Gut 14 Prozent der Agrarflächen für die Energie

Bioenergie: Gut 14 Prozent der Agrarflächen für die Energie

In Deutschland wuchsen 2019 auf 2,37 Mio. ha Energiepflanzen heran.

In Deutschland sind zur Ernte 2019 auf schätzungsweise 2,37 Mio. ha Energiepflanzen angebaut worden, was gemessen an der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF) von 16,67 Mio. ha einem Anteil von 14,2 Prozent entsprach. Das geht aus den Zahlen hervor, die die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion ausgewiesen hat. Im Jahr 2000 waren dagegen erst auf lediglich 359.000 ha Energiepflanzen erzeugt worden; das war bei einer LF von 17,07 Mio. ha etwas mehr als 2 Prozent. Gemäß der Übersicht der Bundesregierung übertraf der Energiepflanzenanbau die Marke von 1 Mio. ha erstmals im Jahr 2005; das betreffende Areal belief sich auf 1,13 Mio. ha, was seinerzeit 6,6 Prozent der LF entsprach. Die 2-Mio.-ha-Schwelle wurde 2011 das erste Mal geknackt; mit 2,06 Mio. ha wurden 12,3 Prozent der LF von 16,72 Mio. ha mit Energiepflanzen bestellt. Nach 15 Jahren ungebrochenen Wachstums wurde der betreffende Anbau zur Ernte 2016 erstmals eingeschränkt, allerdings nur leicht. Im Jahr 2017 folgte ein deutlicherer Rückgang, nämlich um 100.000 ha. Mit fast 2,43 Mio. ha wurde im Folgejahr allerdings der bisherige Rekord mit Energiepflanzen markiert.

Im Hinblick auf die weitere Entwicklung gibt sich die Bundesregierung verhalten. Insgesamt sei davon auszugehen, dass auch künftig zusätzliche landwirtschaftliche Fläche für erneuerbare Energien in Anspruch genommen werde, heißt es in der Antwort. Verwiesen wird darauf, dass im Klimaschutzprogramm 2030 ein Zielmodell für den beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien beschlossen worden sei. Danach solle bei Biomasse der Bestand der Anlagen stabilisiert werden. Dies bedeute, dass es nicht zu einer Ausweitung der Flächen durch Biomasse für den Energiesektor kommen solle, bei denen es sich ohnehin weiter um eine landwirtschaftliche Nutzung handele.

Bei der Windenergie ist der Bundesregierung zufolge unter anderem durch das Repowering von Standorten mit einem Rückbau kleinerer alter Anlagen und dem Zubau größerer Anlagen zu rechnen. Bei der Photovoltaik könne die Inanspruchnahme von landwirtschaftlichen Flächen nicht prognostiziert werden, weil der Zubau zu großen Teilen auf Dächern, Gewerbegebieten und auf anderen vorbelasteten Standorten sowie landwirtschaftlicher Fläche erfolgen könne. Eine Prognose zur Nutzung von landwirtschaftlicher Fläche und Waldfläche im Jahr 2030 sei derzeit nicht möglich, so die Bundesregierung.


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