,2 %) Verkäufe einbüßten.
Frankreich
Europas traditionell größter Taktorenmarkt gab 2020 gegenüber dem Vorjahr um -4,4 % nach und kam auf 32.039 Einheiten (ganze 17 Maschinen mehr als der deutsche Markt). Hier konnte John Deere als Premiumanbieter trotz eines leichten Nachfragerückgangs (-0,2 %) seine führende Stellung beibehalten, ähnlich wie Fendt (-0,6 %), während die meisten Standard-Traktorenmarken deutliche Einbußen verzeichneten, allen voran Valtra (-20 %), Landini (-17,4 %), New Holland (-16,8 %), Case IH (-16,7 %), Kubota (-7,2 %), MF (-5,9 %) und Claas (-4,6 %). Gestiegener Nachfrage erfreuten sich Standardtraktoren von Same (+14,3 %), Antonio Carraro und McCormick (je +8,2 %) sowie von Deutz-Fahr (+6,1 %). Parallel dazu schenkten zahlreiche französische Kunden unkonventionellen Anbietern wie Farmtrac (+462,5 %), Solis (+52,6 %), Iseki (+40,3 %) und Kioti (+11,7 %) das Vertrauen.
Südeuropa
Als Drittgrößter in Europa verzeichnete der italienische Traktorenmarkt 2020 einen moderaten Rückgang von -3,4 % auf 17.944 Einheiten. Bis auf Marktführer New Holland konnten einige heimische Anbieter Zuwächse erzielen, wie etwa die Argo-Gruppe mit McCormick (+11,8 %) und Landini (+7,5 %), die Same-Deutz-Gruppe mit Deutz-Fahr (+12,6 %) und Same (+1,9 %), wobei die Marke Lamborghini (-11,6 %) deutlich zurückfiel. Zu den Gewinnern der italienischen „Serie A“ gehörten auch Antonio Carraro (+14,4 %), Carraro (+6,5 %) und Valpadana (+5,9 %). Als außeritalienische Marken konnten Steyr (+19,7 %) und Fendt (+13,3 %) Boden gut machen, während Kubota (-16,9 %), Claas (-8,5 %) und John Deere (-5,9 %) den Nachfragerückgang deutlich zu spüren bekamen. Der AGCO-Spezialist Challenger musste ebenso wie Goldoni einen Nachfrageeinbruch von über -70 % verkraften und auch Arbos- (-26,7 %) beziehungsweise BCS-Traktoren (-13,4 %) waren deutlich weniger stark gefragt.
Als einer der großen europäischen Traktorenmärkte blickt auch Spanien auf ein schwieriges Jahr zurück. Die Zahl der Zulassungen sank um -12,2 % gegenüber dem Vorjahr auf 10.676 Einheiten. Von der Nachfrageschwäche waren rund zwei Drittel der Marken betroffen, ob Premium-Produkte, Standard- oder Kompakttraktoren. Am stärksten litten unter den großen Herstellern New Holland (-32,1 %), John Deere (-18,1 %), Claas (-15,4 %) und Case IH (-11,8 %), gefolgt von MF (-10,9 %), Kubota (-9,4 %) und Lamborghini (-8,0 %). Bei den kleineren Traktoren brach die Nachfrage vor allem bei Goldoni (-85,0 %) ein, ebenso bei den Marken der italienischen BCS-Gruppe mit Ferrari (-21,1 %), Pasquali (-20,4 %) und BCS (-12,5 %) sowie Anbietern aus Fernost mit den Marken Kioti (-26,2 %) und Arbos (-20,2 %). Zu den wenigen Gewinnern auf dem spanischen Markt durften sich Traktoren der Argo-Marken McCormick (+40,1 %) und Landini (+21,6 %) ebenso zählen wie Solis (+18,5 %), Valtra (+10,0 %), Antonio Carraro (+8,7 %) und Deutz-Fahr (+3,1 %).
