Die Bridge und RTK-Empfänger aus einem Guss

Trotz Corona und Lockdown hat das kreative Agra-GPS Team um Firmengründer Johannes Heupel, Alberta/ Kanada und seinem Europa-Repräsentant Nicolai Pukowski, Boitzum/Niedersachen, die Zeit intensiv genutzt, um das Potenzial ihrer Bridge weiter auszubauen.

Agra-GPS: Die Bridge und RTK-Empfänger aus einem Guss

Der CRG in der Ausführung für den Endkunden.

Agra-GPS: Die Bridge und RTK-Empfänger aus einem Guss

Nicolai Pukowski, Agra-GPS, präsentiert hier noch als Prototypen die Innovation des RTK Empfängers mit integrierter Bridge. Der CRG (Chamäleon RTK Guidence) kann mit jedem RTK-Anbieter per RTCM- Standard arbeiten.

Der neueste Coup: Die Bridge steckt jetzt direkt mit einem RTK Empfänger unter einem Dach. Klein, kompakt und vielseitiger als bisher. Mehr noch: Der RTK Empfänger Chamäleon RTK Guidence (CRG) kann mit jedem RTK-Anbieter per RTCM-Standard arbeiten und anstelle eines StarFire Empfängers genutzt werden. Damit ist Agra-GPS wohl die preiswerte Alternative – weltweit.

Empfänger-Chamäleon CRG

Der Prototyp der Hülle, in die sich Empfänger, M-RTK Modem und Bridge mit all ihren Vorzügen integrieren lassen, kommt aus dem 3-D Drucker. Die Antenne von Agra-GPS kann auf die Satelliten von GPS, GLONASS, Galileo und Beidou zugreifen und diese per RTK korrigieren. CRG kann mit jedem RTK Anbieter per RTCM-Standard arbeiten. Natürlich ist auch ein Hangausgleich per Gyroskop verbaut.

Durch die integrierte JD-Bridge kann der CRG Empfänger in Verbindung mit einem John Deere Universaldisplay beinahe jede Lenksystem-vorgerüstete Maschine im Markt mit AutoTrac steuern. Nicolai Pukowski augenzwinkernd: „Der CRG kann natürlich auch auf jeder John Deere Maschine eingesetzt werden. Wir sind weltweit der erste Hersteller, der eine Alternative zum StarFire anbietet.“

Flexibel im Referenzsignal

Durch die Vielseitigkeit des CRG kann unter anderem auch mit SAPOS, dem Satellitenpositionierungsdienst der Bundesländer, gearbeitet werden. SAPOS ist das inzwischen funktionierende Gemeinschaftsprojekt der Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Bundesländer. Grundlage für SAPOS sind rund 270 GNSS Referenzstationen in den Bundesländern und weitere Stationen in den Nachbarstaaten. Mit SAPOS sind die Satellitennavigationssysteme GNSS, GPS, GLONASS und Galileo mit Zentimetergenauigkeit nutzbar. In den meisten Bundesländern ist der Dienst gebührenfrei. Gegebenenfalls fallen Kosten für den Mobilfunktarif an. Damit wird also der „Spielraum“ größer beziehungsweise ist die exakte Spursicherheit auch auf den Flurstücken möglich, die die RTK des Vertragshändlers gegebenenfalls nicht mehr erreicht.

Durch einen soliden Klemm-Mechanismus lässt sich der CRG auf allen Halterungen von Agra-GPS ebenso sicher anbringen und positionieren wie auf den John Deere Maschinen.

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Der originale Empfänger von John Deere in Gelb, davor ein Vorserienmodell des CRG und die Bridge im Vordergrund als Größenvergleich. Im CRG stecken Empfänger, M-RTK Modem und Bridge.

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Das CRG hat zwar keine Saugfüße, kann aber via individuellem Schloss fest an der Halterung verriegelt werden. Das erschwert den schnellen Diebstahl.

Robust und diebstahlsicher angebaut

Um dem inzwischen beliebten Empfänger-Klau vorzubeugen, sind die CRG mit einem individuellen Schließmechanismus fest mit der Halterung verbunden. Mit dem individuell für jeden Empfänger dazugehörenden Schlüssel ist das Abnehmen völlig unproblematisch. Da dieser Empfänger erheblich kleiner ist als die sonst verbreiteten StarFire Empfänger, ist eine Positionierung des CRG (inklusive RTK-Modem und Bridge) ohne großen technischen Aufwand auch in der Dachluke der Maschine möglich.

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Mit einem einfachen Klemmmechanismus lässt sich der CRG auf der Halterung anbringen.

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Aufgrund seiner geringen Baugröße passt der CRG, hier ein Prototyp, auch in die Dachluke.

Das bisherige Programm von Agra-GPS

Damit wird das bisherige Programm von Agra-GPS erweitert. Denn nach wie vor sind auch alle bisherigen Varianten erhältlich. Angefangen hatte Agra-GPS 2014 mit der Einführung der JD-Bridge, damals schon eine „Revolte“. Mit der Bridge lässt sich das beliebte John Deere Lenksystem „AutoTrac“ auf „Nicht-John Deere“ Maschinen vollständig integriert nutzen. Voraussetzungen dafür war eine werkseitige Lenksystem-Vorbereitung (Autosteer Ready), also Lenkventil, Lenkwinkelsensor und gegebenenfalls ein Autopilotmodul. Für die neue Generation sind diese Voraussetzun- gen nicht mehr zwingend notwendig.

