Kaufwerte 2020 im Bundesmittel leicht gestiegen

Deutlich weniger Flächen als 2019 in den alten Bundesländern transferiert – Bayern mit höchsten Bodenpreisen

Die Preise für landwirtschaftliche Flächen sind in Deutschland im vergangenen Kalenderjahr im Mittel nur noch leicht gestiegen, haben sich regional aber sehr uneinheitlich entwickelt.

Wie aus einer vom Statistischen Bundesamt (Destatis) jetzt veröffentlichten Übersicht hervorgeht, beliefen sich die Kaufwerte für Flächen der landwirtschaftlichen Nutzung (FdlN) im gewogenen Bundesmittel auf 26.777 Euro/ha, womit 1,3 % mehr bezahlt wurden als 2019. Der Prozentwert wird jedoch durch die Verschiebung beim Umfang der verkauften Flächen verzerrt. So betrug die gewichtete Preissteigerung in den alten Ländern 3,9 % und in den ostdeutschen Ländern 4,2 %.

Der spürbar niedrigere Aufschlag im Bundesmittel ergibt sich dadurch, dass in Relation zu 2019 deutlich mehr Flächen in Ost- als in Westdeutschland, wo die Kaufwerte höher sind, veräußert wurden. Die relativ höchsten Aufschläge wiesen 2020 Rheinland-Pfalz mit 14,7 % und Thüringen mit 14,6 % auf. Um gut 10 % höher als 2019 lag der mittlere Kaufwert jeweils in Nordrhein-Westfalen und Brandenburg, um 9 % im Saarland. Zwischen 3 % und gut 7 % legte dieser in Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Hessen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen zu. In Bayern belief sich das Plus auf nur 0,5 %; dort wurden aber auch mit fast 64 000 Euro/ha im Schnitt erneut die höchsten Bodenpreise bezahlt. Entgegen dem Gesamttrend gingen die Kaufwerte für FdLN in Mecklenburg-Vorpommern im Mittel um 1,8 % zurück, in Sachsen sogar um 8,3 %.

Rund 0,5 Prozent der LN veräußert

Laut Destatis wechselten im Jahr 2020 in Deutschland insgesamt 80.494 ha an FdLN den Eigentümer; das waren 5,1 % weniger als im Vorjahr. Ausschlaggebend war die Entwicklung in den westdeutschen Ländern, wo der Umfang der gehandelten Agrarflächen um 11,6 % auf insgesamt 34.469 ha abnahm. In Ostdeutschland erhöhte sich dieser dagegen um 0,4 % auf 46.025 ha. Die in der Summe größten Flächen wechselten in Sachsen-Anhalt mit 12.929 ha und in Niedersachsen mit 12.154 ha den Besitzer. Es folgten mit 6.643 ha Sachsen und mit 6.407 ha Bayern. Die bundesweit verkauften Areale umfassten den Statistikern zufolge rund 0,5 % der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche (LN).

Deutlich weniger Veräußerungen

An Verkaufsfällen – wobei hier auch einzelne nicht landwirtschaftlich genutzte Flächen einbezogen sind – wurden nach Angaben von Destatis im vergangenen Kalenderjahr 34.962 gezählt; dies waren 9,1 % weniger als 2019. Die größte Zahl an Veräußerungsfällen meldete Bayern mit 4.556; dort fiel der mittlere Verkaufsumfang mit 1,4 ha aber recht niedrig aus.


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