Landtechnik erreichte 2020 wieder „Normalniveau“

Das Unternehmen schloss das vergangene Jahr mit einem Umsatz von 6,39 Milliarden Euro ab – Landtechnik erreichte Erlöse in Höhe von 973 Millionen Euro – Aktuell rund 2.400 Mitarbeitende an 113 Technikstandorten

Agravis: Landtechnik erreichte 2020 wieder „Normalniveau“

Der Agravis-Vorstandsvorsitzende Dr. Dirk Köckler sowie die Vorstandsmitglieder Johannes Schulte-Althoff, Jörg Sudhoff und Hermann Hesseler (v. re.) präsentieren wesentliche Kennzahlen zum Geschäftsjahr 2020.

Die Agravis Raiffeisen AG hat im Geschäftsjahr 2020 wieder schwarze Zahlen geschrieben. Das Ergebnis vor Steuern belief sich auf 30,5 Mio. Euro. Im Vorjahr war aufgrund der Kartellstrafe für die Beteiligung am Pflanzenschutzkartell noch ein Verlust von 20,5 Mio. Euro zu verzeichnen gewesen. Unterdessen verringerte sich der Konzernerlös minimal von 6,45 Mrd. Euro auf 6,39 Mrd. Euro.

Der Vorstandsvorsitzende Dr. Dirk Köckler zeigte sich bei der Bilanz-Pressekonferenz „insgesamt zufrieden“ mit dem Geschäftsverlauf 2020. „Das Jahr hat gezeigt, dass wir in Lösungen denken und handeln“, betonte Köckler bei dem digitalen Format.

Künftig wolle man im Verbund mit den genossenschaftlichen Partnern „noch mehr Markt machen“. Gleichzeitig sollten Strukturen gestrafft, Doppelarbeit reduziert und die Digitalisierung der Agravis konsequent fortgeführt werden, wenn auch mit Augenmaß und Praxisbezug.  

Laut Finanzvorstand Johannes Schulte-Althoff bestätigen die Zahlen nach der kartellbedingten Einmalbelastung 2019, dass die Agravis ihren Kurs mit 6.300 Mitarbeitenden umsetzt. Und dies trotz der erneuten Trockenheit, der Herausforderungen durch die Vogelgrippe, die Afrikanische Schweinepest (ASP), die gesamte Corona-Pandemie sowie der gesellschaftlichen und politischen Debatten um die „richtige“ Landwirtschaft, so Schulte-Althoff.

Für 2021 peilt die Agravis einen Umsatz von 6,2 Mrd. Euro an; das Ergebnis vor Steuern wird mit 31,6 Mio. Euro vor Sonderprojekten in etwa auf dem Niveau von 2020 gesehen. Zudem sollen im laufenden Geschäftsjahr 58,3 Mio. Euro investiert werden, abermals mit einem Schwerpunkt beim digitalen Ausbau.

Landtechniksparte legte zu

Die Agravis Landmaschinensparte baute 2020 ihren Umsatz um 12,1 Prozent auf 973 Mio. Euro aus. Damit erreiche man laut Köckler wieder Normalniveau. Die Jahre 2018 und 2019 waren Trockenjahre, ein gewisser Investitionsstau und die guten Getreidepreise hätten vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2020 das Neumaschinengeschäft belebt. Der Umsatzanteil von Neu- und Gebrauchtmaschinen beträgt gut 70 Prozent, die Sparte After Sales macht knapp 30 Prozent aus. 2019 betrieb die Agravis 127 Technikstandorte mit ca. 2.700 Mitarbeitenden, aktuell sind es an 113 Standorten rund 2.400. Ursächlich dafür ist der Verkauf von Beteiligungsgesellschaften wie Agravis Technik Nordwest, dem Landtechnikzentrum Alsfeld und FS Trucks.

Das Gebrauchtmaschinengeschäft blieb national stabil, Corona-Auswirkungen dämpften jedoch den Export nach Osteuropa. Serviceumsätze und ET-Geschäft lagen deutlich über dem Vorjahr.

Der Ersatzteilonlineshop ATStore24 ging im letzten Jahr ans Netz, sieben Millionen Teile sind hier aktuell bestellbar.


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