Alte Empfänger mit neuen Signalen nutzen

Im April des vergangenen Jahres hatte Agra-GPS bereits seine Bridge ITCExtend eingeführt, mit der die Nutzung der StarFire iTC Empfänger auch weiterhin möglich ist. Statt des nicht mehr verfügbaren SF1 Signals wird nun über EGNOS (EU), GPS oder WAAS gesteuert. Diese Signale werden so übersetzt, dass Steuerung und Bedienung weiter funktionieren, als sei es das SF1 Signal.

Bridge ausgestattet schon ab Werk

Seit diesem Jahr ist die Bridge auch für Horsch Leeb Selbstfahrspritzen konzipiert und mit dieser Ausstattung ab Werk erhältlich. „Auch die Landtechnik-Legenden“ werden bei uns nicht vergessen“, ergänzt Nicolai Pukowski, „so steht in Kürze eine Bridge für den Claas Xerion 3800 zur Verfügung.“

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Eine kluge Einkaufsstrategie ermöglicht es, zügig zu liefern.

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Exakte Produktionskontrolle, hier die Station: Röntgen zur Kontrolle der Lötstellen

Kamerasteuerung via Bridge

Gleichzeitig zur Präsentation der Neuheit CRG sind die Saisoneinsätze der im vergangenen Jahr mit Bridge und AutoTrac Vision Kamera ausgestatteten Amazone Panterra erfolgreich abgeschlossen und ausgewertet. Die Kamera erkennt die Feldreihen und steuert die Maschine via Bridge präzise zwischen den Reihen der Anbaukultur. Die Auswertung und besonders die Handhabung seien so überzeugend, dass weitere Amazone Panterra mit dem AutoTrac Vision System ausgestattet worden sind. Nicolai Pukowski: „Vor sechs Wochen haben wir wieder eine Panterra im Amazone Werk Leeden mit unserem AutoTrac Vision System ausgerüstet.“ Dieses System eignet sich nicht nur für Pflanzenschutzspritzen, sondern auch für das Arbeiten mit Hacken und Striegeln.“

Via Bridge können auch Einzelnährstoffe erfasst werden – hersteller- und anbaukulturen- übergreifend. Das ist die Bridge-Variante mit Harvester Lab und NIR Sensor. „Die Testphase ist abgeschlossen und steht auf Anfrage zur Verfügung“, so Nicolai Pukowski.

Und weiter in der Spur

Bei so viel Innovationsfreude haken wir noch mal nach, was eigentlich der Fendt Baujahr 1981 macht. Nicolai Pukowski lacht: „Klar, der alte Fendt, an dem wir die GPS-Steuerung via hydraulischem Lenkventil an der Lenkachse installiert haben. In diesem Frühjahr geht er satellitengesteuert ins Feld.“ Ebenso spursicher werden in den kommenden Wochen die überarbeitete Homepage von Agra-GPS und der anvisierte Internet-Shop online gehen.

Hintergrund – Wenn zwei sich treffen – Die klugen Köpfe hinter Agra-GPS LTD

Johannes Heupel, Dipl.-Ing. Elektrotechnik, ist praktizierender Landwirt in der Region Alberta/Kanada. Vor gut 30 Jahren hatte sich Familie Heupel entschieden, aus Emmerke bei Hildesheim nach Kanada überzusiedeln. Dort hat Heupel Senior einen circa 2.500 Hektar großen Ackerbaubetrieb aufgebaut. Als Johannes Heupel den Betrieb vom Vater übernahm, stand ein breitgefächerter Fuhrpark an Landtechnik zur Verfügung. Entsprechend vielseitig waren die Lenksysteme, mit unterschiedlicher technischer Ausstattung und nicht kompatibel zwischen den Maschinen. Dieser neuen Herausforderung stellte sich der ehemalige CTO (Leitung der technischen Forschung und Entwicklung) der Avid Technology.

Beinahe zeitgleich landet Nicolai Pukowski aus Boitzum bei Hildesheim nach seiner abgeschlossenen Ausbildung zum Landwirt in Kanada beziehungsweise auf dem Betrieb Heupel, um dort zu arbeiten. Ganz klassisch, Ausbildung beendet und dann ein Jahr Ausland, das weitet den Horizont. Hier eröffnen sich gleich neue Perspektiven. Von Haus aus technisch begeistert, bastelte er bereits als Kind mit seinem Vater, einem ausgebildeten Rundfunk- und Fernsehtechniker, an eigenen Projekten.

Idee und Umsetzung treffen sich auf dem Acker in der Region Alberta. Johannes Heupel und der technisch begeisterte Lehrling entwickeln in ihrer landwirtschaftlichen Praxis die Bridge. Anfangs sind es noch eher Experimente mit unterschiedlichen Maschinen in weiter Flur. Aber die Idee „ein Empfänger, präzise Spursteuerung auf unterschiedlichen Maschinen verschiedener Hersteller“, gewinnt Kontur – oder exakter: „Spur“.

Aus Kanada zurück absolviert Nicolai Pukowski, parallel zum „Bridge-Projekt“, den staatlich geprüften Betriebswirt an der Michelsen-Schule in Hildesheim.

Während dieser Zeit gelingt es, die „Bridge“ zur Marktreife zu bringen. Das Unternehmen Agra-GPS Ltd. wird gegründet. Johannes Heupel, Geschäftsführer, ist zuständig für Amerika, mit Sitz in Alberta /Kanada. Nicolai Pukowski übernimmt den Vertrieb in Deutschland und Europa mit Sitz im niedersächsischen Boitzum, südlich von Hannover.

Inzwischen sind aus zwei Mitarbeitern zwanzig feste Fachkräfte geworden, in Spitzenzeiten verstärken saisonale Aushilfen das Team. Gleichzeitig wächst das Netz aus Vertriebs- und Servicepartnern beziehungsweise Landtechnikhändlern weiter.

www.agra.gps.com, Enpukowski @ agra-gps.com


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