Markttelegramm April 2020

Wie entwickeln sich die Märkte aus Sicht Ihrer Landwirte?

➙ Weizen – stabil:

Verkäufer profitieren derzeit von einer gestiegenen Inlandsnachfrage. Corona-bedingt ist die Nachfrage nach Brot und Nudeln gestiegen. Zudem schwächelt der Euro. Wer noch Ware am Lager hat, könnte jetzt aktiv werden. Die Herausforderung ist die Logistik.

➙ Raps – stabil:

Sorgen vor den Auswirkungen einer Corona-bedingten Rezession haben die Kurse kräftig fallen gelassen. Kurzfristig profitiert die Bewertung von der erhöhten Verbraucher- und Verarbeiternachfrage. Kaum Geschäftstätigkeit.

➘ Milch – fallend:

Von Corona betroffen ist vor allem Magermilchpulver, die Preise sind kräftig gefallen. Butter und vor allem Schnittkäse können sich noch behaupten. Die Unsicherheiten werden die Milchpreise belasten. Chinas Nachfrage belebt sich, das könnte den Milchbauern helfen.

➘ Schlachtrinder – fallend:

Corona hat die Märkte stark getroffen. Edelteile lassen sich angesichts geschlossener Restaurants aber kaum absetzen. Hack und Gulasch läuft gut, dies kann den Kursrutsch jedoch nicht bremsen. Der Absatz von Bullen ist schwierig, Kühe können evtl. bald auf der Weide parken.

➙ Schlachtschweine – stabil:

Die Märkte konnten sich bislang noch recht gut halten. Das Angebot ist nicht besonders groß, der drastische Rückgang im Außer-Haus-Verzehr wird über den LEH kompensiert. Asien ordert wieder mehr.

➘ Ferkel – fallend:

Mäster halten sich zu Redaktionsschluss mit dem Kauf frischer Ferkel zurück. Das bringt die Kurse in Bedrängnis. Dabei ist der Markt nur knapp mit Ferkeln versorgt. Sollte sich die Lage beruhigen, könnten die Kurse aber zügig anziehen.

➘ Düngemittel – fallend:

Die Preise entwickeln sich je nach Dünger unterschiedlich, bleiben aber insgesamt relativ stabil. Die Nachfrage ist noch eher zurückhaltend, Landwirte hoffen oftmals auf Preisnachlässe.

➚ Rohöl/Diesel – steigend:

Russland und Saudi-Arabien sind weiterhin uneins über die Stabilisierung der Ölfördermengen. Die Kurse für Rohöl sind im Keller und bleiben unruhig. Die Nachfrage nach Heizöl und Diesel ist hoch, aber aufgrund der Corona-Folgen nur eingeschränkt bedienbar.

 


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