Nahezu unverändert (-0,4 %) verharrte der portugiesische Traktorenmarkt mit 6.470 Einheiten auf relativ hohem Niveau. Dabei setzten etliche Kunden auf ihren vielfach kleinteiligeren und spezialisierten Betrieben auf fernöstliche Marken wie Solis (+15,2 %) und Daedong/Kioti (+13,8 %) oder auf preiswertere Standardtraktoren wie McCormick (+33,3 %), Antonio Carraro (+14,0 %) oder Case IH (+8,9 %) und Valtra (+4,3 %). Deutliche Einbrüche beim Verkauf betrafen John Deere (-20,6 %), Landini (-15,6 %) und Hürlimann (-15,1 %), gefolgt von Kubota (-12,9 %) und Fendt (-12,7 %). Auch bei Same (-9,0 %), Iseki (-7,5 %), New Holland (-6,2 %) und Lamborghini (-6,1 %) sowie bei MF (-5,8 %), Branson (-5,7 %) und Claas (-4,5 %) blieb die Nachfrage unter Vorjahresniveau. Dabei waren Premiumprodukte in Portugal 2020 offenkundig weniger gefragt.
Alpenländer A-CH-SLO
Mit einem Zuwachs von +8,5 % erreichte der österreichische Traktorenmarkt im vergangenen Jahr 5.249 Zulassungen. Davon profitierten vor allem die beiden AGCO-Marken Fendt (+32, 0 %) und Valtra (+21,0 %) sowie Traktoren von CNH Industrial mit Case IH (+24,6 %), Steyr (+11,2 %) und New Holland (+4,1 %). Achtbar waren auch die Zuwächse der Same-Deutz-Gruppe mit Same (+51,5 %) und Lamborghini (+11,1 %). Dagegen büßten JCB (-57,1 ), Claas (-28,6 %), Deutz-Fahr (-13,0 %), MF (-8,7 %) und John Deere (-7,2 %) Verkäufe ein. Bei den Kompakttraktoren konnten vor allem die Marken BCS (+214,3 %), Arbos (+148,8 %), Holder (+41,2 %) und Antonio Carraro (+28,8 %) nennenswert zulegen.
Dagegen pendelte sich der schweizerische Traktorenmarkt mit +1,6 % bei 2.304 Einheiten etwas über Vorjahresniveau ein. Neben Claas (+31,1 %), Antonio Carraro (+33,3 %) und der heimischen Aebi (+14,3 %) entfielen nennenswerte Zuwächse auf die AGCO-Marken Fendt (+19,4 %) und Massey Ferguson (+16,0 %) sowie auf Case IH (+18,4 %) und Steyr (+13,4 %). Eher Stag- nation war angesagt bei John Deere (+2,1 %), Same (-1,9 %), Reform (-1,0 %) und den Same-Deutz-Marken Same (-1,9 %) und Hürlimann (-3,3 %). Deutliche Rückgänge im Verkaufsgeschehen mussten auch der heimische Spezialist Rigitrac (-70,5 %) sowie Valtra (-25,0 %), Deutz-Fahr (-18,1 %) und New Holland (-12,9 %) hinnehmen.
Einen deutlichen Einbruch verzeichnete der slowenische Traktorenmarkt mit nur 1.116 Einheiten und einem Rückgang von -17,3 % gegenüber dem Vorjahr. Hier standen mit den Standardtraktoren von Hürlimann (+61,5 %), Deutz-Fahr (+25,4 %), Lamborghini (+22,6 %), Steyr (+18,2 %), McCormick (+14,3 %) und Lindner (+10,5 %) sowie Valtra (+4,8 %) deutlich mehr Verlierer als Gewinner einander gegenüber. Am heftigsten betroffen waren John Deere Traktoren (-53,5 %), Same (-38,6 %), New Holland (-38,3 %) und Landini bzw. Zetor (je -33,3 %), sowie Solis (-30,8 %), Claas (-20,6 %) und Case IH (-12,9 %). Größte Profiteure der offensichtlichen Lieferschwäche anderer Hersteller waren, allerdings bei geringer Stückzahl, Südkoreas kompaktere LS-Mtron-Traktoren (+650,0 %).
