Der russische Landmaschinenhersteller Rostselmash will Exporteinnahmen, die ihm durch westliche Sanktionen entgangen sind, jetzt in Kasachstan und einigen afrikanischen Ländern ausgleichen. Das hat der erste stellvertretende Generaldirektor des Unternehmens, Alexei Shveitsov, jetzt gegenüber Medienvertretern angekündigt.
Die durch den Ukraine-Krieg fehlenden Liefermengen des Jahres 2022 könnten sicherlich nicht mehr kompensiert werden, erklärte Shveitsov. Lieferungen nach Kasachstan und eine Expansion in die Märkte von Sudan, Ägypten und Südafrika ließen jedoch erwarten, dass die Ausfuhren in diesem Jahr im Vergleich zu 2021 gesteigert werden könnten. Es gebe in diesen Ländern ein beträchtliches Absatzpotenzial. Insbesondere die afrikanischen Staaten, allen voran Ägypten, seien an der breiten Produktpalette von Rostselmash interessiert.
Laut Shveitsov hatte das Unternehmen im vergangenen Jahr die Produktion mehrerer Modelle „aus geopolitischen Gründen“ für rund zwei Monate ausgesetzt. „Dementsprechend mussten wir das im Herbst nachholen“, so der stellvertretende Generaldirektor. Mittlerweile werde zusätzliches Personal für die Produktion von Landmaschinen eingesetzt. Außerdem werde der Bau neuer Werke in Rostow am Don und Taganrog vorangetrieben.
Konstantin Babkin, Miteigentümer von Rostselmash, wies darauf hin, dass im Sommer 2022 bereits eine erste große Charge von 30 Mähdreschern nach Ägypten geliefert worden sei. Zuvor seien nur wenige Erntemaschinen in das Land geliefert worden. Von ägyptischer Seite gebe es Pläne, eine noch größere Stückzahl abzunehmen.
Rostselmash liefert unter anderem auch in die Türkei sowie nach China und arbeitet mit den Ländern der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) zusammen, darunter Aserbaidschan, Turkmenistan und Usbekistan.