Hohe Nachfrage im vergangenen Jahr

Auftragseingang um ein Drittel angestiegen – Kuhn mit 21 Prozent Umsatzplus

Bucher Industries: Hohe Nachfrage im vergangenen Jahr

Die Kuhn-Gruppe mit einem Umsatzanteil von 42 Prozent ist der größte Geschäftsbereich innerhalb von Bucher Industries.

Bucher Industries meldete kürzlich die Geschäftszahlen für 2021 und verzeichnete nach eigenen Angaben eine „außerordentlich starke, unerwartete Dynamik“. Bei allen fünf Divisionen stieg der Auftragseingang an. Er lag mit 3,66 Mrd. Euro (3,95 Mrd. CHF) knapp ein Drittel über dem bereits hohen Niveau von 2019, so das Unternehmen. Der Anstieg sei vor allem auf die gute wirtschaftliche Entwicklung, aber auch auf Nachholeffekte sowie vorsorgliche Bestellungen zurückzuführen. Wie die gesamte weltweite Industrie waren die Divisionen mit Engpässen und Verzögerungen in der Lieferkette und der Logistik sowie mit steigenden Material- und Transportkosten konfrontiert. Der Auftragsbestand des Konzerns stieg um mehr als zwei Drittel auf 1,73 Mrd. Euro (1,87 Mrd. CHF). Der Umsatz nahm im Vergleich zum Vorjahr mit plus 14,2 Prozent deutlich zu und lag mit 2,9 Mrd. Euro (3,18 Mrd. CHF) leicht über dem Wert von 2019.

Mit einem Umsatzanteil von rund 42 Prozent ist die Kuhn Group der größte Geschäftsbereich innerhalb von Bucher Industries. Die Produkte waren in allen wichtigen Regionen ebenfalls stark nachgefragt.

Treiber waren die höheren Einkommen der Landwirte aufgrund der guten Preise für Agrarprodukte, diverser staatlicher Unterstützungsprogramme sowie der insgesamt vorteilhaften Wetterbedingungen. Die geringen Lagerbestände der Händler führten zu vorzeitigen und größeren Bestellungen. Für Unterstützung sorgte nach der längeren Tiefzyklusphase im Ackerbausektor auch ein großer Bedarf nach produktiveren Maschinen. Dieser Aufschwung fiel in Nordamerika besonders deutlich aus. Europa verzeichnete eine gute Entwicklung und in Brasilien war die Investitionsbereitschaft der Landwirte weiterhin außerordentlich hoch.

Der Auftragseingang von Kuhn Group stieg um fast ein Drittel auf 1,55 Mrd. Euro (1,68 Mrd. CHF). Der Umsatz wuchs im Vergleich zu 2020 um 21 Prozent auf 1,22 Mrd. Euro (1,32 CHF). Damit lag dieser auch deutlich über dem hohen Niveau von 2019. Durch die starke Kapazitätsauslastung und Weitergabe der Materialpreissteigerungen dürfte die Betriebsgewinnmarge die Größenordnung des Zielwerts von zwölf Prozent erreichen, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens.

Aussichten 2022

Der Konzern erwartet, dass sich die Nachfrage auf sehr hohem Niveau abschwächen wird. Dank des außergewöhnlich hohen Auftragsbestands per Ende 2021 werden die Kapazitäten insbesondere im ersten Halbjahr stark ausgelastet bleiben. Lieferprobleme und fehlendes Personal sieht Bucher Industries auch in 2022 als größte Herausforderung. Für das Jahr erwartet der Konzern einen leicht höheren Umsatz und eine nach wie vor zweistellige Betriebsgewinnmarge. Das Konzernergebnis dürfte leicht zurückgehen.

Die Kuhn Group geht davon aus, dass sich die Nachfrage nach Landmaschinen auf sehr hohem Niveau abschwächen wird, vor allem in Nord- und Südamerika. Der Geschäftsbereich rechnet aufgrund des hohen Auftragsbestands mit einem leichten Umsatzanstieg. Die Betriebsgewinnmarge dürfte trotz höherer Material- und Personalkosten im zweistelligen Bereich bleiben, so Kuhn.


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