Extreme Wetterlagen verursachen immer höhere Milliardenschäden

Hitze und Trockenheit haben in den vergangenen Jahren große Ausfälle in der Land- und Forstwirtschaft verursacht – Studie des Bundeswirtschaftsministeriums beziffert Gesamtschaden durch Extremwetterereignisse seit 2018 auf mehr als 80 Milliarden Euro

Die Trockenheit und die hohen Temperaturen der Jahre 2018 und 2019 haben in der Land- und Forstwirtschaft Schäden von mindestens 25,6 Mrd. Euro verursacht. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor, die das Bundeswirtschaftsministerium in Auftrag gegeben hat und die dem Bundesumweltministerium zur Weiterentwicklung der deutschen Strategie zur Anpassung an den Klimawandel dienen soll.

Die Gesamtschäden durch Extremwetterereignisse in Deutschland haben demnach seit 2018 mindestens 80 Mrd. Euro erreicht; davon entfallen schätzungsweise 35 Mrd. Euro auf die Hitzesommer 2018 und 2019. Die Flutkatastrophe des vergangenen Jahres verursachte Kosten von rund 40 Mrd. Euro. Die Schäden durch Hagel und Sturm sollen sich ebenfalls in Milliarden bemessen. Hervorgehoben wird zugleich, dass sich viele Auswirkungen monetär gar nicht erfassen lassen, sodass die Schadenssummen eine Untergrenze darstellen. Bei Betrachtung aller erfassten Extremereignisse im Zeitraum 2000 bis 2021 ergibt sich den Autoren zufolge eine direkte Schadenshöhe von mehr als 114 Mrd. Euro; hinzu kommen mehr als 30 Mrd. Euro indirekte Auswirkungen. In die Berechnung der Schäden durch Hitze und Dürre in den Jahren 2018 und 2019 sind neben den Ertragsverlusten der Landwirte auch Verluste des Waldbestandes und seiner Produktivität sowie temperaturbedingte Produktivitätseinbußen eingeflossen. Die Verluste der Forstbetriebe beliefen sich laut der Studie auf 8,5 Mrd. Euro. Für das hohe Aufkommen an Schadholz werden weitere indirekte Kosten von 2,8 Mrd. Euro veranschlagt, etwa durch die Freisetzung des gespeicherten Kohlendioxids. Die Schäden entlang der weiteren Wertschöpfungskette werden mit 6,5 Mrd. Euro beziffert, sodass sich für die Forstwirtschaft eine Gesamtsumme von 17,8 Mrd. Euro ergibt. In der Landwirtschaft kam es gemäß der Studie über alle Feldfrüchte hinweg zu direkten Verlusten von 4,4 Mrd. Euro, die wiederum Folgekosten von 3,4 Mrd. Euro nach sich gezogen haben.


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