Pflanzenschutzmitteleinsatz soll bis 2030 EU-weit halbiert werden

EU will fast ein Drittel der Land- und Meeresfläche unter Schutz stellen

Der Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel in der Europäischen Union soll gemäß der Farm-to-Fork-Strategie bis zum Jahr 2030 um die Hälfte reduziert werden. Wie die EU-Kommission jetzt anlässlich der Vorstellung des Vorhabens erklärte, wird außerdem eine „Verringerung des Einsatzes von Düngemitteln um mindestens 20 %“ angestrebt. Bei der Farm-to-Fork-Strategie handelt es sich um eines der Kernelemente des Green Deal, mit dessen Hilfe die EU bis zum Jahr 2050 Klimaneutralität erreichen will.

Des Weiteren schlägt die Brüsseler Behörde vor, den Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche in der EU bis 2030 auf 25 % zu erhöhen. Wie der geschäftsführende Vizepräsident der Kommission und Hauptverantwortliche für den Green Deal, Frans Timmermans, in Brüssel dazu feststellte, liegt der Anteil der Ökofläche EU-weit aktuell bei rund 8 %.

Darüber hinaus plant die EU-Kommission, den Anteil an verkauften antimikrobiellen Mitteln für Nutztiere und die Aquakultur um 50 % bis Ende dieses Jahrzehnts zu reduzieren. Den Brüsseler Plänen nach soll so das Risiko, dass antimikrobielle Resistenzen (AMR) entstehen, deutlich reduziert werden.

Mehr Vielfalt

Mindestens 30 % der europäischen Land- und Meeresgebiete sollen laut der von der EU-Kommission vorgestellten Biodiversitätsstrategie – eine der weiteren Säulen des Green Deal – in „wirksam bewirtschaftete Schutzgebiete“ umgewandelt werden. Wie die Behörde in Brüssel dazu weiter feststellte, könnte auf diese Weise die biologische Vielfalt Europas bis 2030 auf den Weg der Erholung gebracht werden. Außerdem spricht sich die Kommission dafür aus, dass mindestens 10 % der landwirtschaftlichen Fläche wieder „mit Landschaftselementen mit großer Vielfalt“ ausgestaltet werden.

Um diese Etappenziele bis 2030 zu erreichen, sollen jährlich insgesamt 20 Mrd. Euro aus verschiedenen Töpfen – EU-Gelder sowie nationale und private Mittel – für die biologische Vielfalt bereitgestellt werden. Nach Einschätzung der Kommission können die zum Schutz, zur Wiederherstellung und zur nachhaltigen Nutzung der Natur ergriffenen Maßnahmen den lokalen Gemeinschaften wirtschaftliche Vorteile bringen und nachhaltige Arbeitsplätze sowie nachhaltiges Wachstum schaffen.

Timmermans erklärte zudem, dass seine Behörde im Zuge der Biodiversitätsstrategie die EU-weite Pflanzung von zusätzlich 3 Milliarden Bäumen plane. Der Niederländer unterstrich in dem Zusammenhang, dass man sehr genau prüfen werde, wo und in welchem Umfang in der Gemeinschaft die Schwerpunkte für diese Aufforstung gesetzt werden sollten.


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