JKI schlägt Alarm wegen Japankäfer – Erste Sichtungen auf der Nordseite der Alpen

Die deutschen Pflanzengesundheitsbehörden befinden sich in Alarmbereitschaft, weil der Japankäfer im Deutsch-Schweizerischen Grenzgebiet auf der Alpennordseite gesichtet worden ist. Wie das Julius Kühn-Institut (JKI) in Braunschweig berichtete, informierte kürzlich der Eidgenössische Pflanzenschutzdienst (EPSD) die Behörden der benachbarten Länder, dass in einer Insektenfalle im Raum Basel erstmals ein männliches Exemplar des gefährlichen Japankäfers (Popillia japonica) gefangen worden sei.

Der Käfer habe in der Europäischen Union den Status eines meldepflichtigen, prioritären Quarantäneschadorganismus. Sein Auftreten müsse in Deutschland den Pflanzenschutzdiensten der Bundesländer gemeldet werden. Die Länderbehörden ergriffen dann Ausrottungs- und Monitoringmaßnahmen. „Um ökonomischen und ökologischen Schäden vorzubeugen, soll unbedingt verhindert werden, dass sich der Käfer in Deutschland etabliert“, erklärte Dr. Bernhard Carl Schäfer vom JKI.

Pflanzenproduzierende Betriebe, Händler und die Bevölkerung besonders in Baden-Württemberg sowie Reisende aus Italien und der Südschweiz würden gebeten, nach dem Käfer Ausschau zu halten. Die Larven und die erwachsenen Insekten schädigten mehr als 300 Pflanzenarten durch Wurzelfraß beziehungsweise Blattfraß.

Zum Wirtspflanzenkreis gehörten neben Ahorn, Buche und Eiche auch landwirtschaftliche und gartenbauliche Kulturen wie Mais, Kartoffel, Spargel, Tomate, Bohnen, Apfel, Kirsche, Pflaume, Him-, Brom-, Erd- und Heidelbeere sowie Weinreben. Grünflächen, vor allem gepflegte Rasen, sowie Wiesen und Weiden dienten als Ablageplatz für Eier und als Kinderstube für die Larven. Auch vor Zierpflanzen machten die Käfer nicht halt. Markant sei der Skelettierfraß, bei dem der Käfer nur das Blattgewebe zwischen den Blattadern fresse. Wie der Käfer, der in Europa keine natürlichen Gegenspieler hat, zu erkennen ist und wo Käferfunde zu melden sind, beantwortet das JKI im Internet. (https://bit.ly/3iz1Ibg)


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