Skandinavien
Ein deutlicher Einbruch zeichnete sich 2020 auch auf dem norwegischen Markt ab, der sich in den letzten drei Jahren relativ stabil gezeigt hatte. Er gab um -21,5 % auf 2.601 Einheiten nach, wobei der Rückgang die meisten Anbieter sowohl von Premium- als auch von Standardtraktoren etwa gleich hart betraf. Deutliche Nachfragerückgänge mussten vor allem Lovol (-42,6 %), Deutz-Fahr (-36,6 %), John Deere (-35,2 %) sowie die AGCO-Marken MF (-24,6 %), Fendt (-23,6 %) und Valtra (-19,7 %) hinnehmen. Aber auch kleinere Anbieter wie Antonio Carraro (-57,1 %) und Landini (-42,9 %) blieben hier nicht verschont. Weniger massiv von der Marktschwäche betroffen waren Iseki (-8,8 %), McCormick (-7,7,%), New Holland (-4,7 %) und Claas (-4,2 %). Zulegen konnten hier vor allem Case IH (+21,9 %), Kubota (+20,9 %) und die kleineren Modelle von Solis (+100 %) sowie bei kleineren Stückzahlen der Spezialist JCB (+57,1 %), Branson (+50 %) und der chinesische Newcomer YTO (+600 %).
Nur marginal schwächer tendierte dagegen der schwedische Markt, der lediglich um -1,8 % auf 2.776 Einheiten nachgab. Unter der überschaubaren Zahl der Anbieter gab es mit Kubota (+27,1 %) und MF (+13,5 %) lediglich zwei Gewinner, alle anderen Marken waren deutlich oder eher weniger gefragt. McCormick Zulassungen gingen um -40,0 % zurück, Claas- (-27,8 %) und Fendt-Registrierungen (-10,8 %) gaben ebenfalls zweistellig nach, gefolgt von Valtra (-8,5 %) und Deutz-Fahr (-4,2 %), während John Deere sich mit nur -0,5 % Rückgang aus der Affäre ziehen konnte.
Ebenfalls leicht rückläufig (-3,4 %) entwickelte sich das Marktgeschehen in Finnland, wo 2020 insgesamt 1.383 Traktoren zugelassen wurden. Das Quintett der Gewinner bildeten mit weitem Abstand voran Claas (+270,4 %), Deutz-Fahr (+37,5 %) und Fendt (+18,1 %) sowie die Marken Case IH (+5,4 %) und MF (+5,0 %). Deutlich weniger gefragt waren Maschinen der heimischen Marke Valtra (-15,3 %) sowie bei vergleichsweise niedrigen Stückzahlen die Maschinen von Zetor (-75,0 %), JCB (-50,0 %) und Kubota (-16,7 %). Auch die Marken New Holland (-8,3 %) und John Deere (-5,6 %) blieben von dieser Entwicklung nicht ganz verschont.
Einen deutlichen Einbruch kennzeichnete das Marktgeschehen in Dänemark, wo 2020 mit 1.532 Maschinen -12,7 % weniger Traktoren zugelassen wurden als im Vorjahr. Unter dem Dutzend Anbietern konnten nur drei Marken Zuwächse verzeichnen: Lovol/Arbos (+60,0 %), Fendt (+52,6 %) und Deutz-Fahr (+3,2 %). Alle anderen Anbieter mussten zweistellige Rückgänge bei den Zulassungen hinnehmen, allen voran Landini (-71,4 %), Kubota (-58,3 %), MF (-27,2 %), John Deere (-25,7 %) sowie Case IH (-16,4 %), Valtra (-12,9 %), Claas (-12,3 %) und New Holland (-10,8 ).
