Neues AS-Motor-Mutterschiff stellt sich vor

Bereits seit über einem Jahr hat AS-Motor in der Ariens Company (AriensCo) eine neue Heimat gefunden. Nun haben sich die amerikanischen Eigentümer bei ihren europäischen Händlern und Partnern vorgestellt und ihre Pläne für die Zukunft auf den Tisch gelegt. Dabei durfte natürlich auch die komplette Produkt- palette ausprobiert werden.

Ariens Company: Neues AS-Motor-Mutterschiff stellt sich vor

Gäste aus 25 Ländern empfing Ariens zusammen mit der neuen Tochter AS-Motor.

Ariens Company: Neues AS-Motor-Mutterschiff stellt sich vor

AS-Motor gehört bereits seit über einem Jahr zu AriensCo.

AriensCo wird zukünftig in Europa die übergeordnete Dachmarke von AS-Motor sein, die internen Weichen wurden alle gestellt. Außerdem möchte man die eigene Marke Ariens für Rasenpflege und Winterdienst nun selbst vertreiben. Bisher übernahm das Echo Motorgeräte. Ende Juli empfing man im fränkischen Dinkelsbühl daher rund 250 Gäste, vor allem Vertriebspartner aus mehr als 25 verschiedenen Ländern weltweit mit Schwerpunkt auf Europa.

Sehr wichtig für Ariens sind die eigenen Kernwerte: Wir sind ehrlich, wir sind fair, wir halten unsere Zusagen ein, wir respektieren den Einzelnen und wir ermutigen zu Wissensdurst. „Das sind für uns keine leeren Worthülsen – jeder Ariens-Mitarbeiter kann Ihnen diese Werte sofort aufzählen. Denn wir richten unser Geschäft täglich an diesen fünf Punkten aus“, versichert Larry Weyers, COO von AriensCo. Daher passe AS-Motor auch gut zu Ariens, die Art, wie man Geschäfte mache, sei sehr ähnlich. Genau wie der orange Hersteller aus Bühlertann bisher ist Ariens ein Familienunternehmen, aktuell in der vierten Generation von Dan Ariens geführt. Der Hauptsitz liegt in der 3.200-Einwohner-Stadt Brillion im Bundesstaat Wisconsin, wo man sich auch sozial engagiert: Da es in der ländlichen Gemeinde keinen Kindergarten gab, baute Ariens einen und übernimmt die Hälfte der Kosten. So möchte man die Lebensqualität vor Ort erhöhen. Trotz der starken lokalen Wurzeln ist das Unternehmen mittlerweile als Mehrmarken-Konzern weltweit aktiv und vereint seine Produktionsstandorte, Marken und Mitarbeiter in erster Linie über die gemeinsamen Werte. Insgesamt beschäftigt man 2.100 Mitarbeiter. In Europa gehören zwei Produktionsstandorte – England und nun Deutschland – sowie zwei Vertriebsniederlassungen – Frankreich und Norwegen – zum Unternehmen.

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Auf einem Flugplatz konnte auch eilbote-Autor Tobias Meyer im Rahmen der Veranstaltung alle Geräte wie die Zero-Turn-Mäher und den Mammoth-Geräteträger ausprobieren.

„Wir sind jedoch keinesfalls der Typ Firma, die sich Ziele in der Art von ‚fünf Milliarden Unternehmenswert in drei Jahren’ auf die Fahnen schreibt“, so Weyers weiter. Einer der für ihn aktuell wichtigsten Punkte ist, das Vertrauen der europäischen Partner zu gewinnen, denn 80 bis 85 Prozent seines USA-Geschäfts sowie 100 Prozent in Europa laufen über unabhängige Händler – auch beim Online-Kauf. „Wenn ich denen von den USA aus vorschreiben will, wie sie hier in Deutschland ihre Arbeit machen sollen, bringt mir das keine Freunde. Uns ist klar, dass wir das Vertrauen der Händler nicht einfach so erwarten können und werden uns das erarbeiten. Daher wird sich künftig auch ein europäisches Team anhören, was gebraucht wird und sich entsprechend darum kümmern.“ Dazu gehört auch AS-Motor-Geschäftsführerin Maria Lange, sie berichtet direkt an den neu geschaffenen Posten des Executive Vice President, der im September 2021 durch Jochen Schneider besetzt wurde. Er kommt von Aebi Schmidt, wo er unter anderem den amerikanischen Markt verantwortet hat und daher die Gegebenheiten auf beiden Seiten des Atlantiks sowie die Branche sehr gut kennt. Für Ariens wäre es seiner Ansicht nach ein mehrjähriges Unterfangen gewesen, ein Produkt für die hiesigen Kunden zu entwickeln. Viel einfacher sei es, das direkt vor Ort zu machen.

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Brad Stiles, Vice President Sales EMEAA, Jochen Schneider, Executive Vice President EMEAA, Larry Weyers, President & Coo, Mark Scavillo, Senior Vice President Finance EMEAA (v. li.).

