Angebotsengpässe durch hohe Energiekosten verursacht

Produktionskosten mehrerer Düngersorten dramatisch gestiegen – Auswirkungen auf 2022/2023 ungewiss

Neben den Angebotsengpässen auf dem Düngemittelmarkt zeichnet sich jetzt auch eine zunehmend knappe Versorgung bei Getreide ab. So beklagen jetzt die Getreidemühlen Probleme beim Einkauf von Brot- und Qualitätsweizen.

Laut VGMS-Präsidiumsmitglied Michael Gutting ist es derzeit schwierig bis nahezu unmöglich, Getreide mit passenden Qualitäten in ausreichenden Mengen zu beschaffen. So einen Getreidemarkt habe er „in seinem gesamten Berufsleben noch nicht erlebt“.

Zuvor hatte der Bayerische Bauernverband (BBV) auf das „exorbitante Niveau“ der Düngemittelpreise hingewiesen. Die Landhändler orderten nur noch Mengen zur Deckung von Geschäften, die bereits vertraglich mit Landwirten fixiert seien. Derweil kündigte die Geschäftsleitung der SKW Stickstoffwerke Piesteritz an, ihre Düngerproduktion um weitere 30 Prozent zu drosseln. Als Begründung wurde angeführt, dass die Düngemittelhändler nicht bereit seien, die wirtschaftlich notwendigen Preise zu zahlen. Die Produktionskosten von Ammoniak und Harnstoff seien aufgrund der Verteuerung des Rohstoffes Erdgas um mehr als das Fünffache gestiegen, was zwangsläufig auch eine Preissteigerung für Dünger zur Folge habe.

Dennoch dürften die Gewinnspannen der Getreide- und Ölsaatenerzeuger nach Einschätzung des Internationalen Getreiderates (IGC) weiterhin attraktiv bleiben. Allerdings könnten die Landwirte ihre Furchtfolgepläne zur kommenden Ernte ändern. Die Auswirkungen der Düngemittelknappheit auf die Ertragsaussichten in der Saison 2022/23 seien allerdings noch ungewiss.


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