Zentralund Südosteuropa (PL – Cz – Hun – Cro – Bul)
Zu neuen Höhen aufschwingen konnte sich der polnische Traktorenmarkt, der mit 9.893 Einheiten um 14,1 % gegenüber dem Vorjahr anwuchs. Dabei gab es ohne Rücksicht auf Leistungsklassen oder auf das Preisniveau mehr Gewinner als Verlierer. Bei den kompakten Traktoren erzielten Lovol Arbos (+114,6 %), Solis (+64,4 %) und Farmtrac (+50,9 %) die höchsten Zuwächse, gefolgt von den Standardtraktoren von McCormick (+50,0 %), MF (+46,3 %) und Steyr (+38,5 %) sowie der Premiummarke Fendt (+34,5 %). Ebenso konnten Case IH (+28,6 %), Deutz-Fahr (+20,0 %), New Holland (+19,6 %) und Kubota (+15,7 %) deutlich mehr Traktoren verkaufen, während bei Claas (+3,4 %), Zetor (+1,7 %) und Valtra (-2,8 %) eher Stagnation angesagt war. Deutliche Rückgänge mussten ausgerechnet die Traditionsmarke Ursus (-64,1 %), Tym (-26,8 %) und Landini (-25,5 %) hinnehmen, aber auch Traktoren der drittplazierten Marke John Deere (-9,1 %) waren weniger gefragt. Unter den Anbietern erzielten die AGCO-Marken die höchsten Zuwächse (+25,2 %, gefolgt von CNH +23,5 %) und Kubota (+15,7 %).
Mit 2.443 Maschinen wurden in Tschechien im Jahr 2020 +6,4 % mehr Traktoren verkauft als im Vorjahr. Während bei den Standardtraktoren neben Deutz-Fahr (+27,8 %), Kubota (+11,1 %) und JCB (+7,4 %) lediglich die heimische Marke Zetor (+6,9 %) mehr Maschinen absetzen konnte, erfreuten sich neben der ebenfalls landeseigenen Marke Salek (+411,8 %) vor allem fernöstliche Produzenten nennenswerter Zuwächse wie YTO (+550 %) und DongFeng (+350 %). Premiumtraktoren von Fendt (-23,9 %) und John Deere (-19,1 %) sowie Standardtraktoren von MF (-44,4 %) und Same-Lamborghini (-41,5 %) waren dagegen weniger gefragt, einem jeweils etwa gleich starken Nachfragerückgang sahen sich Valtra (-17,4 %), Claas (-16,3 %), Case IH (-15,67 %) und New Holland (-14,1 %) gegenüber.
In Ungarn dagegen gingen die Zulassungen 2020 um -4,5 % auf 3.034 Maschinen zurück, bei den traditionellen Marken zunächst auf Kosten von Case IH (-17,8 %), Belarus/MTZ (-17,2 %), Same (-12,9 %), Fendt (-9,5 %) und Deutz-Fahr (-9,2 %) sowie von Anbietern kleinerer Traktoren wie Zoomlion (-36,7 %), Foton/Lovol (-25,9 %), DongFeng (-16,7 %) und Landini (-15,6 %). Nennenswerte Zuwächse konnten dagegen Traktoren der Marken Steyr (+44,8 %), Claas (+23,7 %), MF (+18,3 %) sowie Sonalika/Solis und Antonio Carraro (+17,3 %) erzielen. Marginal blieben hier die Zugewinne von Valtra (+6,1 %) und New Holland (+7,6 %), während die Zulassungen von Kubota (+1,5 %) und John Deere (-1,4 %) stagnierten.
Einen massiven Einbruch erlebte der bulgarische Traktorenmarkt mit einem Rückgang von -28,7 % auf nur noch 801 Einheiten. Mit der türkischen Marke Hattat (+42,9 %), dem fernöstlichen Marchi cinesi (+11,1 %), Valtra (+5,6 %) und Case IH (+3,4 %) konnten lediglich vier Marken ein wenig Boden gut machen, während nahezu alle Marken global agierender Hersteller und kompakter Traktoren teilweise weit mehr als die Hälfte ihrer Zulassungen einbüßten, darunter Zetor (-85,1 %), Steyr (-61,1 %), New Holland (-54,3 %), Landini (-51,4 %). Von dieser Entwicklung blieben auch LS (-44,0 %), McCormick (-43,5 %), John Deere (-28,3 %), Fendt (-22,5 %) und Claas (-19,4 %) nicht verschont.
