250 Stilllegungen erwartet

Fachverband Biogas rechnet erstmals mit Rückbau im Anlagenpark

Bioenergie: 250 Stilllegungen erwartet

Für 2020 muss mit bundesweit 250 Stilllegungen gerechnet werden – Dagegen dürften nur 100 neue Biogasanlagen in Betrieb gehen.

Erstmals seit Inkrafttreten des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) vor 20 Jahren muss für 2020 mit einem Rückbau im Biogasanlagenpark gerechnet werden.

Standen 2019 den knapp 100 Neuanlagen lediglich 15 Betriebsaufgaben gegenüber, prognostiziert der Fachverband Biogas (FvB) für das laufende Kalenderjahr bei einer in etwa gleichbleibenden Zahl an Neuanlagen 250 Stilllegungen, was einem Netto-Rückbau von mehr als 160 Anlagen entsprechen würde. Die arbeitsrelevante Leistung könnte dadurch nach Berechnungen des Fachverbands im Jahresvergleich von 3.810 MW auf 3.794 MW sinken.

Um diesen Negativtrend umzukehren, fordert der FvB eine Stabilisierung des Anlagenbestandes über die Anpassung der Ausschreibungsvolumina und der Ausschreibungsverfahren, außerdem eine Weiterentwicklung der Sondervergütungsklasse für Güllevergärungsanlagen sowie die Abschaffung des Flex-Deckels im EEG.

Hohe Kohlendioxidmengen gespart

Nach aktuellen Zahlen des Fachverbandes haben die gut 9.500 deutschen Biogasanlagen im vergangenen Jahr 33,33 Terawattstunden (TWh) an klimafreundlichem Strom erzeugt, womit der Bedarf von mehr als 9,5 Millionen Haushalten gedeckt werden konnte. Zusätzlich wurden aus dem laufenden Betrieb annähernd 13 TWh Wärme bereitgestellt, was laut FvB einem Viertel der deutschen Stromerzeugung aus regenerativen Quellen entsprach.

Die installierte elektrische Leistung des deutschen Biogasanlagenparks inklusive der Stromeinspeisung durch Biomethan hat gemäß den neuesten Zahlen 2019 erstmals über der Marke von 5.000 MW gelegen. Durch die Produktion von Biogas werden nach Berechnungen des Fachverbandes jährlich rund 20 Mio. t CO2 eingespart. Allein in Deutschland komme die Biogasbranche auf ein Umsatzvolumen von rund 8,8 Mrd. Euro und biete etwa 46.000 Arbeitsplätze.


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