Umsatzplus von 12,6 Prozent

Brutto- und Nettogewinne steigen ebenfalls kräftig – Vorstandsvorsitzender Richenhagen stellt weitere Erfolgsentwicklung in Aussicht

Mit währungsbereinigten (wb.) Erlössteigerungen in allen Regionen hat der global agierende Landtechnikhersteller AGCO das Geschäftsjahr 2018 abgeschlossen. Wie der US-Konzern jetzt mitteilte, stieg der Umsatz gegenüber 2017 um 12,6 % auf 9,35 Mrd. $ (8,17 Mrd. Euro). Auch beim Bruttogewinn konnte das Unternehmen mit Hauptsitz in Duluth einen kräftigen Aufschlag verbuchen, und zwar von 13,1 % auf 2,0 Mrd. $ (1,78 Mrd. Euro). Der Reingewinn wuchs um fast die Hälfte auf 283,7 Mio. $ (247,9 Mio. Euro).

Entsprechend zufrieden zeigte sich der Vorstandsvorsitzende Prof. Martin Richenhagen. Das Geschäft wachse durch das breite Produkt-angebot. Auch mit Blick auf das Jahr 2019 sei davon auszugehen, dass der Erfolgstrend weiter anhalte. Diesen Schluss ließen verbesserte Marktvoraussetzungen zu, neben erfolgreichen Kostenreduktionsstrategien. Die Landtechnikverkäufe in den Kernmärkten vonAGCO bezeichnete Richenhagen allerdings nur als „durchwachsen“. Niedrige Rohstoffpreise hätten das Einkommen der Betriebe auf einemschwachen Niveau gehalten. Die Verkäufe im niedrigen Leistungssegment könnten bald von ihrem Langzeithoch herunterkommen und die von Hochleistungsmaschinen dafür wieder zunehmen.

Mit Blick auf Westeuropa berichtete der Vorstandsvorsitzende für das vergangene Geschäftsjahr von einem leichten Nachfragerückgang bei Maschinen. Er machte dafür die niedrigere pflanzliche Erzeugung und schwache Preise am Milchmarkt verantwortlich. Bessere Weizenpreise und eine Rückkehr der Pflanzenproduktion auf ein normales Niveau würden hier 2019 aber aller Voraussicht nach wieder für Auftrieb sorgen. AGCO setzte 2018 insgesamt 2 % weniger Traktoren in Westeuropa ab als imVorjahr, dafür aber 13 % mehr Mähdrescher. In Nordamerika wurden indes 2 % mehr Schlepper und 10 % mehr Mähdrescher verkauft. In Südamerika blieben die Traktorverkäufe konstant. Der Absatz von Erntemaschinen legte dort jedoch um 9 % zu.

In der für AGCO umsatzstärksten Region Europa und Mittlerer Osten (EME) sorgten die Kernmärkte Deutschland, Frankreich und Großbritannien laut Geschäftsbericht im Vorjahresvergleich für eine Erlösverbesserung von wb. 13,3 % auf insgesamt 5,39 Mrd. $ (4,71 Mrd. Euro). Dahinter folgte Nordamerika, wo AGCO einen Erlöszuwachs von 16,2 % auf 2,18 Mrd. $ (1,9 Mrd. Euro) verbuchen konnte. Das stärkste Plus habe man dort bei Spritzen, Heumaschinen und im Bereich der Getreidelagerung verzeichnet, berichtete der Konzern. In Südamerika erlöste AGCO 959 Mio. $ (838 Mio. Euro); das entsprach wb. einer Steigerung von 4,5 %, unter Einbezug der Wechselkurseffekte aber einem Rückgang um 9,8 %. Gestiegenen Verkäufen in Brasilien habe eine schwächere Nachfrage in Argentinien gegenübergestanden. Für Druck sorgten laut dem US-Konzern auch höhere Materialkosten und die Umstellung auf Produkte mit Tier-3-Emissionsstandards. Gute Geschäfte in Australien und China hätten die Erlöse in der Region Asien, Pazifik und Afrika (APA) vorangetrieben; nominal sei dort ein Umsatzzuwachs von 10,2 % auf 828 Mio. $ (723 Mio. Euro) erzielt worden.

Für das laufende Geschäftsjahr 2019 stellte die Konzernspitze einen Gesamtumsatz von 9,6 Mrd. $ (8,4 Mrd. Euro) in Aussicht. In die Prognose einbezogen worden seien steigende Verkaufszahlen und höhere Preise auf der einen sowie negative Wechselkurseinflüsse auf der anderen Seite, erklärte die AGCO-Führung. Die operativen Gewinnmargen würden nach Einschätzung derAnalysten weiter steigen, dank positiver Preiseffekte und weiteren Kostenreduzierungen.


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