Geduldsprobe für europäische Landtechnikhersteller

Index liegt bei 16 Punkten – Preiserhöhungen und Engpässe weiter beherrschendes Thema

CEMA: Geduldsprobe für europäische Landtechnikhersteller

Fehlende Gelenkwellen verzögern die Auslieferung von Neumaschinen.

Laut dem jüngsten CEMA-Barometer bleibt der allgemeine Geschäftsklimaindex für die Landmaschinenindustrie in Europa im Zehnjahresvergleich auf einem hohen Niveau. Dennoch ist er auch im Mai als Folge des Zusammenbruchs durch die Corona- Pandemie und des Ukraine-Kriegs weiter gesunken. So verschlechtert sich der Index im Mai von 20 auf 16 Punkte (auf einer Skala von -100 bis +100). Zu Jahresbeginn lag der Wert noch bei 58 Punkten. Rund 33 Prozent der befragten Landmaschinenhersteller erwarten für die kommenden sechs Monate ein Umsatzplus – das sind zwei Prozent weniger als im April und zwanzig Prozent weniger als im Januar. Ein Anteil von 42 Prozent erwartet ein gleichbleibendes Niveau und 25 Prozent gehen von einem Rückgang aus.

Hoher Auftragsbestand

Das Auftragsvolumen entspricht derzeit einem Produktionszeitraum von genau sechs Monaten, was nur knapp unter dem jemals in dieser Umfrage verzeichneten Allzeithoch liegt. Der Grund für den hohen Auftragsbestand ist aber offensichtlich nicht mehr die neue Nachfrage, denn der Auftragseingang kühlt sich inzwischen – von sehr hohem Niveau kommend – merklich ab.

Die Branchenvertreter sind dementsprechend nicht mehr ganz so optimistisch, was die zukünftigen Umsätze aus einigen Märkten angeht. Derzeit sind es aber fast ausschließlich die Preiserhöhungen und Engpässe auf der Lieferantenseite, die die Branche weiterhin stark herausfordern, auch wenn diese etwas nachzulassen scheinen. Immerhin plant fast die Hälfte der Unternehmen in den kommenden vier Wochen einen vorübergehenden Produktionsstopp aufgrund von Engpässen bei bestimmten Teilen und rechnet für diese Zeit mit einem Produktionsausfall von durchschnittlich 18 Prozent.

Auch wenn sich die Bewertung des Geschäfts im Jahresverlauf von „gut“ zu „befriedigend“ verschoben hat, sind nur 16 Prozent unzufrieden mit der aktuellen Lage. Allerdings gaben erstmals auch wieder drei Prozent der Befragten an, mit dem Geschäftserfolg „sehr unzufrieden“ zu sein. Hingegen bewerteten elf Prozent der europäischen Landmaschinenhersteller ihr Geschäft als „sehr zufrieden“.

CEMA: Geduldsprobe für europäische Landtechnikhersteller

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