Speed und Space in Südhannover

Trotz allgemeiner „Corona-Krise“ behält das Team bei Agra-GPS den Überblick und bewahrt Ruhe, denn zu tun gibt es genug. Schon das erste Quartal 2020 übertraf die Absatzzahlen des ersten Quartals 2019.

Agra-GPS: Speed und Space in Südhannover

Das StarFire von John Deere steuert dank der Agra-GPS Bridge den T7 von New Holland mit Novag Direktsaatmaschine bei der Ludwig und Lutz Decker GbR in Hohenhameln/Bierbergen.

Agra-GPS: Speed und Space in Südhannover

Bevor Agra-GPS einzog stand der Stall leer und still.

„Wir waren selbst ein bisschen überrascht“, meint Nicolai Pukowski fast verlegen, „ab Ende März wurde es dann zwar etwas ruhiger, aber das lag weniger an den Corona-Vorkehrungen als am guten Wetter und der startenden Feldsaison.“ Als der eilbote im Jahr 2018 das erste Mal über die Bridge von Agra-GPS Ltd. und seinem engagierten Geschäftsführer Nicolai Pukowski berichtete, produzierte der Jungunternehmer als Einmannbetrieb die Bridge in der elterlichen Garage. Von dort aus organisierte er den Vertrieb und die Termine zum Installieren der Systeme in landwirtschaftlichen Maschinen an verschiedenen Standorten in Deutschland.

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Das Team Agra-GPS: (von vorne) Simone Hempelmann, Eric Bauer und Nicolai Pukowski.

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Kurze Wege: Gleich neben den Arbeitsplätzen befindet sich das Material-Lager.

Früher Rohfaser zu Milch – jetzt Kabel zu Signalen

Seit gut einem Jahr ist der Betriebsstandort ein Resthof in Boitzum bei Eldagsen/ Region Südhannover. „Hier in den ehemaligen Stallungen habe ich genug Platz, um die Produktion und Lagerhaltung gut zu organisieren und konnte die erforderlichen Räumlichkeiten optimal auf meine Bedürfnisse zugeschnitten ausbauen“, freut sich Pukowski.

Nach wie vor wird die Agra-GPS Bridge in Eigenregie zusammengebaut und getestet, bevor sie das „Werksgelände“ verlässt. Mit zwei festen Mitarbeitern, Simone Hempelmann und Eric Bauer, hat Pukowski ein kleines schlagkräftiges Team, das ihn bei der Produktion der Bridge unterstützt. Lediglich die Platinen und Gehäuse werden nach den eigenen Vorgaben extern produziert und kommen als vorbereitete Rohlinge in Boitzum an. Die „elektronische Feinarbeit“, die Verbindung der Kabel und Bestückung der Platinen nach den jeweiligen typ-individuellen Schaltplänen, wird in der neuen Elektro-Werkstatt, dem ehemaligen Kuhstall, an mehreren Lötstationen zusammengesetzt. Selbst das Agra-GPS Logo auf der Bridge wird im „Kuhstall“ auf die Box gelasert.

Dass sich mit der Agra-GPS Bridge aus Boitzum John Deere AutoTrac in Verbindung mit dem John Deere Universal Display und einem John Deere StarFire Empfänger auf nahezu jedem Fabrikat nutzten lässt, hat sich inzwischen in Praxis und Handel herumgesprochen. Nicht nur Landwirte, sondern auch mehr als einhundert Landmaschinenhändler sind in Boitzum Kunde.

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Nicolai Pukowski ist zuversichtlich, dass die neuen Ideen auf große Resonanz stoßen und das Unternehmen sich weiterhin gut im Markt entwickelt.

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Individuell nach Kundenwunsch werden die Platinen, das Herz der Bridge, aufgerüstet.

Viele Marken und ein Signal

Verschiedene Landtechnik-Spezialisten lassen sich via Agra-GPS Bridge mit dem John Deere StarFire steuern, so wie zum Beispiel Agrifac, Claas, Challenger, Case IH, Deutz-Fahr, Fendt, Horsch Leeb, JCB, Krone, Kubota, Massey Ferguson, New Holland, Steyr, Valtra und Versatile.

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So kommen die Platinen-Rohlinge in Boitzum an, vorgefertigt nach den Vorgaben von Agra-GPS.

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Jede Kabelverbindung wird in konzentrierter Handarbeit angebracht.

„Unser System liest die CAN BUS Signale und Befehle der Maschine. Diese werden in John Deere Befehle übersetzt und an das JD System geschickt“, erläutert Nicolai Pukowski die einfache Funktion, „andersherum empfangen wir Positionsdaten und Befehle vom John Deere System/StarFire und erstellen daraus Lenkbefehle für die jeweilige Maschine.“ Die Maschine muss mit einer Lenksystem-Vorbereitung (Autosteer Ready) ausgerüstet sein, d.h. Lenkventile, Lenkwinkelsensoren und gegebenenfalls ein Autopilotmodul, das Befehle weiterverarbeitet, müssen vorhanden sein. Sind auf der jeweiligen Maschine der StarFire Empfänger, das John Deere Display und die Bridge installiert, lässt sich das Lenksystem herstellerübergreifend nutzen, ohne andere Funktionen zu beeinträchtigen. Die Aktivierungsschalter, wie z.B. am Joystick des Schleppers, können wie bisher genutzt werden. Darüber hinaus werden auch Maschinendaten wie z.B. Verbräuche, Betriebsstunden oder Ertrag und Feuchte bei Erntemaschinen an das John Deere Display übertragen.

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So sieht dann schon das „Innere“ der Bridge aus.

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Entschieden früher die Hände des Melkers im „Kuhstall“ über den Erfolg, so sind es jetzt Simone und Eric, die mit ruhiger Hand die Komponenten in die richtige Reihenfolge bringen.

Das gut 2.000 Quadratmeter große Grundstück mit Wohnhaus, den ehemaligen Ställen und der Scheune hat ausreichend Platz zur weiteren Expansion. Der kleine Ort Boitzum, mitten auf dem Land, bietet Nicolai Pukowski und Agra-GPS nicht nur ausreichend Platz und eine gute Verkehrsanbindung, sondern auch Glasfasernetz – Space und Speed für neue Ideen. Die sind schon in der Umsetzung: Beispielsweise sollen über die Agra-GPS Bridge zukünftig noch mehr Maschinen-Daten ausgewertet und zusätzlich auch direkt an MyJohnDeere übertragen werden können.

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Bevor jede einzelne Bridge die Produktion verlässt, überprüft Nicolai Pukowski die Funktion.

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Noch unpoliert: Das Logo frisch in Boitzum aufgebracht – absolut exklusiv. Die Bridge hat die EU Typengenehmigung E13 für den Einbau in landwirtschaftliche Maschinen.


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