Markttelegramm Juli 2020

Wie entwickeln sich die Märkte aus Sicht Ihrer Landwirte?

eilbote: Markttelegramm Juli 2020

➘ Weizen – fallend:

Rund um den Globus wird über gute Ernteergebnisse berichtet. Die Aussichten für eine gute Ernte haben sich auch in Europa verbessert. Hier konnten sich die Bestände nach Regenfällen noch gut entwickeln. Nach Sorgen um den Feldertrag dürften Bauern jetzt über schlechte Preise sprechen.

➙ Raps – stabil:

Positive Erwartungen über die Ernte bei Raps und Soja in zentralen Anbauregionen sollten die Kurse sinken lassen. Dass sie dies derzeit noch nicht tun und stattdessen steigen, hängt mit erhöhten Exporten nach China zusammen. Abwarten.

➙ Milch – stabil:

Trockenheit und Hitze drücken zusätzlich auf die Milchleistung der Kühe. Dies stützt die Kurse. Auf Seiten der Nachfrage zeigen sich keine besonderen Vorkommnisse, abgesehen von Käse. Dieser wird verstärkt geordert.

➙ Schlachtrinder – stabil:

Üblicherweise wird im Sommer nur wenig mit Schlachtvieh gehandelt. Im Corona-Jahr 2020 könnten sich die Dinge aber anders entwickeln, falls daheimbleibende Urlauber verstärkt Steaks usw. für ihre Grillaktivitäten nachfragen. Dann könnten die Kurse steigen.

➘ Schlachtschweine – fallend:

Wie überstehen die Märkte die Corona-Vorfälle bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück? Diese Frage stellt sich zu Redaktionsschluss. Optimisten erwarten lediglich kurzfristige Unruhe und eine baldige Rückkehr zum Alltagsgeschäft. Pessimisten sehen größere Probleme.

➙ Ferkel – stabil:

Sicherlich wird die Entwicklung auf den Ferkelmärkten von der für Schlachtschweine bestimmt. Inwieweit dies im Hinblick auf die Corona-Krise in Rheda-Wiedenbrück der Fall sein wird, ist unklar. Ferkel sind knapp, die Kurse könnten hier – abgesehen von kleinen Schlaglöchern – halten.

➙ Düngemittel – stabil:

Harnstoff hat sich aufgrund von Preiserhöhungen auf den Weltmärkten im hiesigen Handel verteuert. Händler rechnen damit, dass die Kurse bald wieder fallen werden. Stickstoff wird wieder günstiger angeboten. Grundtendenz über alle Düngemittel im Mittel wohl stabil.

➘ Rohöl/Diesel – fallend:

Die Märkte hängen nach wie vor stark an der globalen Entwicklung der Corona-Krise. Neue Ausbrüche und Verschärfungen dürften die Märkte ebenso stark berühren wie „Zweite Wellen“. Die Lager sind gefüllt, die Nachfrage zieht vorsichtig an, aber: Rückschlagsrisiko.


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