Brad Stiles, als Vice President Sales verantwortlich für den Verkauf in der EMEAA-Region, versichert zudem, dass man keinesfalls mit einer „Diese 100 Maschinen musst du 2023 verkaufen“-Liste zum Händler kommen wird. Im Gegenzug verspreche man den Händlern aber auch keine 100 Maschinen, das sei in Zeiten von Lieferkettenproblemen schlicht unmöglich. „Wir sind da – entsprechend unserer Kernwerte – fair, ehrlich und wir halten unser Wort. Wenn wir es nicht geben können, tun wir es auch nicht. Stattdessen zeigen wir unseren Partnern gerne, was wir in den nächsten fünf Jahren vorhaben. Denn wir vertrauen ihnen.“ Zahlen seien für Ariens daher erst einmal zweitrangig. Vielmehr wolle man zusammen ein Geschäft entwickeln und auch zusammen wachsen. Dazu gehöre auch, dass in den Werken Kapazitäten aufgebaut werden. Am AS-Motor-Standort in Bühlertann etwa werden derzeit bereits weitere angemietete Hallen vorbereitet.

Wenn es um Abwicklung und technische Unterstützung geht, kommt der After Sales Service ins Spiel.

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Schneeräumen bei 30 Grad – die Idee, den Praxiseinsatz mit feuchten Sägespänen zu simulieren, kam gut an.

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Das Schneefräsenprogramm von Ariens.

After Sales mit RapidCare

Das beginnt bei der Logistik für Neugeräte, geht über das Ersatzteilwesen bis hin zu Garantieabwicklungen und Anfragen des Werkstattpersonals sowie die Bereitstellung von technischer Dokumentation. Unter dem Namen „RapidCare“ ist das in den USA als eigene Abteilung bereits etabliert. Dabei werden zum Beispiel Ersatzteile – auch für ältere Maschinen – eigenständig weiter produziert und vorgehalten. Ein exotisches Teil muss also nicht aus der realen Fertigung entnommen oder außerhalb der Linie gefertigt werden, was dortige Prozesse stört. In Europa soll dieses Modell – wenn alles klappt – noch in diesem Geschäftsjahr folgen, für alle Marken. Die AriensCo Academy vermittelt darüber hinaus Expertenwissen sowohl auf digitalem Weg als auch bei Präsenzveranstaltungen. Die Schulungen richten sich an Mitarbeiter, Vertriebspartner und Kunden aller Marken, inklusive AS-Motor. Die bisherige Händlerplattform von AS-Motor wird beibehalten und um die neuen Ariens-Produkte erweitert.

Das Portfolio der beiden Marken ist so ausgelegt, dass diese nicht in Konkurrenz zueinander stehen, sondern sich gegenseitig ergänzen beziehungsweise unterschiedliche Anwendungsgebiete abdecken. Derzeitige AS-Motor-Händler können freiwillig ihr Sortiment um die Ariens-Maschinen ergänzen. Denn neben den AS-Motor-Geräten zum Mähen von hohem Gras auf anspruchsvollem Gelände gesellen sich nun die Rasentraktoren sowie Nullwendekreis-Mäher zu Ariens. Täglich verlassen von letzteren etwa 600 Stück die Fertigung. „Wir fertigen den allergrößten Teil unserer Komponenten selbst, schweißen und lackieren ist bei uns Alltag“, sagt Weyers. Die sogenannten Zero-Turn-Mäher erfreuen sich laut eigener Aussage auch in Europa einer immer größer werdenden Beliebtheit. Gründe hierfür sind vor allem die Zeitersparnis durch einfachere Wendemanöver am Ende jeder Mähbahn sowie das bequeme Umfahren von Hindernissen. Insgesamt können die Kunden bei Ariens zwischen fünf Produktfamilien und insgesamt 18 Modellen wählen. Bei Arbeitsbreiten von 86 bis 152 Zentimetern wird sowohl der Privatmann als auch der Dienstleister fündig. Diese wurden extra für die europäischen Kunden mit einem Heckauswurf versehen, da hier an Straßen und auf kleineren Flächen der Seitenauswurf ungünstig ist. Die Produktion erfolgt im britischen Rasentraktorwerk der Tochter Westwood.

Mit dem Zenith E bietet Ariens zudem einen akkubetriebenen Zero-Turn-Mäher, bei dem die Batterien austauschbar sind und der sich daher für den ganztägigen Einsatz eigne. Den Antrieb entwickelte man innerhalb von drei Jahren selbst, da die bisherigen Verbrennermotor-Lieferanten keine entsprechende Technik bieten konnten. Im Segment der Rasentraktoren plant das Unternehmen noch in diesem Jahr eine Neuheitenvorstellung.

Im Winterdienst steht vor allem das Schneeräumen im Vordergrund, vom Einsteiger bis zum Profi. Der Kunde kann unter anderem zwischen rad- und raupenangetriebenen Geräten und Räumbreiten von 61 bis 81 Zentimeter wählen. Laut Ariens ist Sno-Thro die meistverkaufte zweistufige Schneefräse der Welt, weshalb man weltweit auch als King of Snow bekannt sei. Erstmals unter dem gemeinsamen Dach werden Ariens und AS-Motor bei den europäischen Messen im Herbst 2022 (GaLaBau, Salon Vert, Saltex) auftreten.


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