Markt für Bodenbearbeitungsgeräte boomt

Fachgruppe Bodenbearbeitung zieht positivere Bilanz als erwartet – Austausch über neue Trends

CEMA: Markt für Bodenbearbeitungsgeräte boomt

Die Teilnehmer des Produktgruppentreffens kamen am 15. und 16. März in Brüssel zusammen.

Der Markt für Bodenbearbeitungsgeräte und Maschinen für die Aussaat, die Düngung und den Pflanzenschutz hat sich in den letzten Monaten besser entwickelt als erwartet, so die Meinung von mehr als zwei Dritteln der Teilnehmer am Produktgruppentreffen der europäischen Landtechnikhersteller am 15. und 16. März 2022.

Besorgniserregend für die Branche sind jedoch die Entwicklungen in Osteuropa, die den optimistischen Ausblick für das laufende Jahr trüben. Während das Ende der Boomphase erwartet wurde, ließ der Start ins Jahr 2022 mit vollen Auftragsbüchern zumindest für die erste Jahreshälfte eine gute Entwicklung erwarten. Nun haben die Teilnehmer ihre Erwartungen für die Geschäftsentwicklung aufgrund des Kriegsausbruchs in der Ukraine und der Sanktionen gegen Russland und Weißrussland deutlich nach unten korrigiert.

Die drei CEMA-Produktgruppen für Bodenbearbeitung, Saat und Ausbringung sowie für Pflanzenschutz trafen sich in Brüssel und betonten die gemeinsamen Ziele einer starken europäischen Wirtschaft. Die CEMA bietet jedes Jahr eine gemeinsame Plattform für die Branche, die neben den Treffen der einzelnen Produktgruppen auch den Austausch über allgemeine Trends ermöglicht.

Neue Produktgruppe

Die Fachgruppe freute sich über die Marktzahlen für die neue Produktgruppe „Mechanische Unkrautbekämpfung“. Diese wurde vor zwei Jahren eingeführt, als sich ein Wachstum dieses Marktes abzeichnete. Der Vorsitzende der Fachgruppe Bodenbearbeitung, Dirk Hollinderbäumer von Lemken, sieht darin einen echten Gewinn für die beteiligten Unternehmen: „Gerade bei neuen Marktentwicklungen ist es wertvoll, schnell eine Markteinschätzung vornehmen zu können". In diesem Zusammenhang begrüßte er auch die Firmen Kult-Kress, Treffler und Evers Agro als neue Teilnehmer in der Arbeitsgruppe Bodenbearbeitung. Die Arbeitsgruppe Pflanzenschutzmittel diskutierte über anstehende Gesetzesänderungen für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Der Vorsitzende der Gruppe, Peter Dahl von Hardi, sieht die Hersteller von Pflanzenschutzmaschinen in der Pflicht, „Lösungen zu entwickeln, die den neuen Vorschriften entsprechen und den Landwirten helfen, die Anforderungen zu erfüllen und gleichzeitig die Umwelt weniger zu belasten".

Für die Gruppe der Geräte für die Aussaat und für Mineraldüngerstreuer sieht die Vorsitzende Elke Pankow von Rauch wirtschaftliche Gefahren für die Hersteller von Düngerstreuern, aber auch für die Gerätehersteller: „Die auf das bis zu Dreifache gestiegenen Düngerpreise und die Verknappung des Düngerangebots erhöhen die Nachfrage nach Präzisionstechnik. Ein Ende der Preiskurve ist aufgrund der gestiegenen Gaspreise derzeit nicht absehbar". Außerdem wurde festgestellt, dass sich der Markt in Richtung modularer Kombigeräte zu entwickeln scheint. Es wurde vorgeschlagen, exklusive Statistiken für zwei neue Produkte, Broad Cast Seeder und Front Tanks, zu erstellen.

Während der gemeinsamen Sitzung informierte Jérôme Bandry, Generalsekretär der CEMA, die Teilnehmer über die wichtigsten Entwicklungen der Branche auf europäischer Ebene. Im Mittelpunkt der Diskussionen standen Themen wie Carbon Farming, nachhaltiger Einsatz von Pestiziden, Farm2Fork und die ersten Maßnahmen nach Kriegsausbruch.

Nina Janßen, Koordinatorin der drei CEMA-Produktgruppen, fasst zusammen: „Angesichts der weltpolitischen Lage fand dieses persönliche Treffen in Brüssel zum richtigen Zeitpunkt statt: ein Moment, in dem Europa starken Zusammenhalt und Einigkeit zeigen will. Auf dieser Grundlage war der Austausch über die technischen Trends und wirtschaftlichen Entwicklungen in unserer Branche von großem Wert".

Die CEMA-Produktgruppen setzen sich aus führenden europäischen Herstellern von Geräten für den Ackerbau, für die Futter- und Heuernte sowie von Traktoren und Mähdreschern zusammen. Das Hauptaugenmerk liegt auf der gemeinsamen Bewertung des Marktes auf der Grundlage spezieller Statistiken. Derzeit sind 27 Unternehmen aus zwölf europäischen Ländern Mitglied in den CEMA-Produktgruppen im Bereich Ackerbau. Voraussetzung für die Teilnahme ist die Mitgliedschaft in einem nationalen Branchenverband, der dem Dachverband CEMA angehört.

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