Deutlich weniger Wintergerste als im Vorjahr erwartet

Ernteprognose: Deutlich weniger Wintergerste als im Vorjahr erwartet

Auch Winterraps gehört zu den Verlierern: Die Ernteaussichten verschlechtern sich.

Die diesjährige Wintergerstenernte, die in den Frühdruschgebieten in diesen Tagen beginnt, wird deutlich kleiner ausfallen als 2019. In seiner in Berlin veröffentlichten vierten Vorschätzung rechnet der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) mit 9,25 Mio. t Wintergerste; das wären gut 500.000 t oder 5,2 % weniger als im Vorjahr. Grund dafür seien eine etwas geringere Anbaufläche sowie niedrigere Erträge infolge der Trockenheit im Frühjahr, berichtete der DRV-Getreidemarktexperte Guido Seedler. Außerdem hätten Spätfröste der Wintergerste in manchen Regionen zugesetzt.

Auch die Weizenernte wird laut der Vorhersage des Raiffeisenverbandes mit 22,2 Mio. t noch erheblich unter dem schwachen Vorjahresergebnis bleiben, und zwar um 840.000 t oder 3,7 %. Die zuletzt teils ergiebigen Regenfälle hätten nur gereicht, die Prognose zu stabilisieren. „Für eine deutliche Steigerung der Erträge kamen die Niederschläge vielerorts zu spät“, so Seedler. Vielmehr sei mit der feuchtwarmen Witterung die Gefahr von Pilzinfektionen gestiegen.

Vom Regen deutlich mehr profitiert hat der Körnermais. Hier rechnet der DRV auch wegen der größeren Anbaufläche mit einer Steigerung der Produktion um gut 700.000 t oder 19,3 % auf 4,37 Mio. t. Insgesamt sagt der Raiffeisenverband jetzt eine knapp durchschnittliche Getreideernte von 44,21 Mio. t voraus, die damit leicht unter dem Vorjahresergebnis bleiben würde. Im Mai war der Verband noch von 44,6 Mio. t ausgegangen, im April von 45 Mio. t Getreide.

Weiter verschlechtert haben sich auch die Ernteaussichten für den Winterraps: Hierfür sagt der DRV jetzt eine Druschmenge von 3,20 Mio. t voraus, nach 3,25 Mio. t im Mai und 3,35 Mio. t im April. Das äußerst magere Vorjahresergebnis würde demnach aber noch um 375.000 t oder 13,3 % übertroffen.


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