Projekt gewinnt Profil

Schien das Projekt „Agrotech Valley“ in der Region um Osnabrück dem kritischen Betrachter bisher vielleicht als etwas großspurig, gewinnt die Initiative jetzt durch eine Millionen-Förderung Profil und Luft für die spannende Umsetzung der anvisierten Ziele

Agrotech Valley: Projekt gewinnt Profil

Robert Everwand (Sprecher Agrotech-Valley), Dr. Henning Müller (Kotte), Dr. Josef Horstmann (Krone), Dr. Anna Meincke (Metropolregion Nordwest), Michael Lübbersmann (Landrat LK Osnabrück), Prof. Arno Ruckelshausen (Hochschule Osnabrück) (v. l.).

Vor etwas mehr als zwei Jahren wurde mit dem Aufbau des Netzwerkes aus Politik, Wissenschaft und Agrartechnik begonnen. Mit der Gründung des Vereins Agrotech Valley Forum e.V. (AVF) haben sich die Akteure des „Valley“, die sich bisher unter einem Dach zusammengefunden haben, ein „Home“ gegeben: die neue Homepage: www.agrotech-valley.de und stehen jetzt auch weiteren innovationsfreudigen Landtechnikunternehmen, Landwirten und Lohunternehmen, der Agrarwirtschaft sowie vor- und nachgelagerten Unternehmen als Ansprechpartner zur Verfügung. Bedenkt man, in welchen Zeitzyklen sich manche Entwicklung in der Landwirtschaft bewegt, haben die Initiatoren hier nicht lange gezaudert. Die digitale Entwicklung, die längst die Landwirtschaft erreicht hat, stellt an alle Beteiligten neue Herausforderungen.

„Wenn uns der Schulterschluss gelingt, kann unser Wirtschaftsraum in der Digitalisierung der Landwirtschaft Maßstäbe setzen“, so Dr. Josef Horstmann in seiner Funktion als 1.Vorsitzender des AVF. Gründungsmitglieder sind neben dem Landkreis Osnabrück sowie der „Metropolregion Nordwest“ die Hochschule und die Universität Osnabrück, das DKE Data und DFKI (Deutsches Forschungszentrum für künstliche Intelligenz GmbH). Aus der angewandten Landtechnik sind die in der Region ansässigen innovativen Familienunternehmen Amazone, Claas E-Systems, Grimme, Kotte, Krone und Strautmann Gründungsmitglieder. Inzwischen hat der AVF insgesamt 30 Firmen und Organisationen an einen Tisch gebracht. Formuliertes Ziel ist die Kooperation von Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen, sowie die Vernetzung mit der praktischen Landwirtschaft und den vor- und nachgelagerten Bereichen der Agrarwirtschaft. Der Schwerpunkt liegt bei der digitalen Transformation und den sich daraus ergebenden Möglichkeiten, den ökonomischen Notwendigkeiten und den zunehmenden, von der Gesellschaft eingeforderten ökologischen Ansprüchen gerecht zu werden.

Mit der jetzt bewilligten Summe von 6,2 Millionen-Euro-Förderung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft ist bereits ein weiterer Schritt vollzogen. Gefördert werden damit die digitalen Test- und Experimentierfelder. Das heißt konkret, die digitale Technik und die wissenschaftlichen Erkenntnisse marschieren durch den Matsch der ackerbaulichen Realitäten oder, wie im letzten Sommer, durch staubende Steppen. Insgesamt werden 14 ausgewählte Projekt gefördert, in denen sowohl digitale Technik in unterschiedlichen Kombinationen und autonome Lösungen zum Einsatz kommen. Prof. Dr. Arno Ruckelshausen von der Hochschule Osnabrück: „Die neuen Technologien betrachten wir als wichtige Werkzeuge zur Entwicklung nachhaltiger Lösungen für die Landwirtschaft, sowohl aus ökonomischer, ökologischer und sozialer Sicht.“

Auf den ersten Blick schien die Bezeichnung Agrotech Valley etwas ambitioniert. Mit der Gründung des Vereins AVF, einer Homepage und nicht zuletzt mit der Bewilligung der ersten Förderung von 6,2 Millionen Euro zur Finanzierung verschiedener Projekte, gewinnt das Projekt jetzt deutlich an Kontur.

 


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