Bauerntag: Die Verbandspitze wird weiblicher

Susanne Schulze Bockeloh soll zur Vizepräsidentin berufen werden

Wichtige Weichenstellungen für die künftige Verbandsarbeit hat der Deutsche Bauernverband (DBV) vorgenommen. Die Delegierten beschlossen auf dem Bauerntag in Lübeck eine Satzungsänderung, nach der künftig eine Frau DBV-Vizepräsidentin werden kann. In dieses Amt soll die Westfälin Susanne Schulze Bockeloh berufen werden. Als Nachfolger von Werner Schwarz wurde der Präsident des Landvolks Niedersachsen, Dr. Holger Hennies, zum DBV-Vizepräsidenten gewählt. Schwarz ist einer der Initiatoren des Konzepts „Zukunftsbauern“, das in der Mitgliederversammlung breite Zustimmung gefunden hat und den weiteren Weg des Bauernverbandes skizzieren soll. In seiner Grundsatzrede betonte DBV-Präsident Joachim Rukwied die Schlüsselrolle der Landwirtschaft nach der Zeitenwende, die der Ukraine-Krieg ausgelöst habe: „Ohne die Landwirtschaft kann die Versorgungskrise in einigen Regionen der Welt nicht gelöst werden.“ Die deutschen Bauern „können, wollen und müssen“ dazu einen Beitrag leisten, sagte Rukwied.

Ein Bekenntnis zur hiesigen Nutztierhaltung legte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir ab. „Die landwirtschaftliche Tierhaltung in Deutschland braucht eine Zukunft“, sagte der Grünen-Politiker. Er kündigte ein Gesamtpaket zur Sicherung derselben an. Ziel sei, dass künftig „weniger Tiere besser gehalten werden“. Özdemir betonte den politischen Entscheidungsbedarf: „Wer nein zur Finanzierung sagt, sagt nein zur Tierhaltung in Deutschland“, so der Minister an die Adresse des Koalitionspartners FDP. Die Landwirte dürften nicht länger vertröstet werden.


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