Deutliches Plus bei Traktorzulassungen in der EU

Traktorenhersteller blicken mit 25 Prozent Wachstum auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr 2021 zurück

EU-Landmaschinenindustrie: Deutliches Plus bei Traktorzulassungen in der EU

Die Produktion von Traktoren boomte im ersten Halbjahr 2021.

Wie der Dachverband der Europäischen Landmaschinenindustrie (CEMA) mitteilt, sind in der ersten Jahreshälfte EU-weit 25 % mehr Schlepper neu zugelassen worden als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Der Verband führt diesen kräftigen Anstieg auf Nachholeffekte nach dem „Corona-Jahr“ 2020 zurück. Insgesamt wurden in der Gemeinschaft 115.146 Traktoren neu zugelassen, davon 32.353 in der Leistungsklasse bis 37 kW beziehungsweise 50 PS und 82.793 mit einer Leistung von 38 kW und mehr.

Der Dachverband geht davon aus, dass es sich bei 89.060 dieser Fahrzeuge um landwirtschaftliche Zugmaschinen handelt. Der Rest entfalle auf Quads, Teleskoplader oder sonstige Traktoren. Die Landmaschinenindustrie stellte zudem fest, dass der Sektor nach wie vor unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie leide. Es bestünden weiterhin erhebliche Herausforderungen in der Lieferkette.

So lief es 2020

Im Gesamtjahr 2020 waren nach Informationen des CEMA in der EU insgesamt 189.242 Traktoren erstmals angemeldet worden; das waren 3 % weniger als im Jahr zuvor. Von den Neuzulassungen wiesen 49.338 eine Leistung bis 37 kW auf, 139.904 eine von mindestens 38 kW. Bei 149.667 dieser Traktoren handelte es sich laut CEMA um landwirtschaftliche Zugmaschinen.

EU-Landmaschinenindustrie: Deutliches Plus bei Traktorzulassungen in der EU

Alle Leistungsklassen waren im zweiten Quartal 2020 stark von Covid-19 betroffen, einige von ihnen mit einem dramatischen Rückgang von bis zu 30 % gegenüber 2019. Nicht alle konnten im weiteren Verlauf des Jahres aufholen, wie die Trends nach Leistungsklassen (Grafik 2) für alle Fahrzeuge zeigen.

EU-Landmaschinenindustrie: Deutliches Plus bei Traktorzulassungen in der EU

Wenn man alle „anderen“ Fahrzeuge aus den Zulassungen für 2020 herausfiltert und nur die landwirtschaftlichen Zugmaschinen zählt, wird deutlich, dass der Leistungsbereich zwischen 56 und 129 kW – der bis zu 60 % der Zulassungen von Ackerschleppern in ganz Europa ausmacht – zum Jahresende immer noch einen Rückgang der Zulassungen um 8 % gegenüber 2019 aufwies (Grafik 3).

EU-Landmaschinenindustrie: Deutliches Plus bei Traktorzulassungen in der EU

Der Dachverband wies auch darauf hin, dass das Corona-Geschehen den Markt im zweiten Quartal 2020, traditionell eine Zeit mit hoher Nachfrage, mit einem Rückgang der Neuzulassungen von fast 20 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum stark beeinträchtigt habe. Im dritten und vierten Quartal habe sich der Traktorenmarkt mit einem Plus von 7,5 % sowie 4 % im Vergleich zu den jeweiligen Vorjahresperioden wieder erholt.

EU-Landmaschinenindustrie: Deutliches Plus bei Traktorzulassungen in der EU

Hervorgehoben wurde vom CEMA zudem, dass Frankreich und Deutschland nach wie vor die beiden größten Schleppermärkte in Europa seien. Auf diese beiden Mitgliedstaaten entfielen fast vier von zehn in der EU neu zugelassenen Traktoren; gemeinsam mit Italien sei es sogar etwa die Hälfte. Und das Vereinigte Königreich, Spanien und Polen eingeschlossen, werden mehr als zwei Drittel aller landwirtschaftlichen Zugmaschinen in Europa in nur sechs Ländern zugelassen. Von diesen sechs Schlüsselmärkten verzeichneten nur Deutschland und Polen einen Anstieg der Zulassungen von landwirtschaftlichen Zugmaschinen im Jahr 2020 gegenüber 2019, während die Zulassungen in Frankreich, Italien, dem Vereinigten Königreich und Spanien rückläufig waren.


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