Eiweißpflanzenstrategie sorgt für Aufschwung

Auf 222.000 Hektar bauen Landwirte Hülsenfrüchte an – Anbau von Acker- und Sojabohnen hat sich verdreifacht

Die Eiweißpflanzenstrategie der Bundesregierung hat nach Einschätzung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) gefruchtet. Wie die Behörde als Projektträger in Bonn erklärte, ist die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe mit Hülsenfruchtanbau von 2014 bis heute um 7.430 auf 19.430 gestiegen. Gleichzeitig sei die betreffende Fläche um 119.500 ha auf mehr als 222.000 ha ausgedehnt worden. Im Einzelnen habe sich der Anbau von Ackerbohnen und Sojabohnen fast verdreifacht, und zwar auf 59.500 ha beziehungsweise 33.000 ha. Das Areal für Futtererbsen habe sich auf 82.600 ha verdoppelt. Süßlupinen hätten es mit 21.900 ha standortbedingt etwas schwerer gehabt.

Laut BLE-Präsident Dr. Hanns-Christoph Eiden sind die unter dem Strich beachtlichen Zuwächse das Ergebnis jahrelanger Forschung und der Vermittlung von Wissen. Inzwischen könne die Landwirtschaft auf 15 standortangepasste und ertragreiche Sojasorten zurückgreifen. Außerdem gebe es nun bundesweit 33 dezentrale Aufbereitungsanlagen.

Internationale Unternehmensberatungen prognostizierten, dass der Weltmarkt für pflanzliches Eiweiß bis 2029 einen Umsatz von 140 Mrd. $ (118,97 Mrd. Euro) erreichen dürfte. Unterdessen bezifferte die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) die diesjährige Erzeugung von Hülsenfrüchten in der EU-27 mit Verweis auf Daten der EU-Kommission auf insgesamt 6,5 Mio. t; das waren 7 % mehr als im Vorjahr. Der 2017 erreichte Rekord von 7 Mio. t sei aber verfehlt worden. Vor allem die Produktion von Ackerbohnen habe sich zuletzt erhöht, und zwar im Vergleich zu 2019 um 16 % auf 1,2 Mio. t.

Die Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) begründe den Zuwachs mit einer Flächenausdehnung und Ertragssteigerungen. Auch Süßlupinen hätten 2020 von einem umfangreicheren Anbau und höheren Erträgen profitiert; für diese sei ein Erzeugungszuwachs um 12 % auf rund 235.000 t verzeichnet worden. Derweil habe sich die Sojabohnenernte – die wichtigste Hülsenfrucht in der EU-27 – um 3 % auf 2,8 Mio. t erhöht. Das Aufkommen an Futtererbsen – die zweitwichtigste Hülsenfrucht – sei vor allem flächenbedingt um 7 % auf 2,2 Mio. t gestiegen.


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