Mit gutem Ergebnis trotz geringerer Nachfrage

Einbußen allerdings beim Betriebsergebnis – Landtechniksparte Kuhn beim Auftragseingang sowie Umsatz und EBIT unter Vorjahresniveau – Geschäft in Europa zufriedenstellend – Lage in den USA verschlechtert

Das weltweit tätige Technologieunternehmen Bucher Industries AG, unter anderem Mutterkonzern der im Landtechniksektor tätigen Firmen Kuhn Group und Bucher Specials, blickt auf ein herausforderndes Geschäftsjahr 2019 zurück. Wie der Konzern jetzt mitteilte, wurde insgesamt eine abnehmende Nachfrage auf einem sehr hohen Niveau verzeichnet. Der Auftragseingang ging gegenüber 2018 um 6,2 % auf 3,00 Mrd. sfr (2,82 Mrd. Euro) zurück. Allerdings konnte der Nettoumsatz auf Konzernebene um 1,4 % auf den neuen Rekordwert von 3,11 Mrd. sfr (2,92 Mrd. Euro) gesteigert werden. Dennoch fiel das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit 285 Mio. sfr (268 Mio. Euro) um 2,6 % kleiner aus als im Jahr zuvor.

Kuhn mit 38 % Umsatzanteil

Mit einem Umsatzanteil von rund 38 % ist die Kuhn Group der größte Geschäftsbereich innerhalb von Bucher Industries. Die Division war im Berichtsjahr mit heterogenen und insgesamt zunehmend herausfordernden Märkten konfrontiert. Kuhn erzielte einen Nettoumsatz von 1,18 Mrd. sfr (1,11 Mrd. Euro) und verfehlte damit das Vorjahresniveau um 2,3 %. Der Auftragseingang verringerte sich um 5,7 % auf 1,14 Mrd. sfr (1,07 Mrd. Euro). Dies schlug sich beim EBIT in einem Minus von 5,9 % auf 98 Mio. sfr (92 Mio. Euro) nieder.

Nach Unternehmensangaben verschlechterte sich die Lage in den USA weiter, und die Nettoeinkommen vor allem der kleinen und mittelgroßen landwirtschaftlichen Produzenten blieben unter Druck. In Europa sei die Nachfrage nach Maschinen für die Milch- und Viehwirtschaft zufriedenstellend verlaufen. Positive Impulse seien dabei aus Frankreich und Polen gekommen, und auch in Brasilien sei eine gute Entwicklung verzeichnet worden. Die Betriebsgewinnmarge der Kuhn Group lag mit 8,3 % leicht unter dem Vorjahreswert, da die Effizienzsteigerungen in Europa und Brasilien sowie die höheren Preise in Europa nicht ausreichten, um die schwierige Lage im nordamerikanischen Markt auszugleichen.

Der Beginn des Geschäftsjahres 2019 war nach Konzernangaben in der mehrere Unternehmen umfassenden Division Bucher Specials geprägt von einem geringen Auftragseingang und Umsatzeinbußen im Projektgeschäft von Bucher Unipektin, einem Hersteller und Lieferanten von Maschinen und Anlagen für die Getränke- und Lebensmittelindustrie. In der zweiten Jahreshälfte habe die Nachfrage jedoch wieder angezogen. Bucher Vaslin, ein Anbieter von Anlagen zur Traubenverarbeitung sowie Bucher Landtechnik hätten sich insgesamt positiv entwickelt. Der Umsatz der gesamten Division habe entsprechend gegenüber dem Vorjahr um 2,3 % auf 316 Mio. SFR (297 Mio. Euro) angezogen, wozu neue Akquisitionen beigetragen hätten. Das EBIT sei mit 20 Mio. sfr (18,8 Mio. Euro) allerdings um 24 % kleiner ausgefallen als 2018, und die Betriebsgewinnmarge sei von 8,3 % auf 6,2 % gesunken.

Für 2020 erwartet der Konzern in der Division Kuhn Group erneut ein herausforderndes Jahr mit einem etwas niedrigeren Umsatz als 2019. Dank einer geringfügigen Verbesserung auf dem US-Markt gegenüber dem aktuell sehr tiefen Niveau dürfte die Betriebsgewinnmarge des Geschäftsbereichs leicht ansteigen. Für die Division Bucher Specials geht die Unternehmensleitung von unterschiedlichen Marktentwicklungen aus. Insgesamt geht das Management für 2020 von einem moderaten Umsatzwachstum aus, wozu auch Akquisitionen beitragen sollten. Die Betriebsgewinnmarge dürfte sich gegenüber dem niedrigen Wert des Berichtsjahrs erholen.


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