Deutz hat am 27. Juni einen Vertrag über den Erwerb von 100 Prozent der Anteile an Blue Star Power Systems, Inc unterzeichnet. Das Unternehmen mit Sitz in North Mankato, Minnesota (USA) entwickelt, produziert und vertreibt Stromgeneratoren (GenSets) und gehört zu den führenden Herstellern im US-amerikanischen Markt.
Für die Kölner ist der Erwerb ein wichtiger Schritt vom Komponentenhersteller hin zum Systemanbieter. Deutz-Motoren kommen seit langem in Stromgeneratoren zum Einsatz, nun schafft das Unternehmen die Voraussetzungen, Komplettlösungen zur lokalen Stromerzeugung anzubieten.
„Wir erschließen uns mit dem Schritt einen wachstumsstarken und weniger zyklischen Markt, in dem wir Technologie und Service beherrschen, und erhalten Zugang zu neuen, komplementären Geschäftsmodellen“, erklärt CEO Dr. Sebastian C. Schulte. „Mit dem Erwerb von Blue Star Power Systems beschleunigen wir den im Rahmen unserer ,Dual+‘-Strategie begonnenen Aufbau unserer Aktivitäten im Bereich der dezentralen Energieversorgung und stellen Deutz breiter auf.“
Heute setzt Deutz mit Produkten und Dienstleistungen zur dezentralen Energieversorgung knapp 30 Mio. Euro um. Dazu tragen vor allem dieselbetriebene Stromgeneratoren bei, aber auch der erste Serienauftrag für Stromgeneratoren mit Wasserstoffverbrennungsmotoren, den das Unternehmen jüngst aus China erhalten hat.
Profitabler Mehrumsatz
Durch den Erwerb von Blue Star Power Systems erwartet Deutz einen zusätzlichen profitablen Umsatz von mehr als 100 Mio. USD bis mittelfristig mehr als 150 Mio. USD pro Jahr. Darauf aufbauend soll der Umsatz im Energiebereich bis 2030 durch organisches und anorganisches Wachstum auf rund 500 Mio. Euro anwachsen.
Damit setzt Deutz auf die immer wichtiger werdende dezentrale Energieversorgung, bei der Stromgeneratoren eine relevante Rolle spielen. Hauptwachstumstreiber sind die Zunahme schwerer Wetterereignisse, eine weltweit steigende Stromnachfrage, die auf veraltete Infrastruktur trifft, und ein stark wachsender Anteil von Erneuerbaren Energien, der zu Schwankungen in der Energieversorgung führen kann.
Über die Höhe des Kaufpreises wurde Stillschweigen vereinbart. Die Bewertung liege im Rahmen der marktüblichen Parameter, heißt es in einer Pressemitteilung. Der Vollzug der Transaktion steht unter dem Vorbehalt üblicher Bedingungen, insbesondere der Erteilung der erforderlichen behördlichen Genehmigungen, und wird im Laufe des zweiten Halbjahrs 2024 erwartet.