2020 war ein Rekordjahr für die Sparte Technik

Der Gesamtumsatz stieg um 0,6 Prozent auf 17,16 Milliarden Euro – Der Bereich Technik erreichte einen Umsatz von 1,9 Milliarden Euro und ein EBIT von 54,4 Millionen Euro

BayWa: 2020 war ein Rekordjahr für die Sparte Technik

Mit dem aCar von Evum bietet die BayWa ihren Kunden ein geländegängiges Nutzfahrzeug mit E-Motor.

Die BayWa AG hat das Geschäftsjahr 2020 nach eigenen Angaben erfolgreich abgeschlossen, musste aber seine bereits Anfang März veröffentlichte, vorläufige Ergebnisschätzung leicht nach unten korrigieren. Wie das Unternehmen Ende März in München mitteilte, erhöhte sich der betreffende Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) im Vorjahresvergleich um 26,8 Mio. Euro oder 14,3 Prozent auf 215,2 Mio. Euro. Der Umsatz stieg indes um 0,6 Prozent auf 17,16 Mrd. Euro. Für 2020 werde weiterhin eine Erhöhung der Dividende um 0,05 Euro auf ein Euro pro Aktie angepeilt, so das Unternehmen.

Der Gesamtumsatz des Segments „Agrar“ erhöhte sich laut Geschäftsbericht im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr um 1,2 Prozent auf 10,99 Mrd. Euro. Davon entfallen 3,6 Mrd. Euro auf den Bereich Agrar (+ 4,4 Prozent) und 1,9 Mrd. Euro (+11,1 Prozent) auf Technik. Der Bereich Schmierstoffe ist mit 4,6 Mrd. Euro und Global Produce mit 938 Mio. Euro in der Gesamtsumme enthalten.

Das EBIT stieg hier um 10,9 Prozent auf 107,1 Mio. Euro. Nach Angaben des BayWa-Vorstandsvorsitzenden Prof. Klaus Josef Lutz war 2020 allein das EBIT des inländischen Agrarhandelsgeschäfts negativ – trotz eines Umsatzanstiegs im Vergleich zum Vorjahr um 4,4 Prozent auf 3,61 Mrd. Euro. Die betreffende Gewinnkennzahl rutschte aber von plus 7,5 Mio. Euro auf minus 14,3 Mio. Euro. Lutz begründete diesen Rückgang mit Einmalkosten für die Restrukturierung dieses Geschäftsfelds in Ost- und Norddeutschland. „Diese Ausgaben sind für die zukünftige Profitabilität im deutschen Agrargeschäft notwendig und konnten durch die Ergebnisse unserer anderen Geschäftsbereiche überkompensiert werden“, erklärte der Manager. Das deutsche Agrarhandelsgeschäft profitierte der BayWa zufolge allerdings von einer überwiegend guten Ernte im Erfassungsgebiet.

5.882 Neutraktoren wurden verkauft

Speziell im Geschäftsfeld Technik war das Jahr 2020 mit einem Umsatz von 1,9 Mrd. Euro ein absolutes Rekordjahr. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) profitierte im Berichtsjahr vor allem von dem starken Neumaschinengeschäft und erhöhte um 65,9 Prozent auf 54,4 Mio. Euro, nach 32,8 Mio. Euro im Vorjahr.

Der Verkauf von Neumaschinen stieg im Berichtsjahr um 27,4 Prozent auf 5.882 Traktoren. Im Gebrauchtmaschinengeschäft erhöhten sich die Verkaufszahlen um 14,4 Prozent auf 2.215 Schlepper. Die Landwirte in den Kernregionen der BayWa AG in Süddeutschland profitierten von einem günstigeren Witterungsverlauf. Auch die befristete Absenkung der Mehrwertsteuer im zweiten Halbjahr 2020 habe zu Vorzieheffekten geführt, so eine BayWa-Sprecherin auf Anfrage des eilboten.

Weiter profitierte die Nachfrage von neuen Produkteinführungen bei Fendt sowie einer verstärkten Nachfrage nach auslaufenden Modellen zu attraktiven Konditionen. Im Servicegeschäft und im Ersatzteileverkauf führten sowohl die überdurchschnittlichen Zulassungszahlen der vergangenen Jahre als auch der erhöhte Neumaschinenabsatz im Berichtsjahr zu entsprechenden Umsatzsteigerungen.

Im internationalen Geschäft konnte die niederländische Konzerngesellschaft Agrimec Group B.V. ihr Vertriebsgebiet im Berichtsjahr durch Übernahme eines weiteren Betriebs ausbauen. Ferner wurden die Vertriebsstrukturen angepasst: So betreut Agrimec sämtliche Marken von AGCO, während die Tochtergesellschaft Abemec B.V. alle anderen Herstellermarken abdeckt. Daneben trugen die im Mai 2019 übernommenen drei Standorte des Handelsunternehmens Van Arendonk ganzjährig zu Umsatz und Ergebnis bei. Nach zwei schwächeren Jahren verzeichnete Agrimec damit sowohl beim Verkauf neuer als auch gebrauchter Traktoren wieder Wachstum.

Bei den Standort- und Mitarbeiterzahlen im Technikgeschäft ist die Entwicklung konstant. 2021 werde man in Standorte vor Ort investieren – parallel zum Ausbau des Onlinehandels, zur Effizienz der Logistik, zu neuen Vertriebsmodellen und in Mitarbeiterschulung. Im Durchschnitt investiert die BayWa jedes Jahr rund 15 Mio. Euro in die Bausubstanz ihrer Technikstandorte.

Für das Geschäftsjahr 2021 geht die BayWa davon aus, dass Umsatz und operatives EBIT leicht über dem Vorjahr liegen – vorausgesetzt, die Einschränkungen für die Weltwirtschaft durch den weiteren Verlauf der Corona-Pandemie halten sich in Grenzen.

BayWa vertreibt zukünftig aCars von Evum  

Mit Evum konnte das Unternehmen einen Hersteller für geländegängige Nutzfahrzeuge mit E-Motor ins Boot holen, die ihren Einsatz unter anderem in der Landwirtschaft und im Kommunal-Bereich finden. Die Ladefläche des Fahrzeugs ist modular aufgebaut, so dass verschiedene Aufbauten eingesetzt werden können.

Wirtschaftlich interessant sei das Fahrzeug zudem durch die vielen Fördermöglichkeiten, welche auch für die Ladeinfrastruktur abrufbar sind.


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