In der Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei sind die Arbeitszeiten so lang wie in keiner anderen Branche. Das belegen Zahlen, die das Statistische Bundesamt (Destatis) herausgegeben hat. Demnach arbeiteten vollzeitbeschäftigte Männer in der Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei 2018 durchschnittlich 49,9 Wochenstunden. Vollzeitbeschäftigte Frauen kamen im Mittel auf 45,3 Stunden pro Woche. Im Durchschnitt aller Beschäftigter in dem Wirtschaftsbereich errechnete sich ein Wert von 48,8 Stunden.
Platz zwei in der Statistik belegt der Bereich Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen sowie von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen. Hier arbeiteten alle Beschäftigten 2018 im Mittel 42,5 Stunden pro Woche. Ähnlich hoch fielen die durchschnittlichen Wochenarbeitszeiten Destatis zufolge im Baugewerbe sowie im Grundstücks- und Wohnungswesen mit jeweils 42,1 Stunden, im Bereich Handel, Verkehr und Lagerei mit 41,9 Stunden sowie in der Sparte Information und Kommunikation mit 41,8 Stunden aus. Die kürzesten Arbeitszeiten gab es gemäß der Statistik im Verarbeitenden Gewerbe mit 40,3 Stunden.
Laut der Destatis-Erhebung wünschen sich die Vollzeitbeschäftigten in der Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei trotz ihrer zeitintensiven Tätigkeit am seltensten eine Änderung ihres zeitlichen Einsatzes. Nur 4,5 Prozent der Befragten wollten etwas an ihrer Arbeitszeit verändern, gegenüber zum Beispiel 8,2 % im verarbeitenden Gewerbe. Land- und Forstwirte sowie Fischer, die eine Anpassung wollten, wünschten sich im Durchschnitt eine um 0,4 Stunden verringerte Wochenarbeitszeit. Im Vergleich zu den Wünschen der Erwerbstätigen in anderen Wirtschaftsbereichen ist dieser Wert hoch.
Für alle Erwerbstätigen in Vollzeit gibt die Wiesbadener Behörde eine gewünschte mittlere Veränderung der Wochenarbeitsstunden um minus 0,2 Stunden an. In der Statistik dargestellt sind laut Destatis Ergebnisse des Mikrozensus beziehungsweise der Arbeitskräfteerhebung. Erfasst würden die übliche Wochenarbeitszeit einschließlich regelmäßiger Mehrstunden und Bereitschaftszeiten. Bei der Frage nach den Arbeitszeitwünschen hätten die Befragten berücksichtigen sollen, dass Mehrarbeit mit einem entsprechend höheren Verdienst und Minderarbeit mit Lohneinbußen einhergingen.