Vom Nachfrageeinbruch am härtesten betroffen war der kroatische Markt mit einem Rückgang der Zulassungen um -44,1 % auf nur noch 981 Einheiten. Der Entwicklung konnten kleinere Traktoren aus heimischer Produktion von Labinprogres (+1.600 %!) und Hittner (+44,0 %) ebenso trotzen wie ausgewählte Hersteller aus Fernost und einige italienische Produzenten, unter anderem Kioti (+66,7 %), Antonio Carraro (+58,0 %), Sonalika (+50,0 %), Ferrari (45,8 %) und Arbos (+28,5 %). Unter den „Großen“ konnten allein MF (+58,3 %) und Claas (+28,8 %) ihre Zulassungen steigern, während die meisten anderen Marken entsprechend dem Nachfragerückgang an Zulassungen einbüßten – unter anderem Fendt (-48,1 %), Valtra (-55,5 %), John Deere (-46,6 %) und Deutz-Fahr (-41,7 %). Einigermaßen glimpflich davon kamen Same (-12,7 %), New Holland (-9,4 %) und Kubota (-2,3 %).
Westeuropa
Vergleichsweise stabile Zulassungszahlen konnte Belgien vermelden, wo der Markt um nur -2,2 % auf 2.140 Einheiten leicht nachgab. Nennenswerte Zuwächse konnten hier nur Landini (+57,1 %), Steyr (+15,7 %) und Fendt (+14,5 %) verbuchen, während die Zulassungen von John Deere (+3,8 %), Claas (+2,3 %) und Marktführer New Holland (+1,0 %) eher stagnierten. Schon härter traf die Nachfrageschwäche dagegen McCormick (-60 %), Kubota (-33,1 %), MF (-16,7 %) und Deutz-Fahr (-14,3 %).
Da die Niederländer aus europarechtlichen Gründen ihre markenbezogenen Zulassungszahlen erst mit einjährigem Abstand veröffentlichen, sind diese Daten mit den anderen Märkten ebenso wenig vergleichbar wie Zahlen aus dem Vereinigten Königreich. Insgesamt wurden mit 2.581 landwirtschaftlichen Taktoren im Jahr 2020 rund 10 % weniger Maschinen zugelassen als im Jahr 2019. In dem Jahr hatten Valtra (+34,3 %), Zetor (+28,6 %), John Deere (+18,5 %), MF (+12,6 %) und Fendt (+8,9 %) deutlich zulegen können, gefolgt von Deutz-Fahr (+3,6 %). Deutlich zurück gingen 2019 dagegen die Registrierungen von Case IH (-15,7 %) und New Holland (-7,1 %).
Zumindest, was die Veröffentlichung der aktuellsten Zulassungen der einzelen Marken anbetrifft, ist Großbritannien noch nicht voll auf Brexit-Kurs. Was die Nachfrage nach Traktoren aber anbetrifft, war 2020 allerdings die Brexit-bedingte Kaufzurückhaltung deutlich zu spüren. Bei den Maschinen >50 PS ging der Markt um -13,8 % auf 10.300 Einheiten zurück. Im Vorjahr 2019 hatten allen voran Claas (+47,3 %), MF (+23,5 %), McCormick (+19,8 %), Kubota (+18,9 %) und Same/Deutz-Fahr (+16,3 %) auf Kosten von Case/Steyr (-19,7 %), New Holland (-8,6 %), JCB (-7,6 %) und John Deere (-5,9 %) deutliche Zuwächse erzielt.
Während sich die Traktorenzulassungen fernöstlicher Anbieter vor allem zu Lasten der kleineren und mittleren Traktoren aus vorwiegend europäischer Produktion uneinheitlich entwickelten, gab es unter den drei führenden Anbietern eine klare Rangfolge: AGCO konnte 2020 in den 18 Märkten mit aktuell verfügbaren Daten +2,3 % mehr Verkäufe registrieren, während die Zulassungen von CNH-Maschinen um -3,4 % zurückgingen, die von John Deere sogar um -7,8 %.