EFSA-Neubewertung von Glyphosat verzögert sich

Auf Basis der aktuellen Zulassungskriterien wäre eine „temporäre Verlängerung“ von Glyphosat über den 15. Dezember dieses Jahres hinaus möglich

EU: EFSA-Neubewertung von Glyphosat verzögert sich

Die Zentrale der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit in Parma, Italien.

Die abschließende Neubewertung des Herbizidwirkstoffs Glyphosat wird sich voraussichtlich um etwa ein Jahr verzögern. Wie die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) letzte Woche mitteilten, gingen in der laufenden Bewertung von Glyphosat mehr Kommentare ein „als jemals zuvor“. Deshalb wird sich der Zeitplan für die verbleibenden Schritte des Neubewertungsprozesses um knapp ein Jahr verzögern. Die EFSA wollte ursprünglich ihre finale Stellungnahme an die Mitgliedstaaten und die EU-Kommission spätestens im Herbst dieses Jahres vorlegen.

Jetzt soll sich dieser Termin aufgrund des umfangreichen Prüfaufkommens aber auf Juli 2023 verschieben. Die reguläre Zulassung des Wirkstoffs wird allerdings bereits am 15. Dezember dieses Jahres auslaufen. Wie eine Kommissionssprecherin jetzt gegenüber dem Pressedienst AGRA-EUROPE erklärte, wird die Brüsseler Behörde aller Voraussicht nach auf Basis der aktuellen Zulassungskriterien eine „temporäre Verlängerung“ von Glyphosat vorschlagen, um den Prüfbehörden ausreichend Zeit einzuräumen.

Sollten sich im Laufe der anstehenden Arbeiten der EFSA oder der ECHA allerdings Hinweise darauf ergeben, dass die in den EU-Rechtsvorschriften festgelegten Zulassungskriterien nicht mehr erfüllt seien, werde die Kommission die Zulassung von Glyphosat nicht erneuern, so die Behördensprecherin. Dies gelte auch für eine kurzeitige Zulassung auf Basis der jetzt auslaufenden Erlaubnis.


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