Aus für die Marke Fella für 2024 besiegelt

Konzentration des Futtererntegeschäfts auf Kernmarken Fendt und Massey Ferguson

Agco: Aus für die Marke Fella für 2024 besiegelt

Fella Kreiselheuer Samos, eine der letzten Neuentwicklungen des Herstellers.

Die Produktion von Futter- erntegeräten der Marke Fella wird im 2. Quartal 2024 beendet. Damit werden ab Saison 2024/2025 am Standort Feucht nur noch Geräte für die Marken Fendt und Massey Ferguson produziert. Das teilt die Agco International GmbH, Neuhausen (Schweiz), mit.

Mit dieser Entscheidung will Agco die Kernmarken Massey Ferguson und Fendt im Bereich Futtererntetechnik stärken. Die Wachstumsvoraussetzungen für beide Marken wurden bereits durch eine Vielzahl von Investitionen am Standort Feucht geschaffen. Weitere umfangreiche Investitionen in die Entwicklung neuer Produkte sind bereits in der Umsetzung.

„Mit der Konzentration der Grünfuttererntetechnik auf unsere Full-Line-Marken Fendt und Massey Ferguson sowie den fortlaufenden Investitionen durch uns und unsere Vertriebspartner sind wir sehr gut aufgestellt, in Zukunft weiteres signifikantes Wachstum über unsere exklusiven Fendt und Massey Ferguson Vertriebspartner zu generieren“, sagt Jürgen Linder, Vice President Distribution Management Europa, Asien, Afrika und Australien.

Fella war 1918 von Josef Hackl und Albert Löffler als Bayerische Eggenfabrik gegründet worden. Nur wenig später wurde das Unternehmen in Fella (von arabisch Fellache: Mensch, der den Boden bearbeitet) umbenannt. Auch durch Firmenübernahmen und Produkterweiterungen entwickelte sich das Unternehmen zu einem auch international bedeutenden Landmaschinenhersteller. Seit den 1980er Jahren konzentrierte man sich auf Grünfuttererntetechnik und Siloblockschneider.

Zahlreiche Inhaberwechsel

Klaus Dreyer schreibt dazu in seiner „Geschichte der Landtechnik – Historische Landmaschinen von A bis Z“:

Die Fella-Werke haben auch zahlreiche Management-Veränderungen erlebt: 1944 erwarb Friedrich Flick, Eigentümer der Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianshütte Sulzbach-Rosenberg, das Unternehmen als einziges ziviles Unternehmen im Flick-Konzern. Im Rahmen einer Umgliederung wurde es 1959 an Hugo Stinnes jr., einem weiteren Montanmagnaten von der Ruhr, verkauft. Dieser scheiterte jedoch, und mit der Abwicklung seines Unternehmens kam Fella 1964 in Besitz der Bank für Gemeinwirtschaft und von dort zu Fichtel & Sachs. 1987 übernahm Mannesmann die Sachs-Gruppe. Im Rahmen eines Management-Buy-outs gelangte Fella schon ein Jahr später in die Hände der Familie Timmermann. 1999 wurde das Unternehmen an die niederländische Investorengruppe Netagco (Netherlands Agricultural Companies) verkauft, 2004 wurde Fella von der italienischen Argo gekauft, die ihr Tochterunternehmen Laverda zur Muttergesellschaft von Fella machte. 2007 musste Argo 50 % von Laverda an die nordamerikanische Agco verkaufen, und Ende 2010 gab Agco seine Absicht bekannt, die verbliebenden Anteile an Laverda und damit auch die Fella-Werke zu kaufen. 2015 machte die Fendt-Mutter Agco aus Fella die Agco Feucht GmbH, deren Produkte sich heute als Teil einer großen Unternehmensfamilie im Fella-, Fendt- und MF-Gewand präsentieren. 2024 wird der Name Fella dann endgültig Landtechnik-Geschichte.


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Herstellerdaten AGCO

  • Gründungsjahr: 1990
  • Umsatz in Mio. €: 6748 (AGCO Konzernumsatz)
  • Anzahl Mitarbeiter: 14500
  • Branche: Landtechnik
  • Website: www.agcocorp.com

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