Trotz des schwierigen Marktumfelds hat der Landtechnikhersteller Claas im Ende September abgeschlossenen Geschäftsjahr 2020 erstmals in der Firmengeschichte die Umsatzmarke von 4 Mrd. Euro übertroffen. Der Vorsitzende der Konzernleitung, Thomas Böck, bezifferte den Gesamterlös jetzt bei der Online-Bilanzpressekonferenz auf 4,042 Mrd. Euro, nach 3,898 Mrd. Euro im Vorjahr. Das Ergebnis vor Steuern erhöhte sich im Vergleich zu 2019 um 16,5 % auf 158,1 Mio. Euro, das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) um 18,9 % auf 333,4 Mio. Euro. „Claas konnte trotz Pandemie und Produktionsstopps ein Umsatzwachstum erzielen und die Profitabilität verbessern. Dabei hat sich unsere breite internationale Aufstellung ausgezahlt“, stellte Böck fest.
Wie der Geschäftsführer weiter berichtete, entwickelten sich die Umsätze von Claas in Deutschland, Frankreich und den anderen westeuropäischen Ländern 2020 unter dem Strich stabil. In Osteuropa und insbesondere in Russland habe sich sogar ein deutliches Plus ergeben. Den stärksten Umsatzzuwachs mit rund 20 % habe das Unternehmen außerhalb Europas erzielt, wobei sich Nordamerika als wichtigster Treiber erwiesen habe.
Trotz der Corona-Beeinträchtigungen ist es Böck zufolge gelungen, die wichtigen Investitionsprojekte planmäßig umzusetzen. Im Traktorenwerk Le Mans seien die Flexibilität und Effizienz mit modernsten Fertigungstechnologien deutlich erhöht worden. In Harsewinkel sei die erste Phase des umfassenden Modernisierungsprojekts in der Mähdreschermontage abgeschlossen. Die neuen Vertriebszentralen in Frankreich und in Großbritannien seien mit zusätzlichen Möglichkeiten im Service- und Ersatzteilgeschäft an den Start gegangen. Dabei würden sie vom neuen Hochregallager in Hamm optimal unterstützt. Die Sachinvestitionen seien im vergangen Geschäftsjahr im Vergleich zu 2019 um 6 Mio. Euro auf 131 Mio. Euro erhöht worden. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung bezifferte Böck auf 237 Mio. Euro, nach 244 Mio Euro im Vorjahr.
Für das im Oktober gestartete Geschäftsjahr 2021 geht Böck von einem Umsatz und einem Ergebnis auf dem Vorjahresniveau aus, obwohl negative Auswirkungen durch die Corona-Pandemie und der internationalen Handelskonflikte nicht auszuschließen seien. Weitere Risiken könnten sich aus volatilen Erzeugerpreisen und einer Veränderung der politischen Rahmenbedingungen für Landwirte in den Kernmärkten ergeben, so der Geschäftsführer.