Streit um Messetermine geht weiter

Italienischer Herstellerverband FederUnacoma hofft auf CEMA-Vermittlung

EIMA : SIMA: Streit um Messetermine geht weiter

Die SIMA fand bisher immer Ende Februar eines jeden ungeraden Jahres statt – jetzt soll der Termin auf November vorgezogen werden.

Zentrales Thema auf der letzten Hauptversammlung des Europäischen Dachverbandes der Landmaschinenindustrie, CEMA, die Anfang Juni in Alpen stattfand, war die Terminverschiebung der SIMA. Das berichtet jetzt der italienische Landmaschinenherstellerverband FederUnacoma, der bekanntlich mit der beabsichtigten Änderung im Messekalender alles andere als glücklich ist.

Der Hintergrund ist bekannt: Die Organisatoren der französischen Messe SIMA haben den traditionellen Termin im Februar ungerader Jahre auf den Herbst in geraden Jahren verschoben. Somit soll die nächste SIMA vom 8. bis 12. November 2020 in Paris stattfinden, was eine Überlappung mit der EIMA im italienischen Bologna zufolge hätte, die vom 11. bis 15. November über die Bühne geht.

Nachteile für Aussteller

In einer aktuellen Pressemitteilung kritisiert der italienische Herstellerverband das Vorgehen des französischen Industrieverbandes und SIMA-Organisators Axema, das gegen die CEMA-Grundsätze von Zusammenarbeit und Transparenz verstoße. FederUnacoma ist der Ansicht, dass beide Herstellerverbände die Änderung des Veranstaltungskalenders zuvor miteinander im Rahmen der CEMA hätten diskutieren müssen.

Daher hat FederUnacoma eigenen Angaben zufolge beim CEMA-Komitee eine Petition eingereicht, die die organisatorischen Schwierigkeiten, die sich aus dieser Entscheidung ergeben, und den Schaden für die ausstellenden Hersteller hervorhebt. Letztere seien gezwungen, ihre Investitionen zu verdoppeln, um an beiden Messen teilzunehmen, oder könnten nur eine der beiden wählen.

Als Antwort darauf hat der französische Herstellerverband Axema offenbar ein eigenes Memo vorgelegt, in dem er die Terminverschiebung verteidigt und argumentiert, dass dies bei den Organisatoren von EIMA und Agritechnica im Dezember 2018 und Januar 2019 „auf keinen Widerstand gestoßen“ sei. Diese Aussagen bezeichnet FederUnacoma allerdings in der aktuellen Pressemitteilung als haltlos: „Wir haben diese Terminänderung in jedem Forum zurückgewiesen“, erklärt FederUnacoma Präsident Alessandro Malavolti. „Bei den ersten Anzeichen einer Terminänderung – lange bevor die französischen Organisatoren ihre Entscheidung offiziell getroffen hätten – habe sein Verband gar eine Pressekonferenz auf der SIMA in Paris einberufen, in der man die Organisatoren darauf hingewiesen habe, „dass jede Überschneidung mit der EIMA für diese unfair und für ausstellende Unternehmen schädlich wäre.“

Nach weiteren Angaben der FederUnacoma wurde die Angelegenheit am Ende der CEMA-Hauptversammlung der Initiative des CEMA-Präsidenten Antony van der Ley anvertraut. Von ihm erhofft sich der italienische Herstellerverband, dass er Axemas Verhalten hinsichtlich der Vorgehensweise ebenso wie der möglichen Folgen kritisch bewerten wird.

Kein Konsens

Abschließend bezeichnet FederUnacoma in seiner Pressemitteilung die französischen Argumente für die SIMA-Terminverschiebung als unhaltbar und verweist in dem Zusammenhang auch auf ein Presseinterview der SIMA-Direktorin Isabelle Alfano. Darin habe sie die französische Entscheidung „durch die Notwendigkeit eines jährlichen Wechsels zwischen den beiden größten europäischen Ausstellungen in den beiden stärksten Landwirtschaftsgebieten Europas, Deutschland und Frankreich“, als gerechtfertigt bezeichnet. Für FederUnacoma eine unhaltbare Behauptung; der italienische Verband sieht die Agritechnica in Hannover und die EIMA in Bologna als die beiden derzeit größten Referenzmessen.


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