Der langjährige Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Hans Peter Wollseifer, ist Ende Januar in Berlin mit einer Festveranstaltung verabschiedet worden. Der neue ZDH-Präsident Jörg Dittrich würdigte das herausragende Engagement seines Vorgängers für die Handwerksfamilie. „Alle seine Erfolge in der Handwerkspolitik – ob Stärkung des Meisters oder das BerufsAbitur – waren Ausdruck eines Leitbilds, das den Menschen in den Mittelpunkt stellt. All sein Handeln orientierte sich an dem Wunsch, den hart arbeitenden Handwerkerinnen und Handwerkern zu dienen“, betonte Dittrich in seiner Laudatio vor rund 250 geladenen Gästen aus Politik und Wirtschaft in der Berliner Axica am Brandenburger Tor.
Zu Gast war auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der den ehemaligen ZDH-Präsidenten in seiner Laudatio würdigte: „Es ist auch der Verdienst von Hans Peter Wollseifer, dass die berufliche Bildung immer mehr zum gleichwertigen Bildungsweg neben dem Studium geworden ist. Mit Leidenschaft hat er sich dafür eingesetzt, dass die Türen der deutschen Handwerksbetriebe offen für alle sind, die lernen, arbeiten und sich einbringen wollen. Hans Peter Wollseifer hat sich verdient gemacht um das deutsche Handwerk, um die berufliche Bildung, um die Sozialpartnerschaft, um unsere liberale Demokratie.“ Für sein Engagement wurde Wollseifer mit der höchsten Ehrung im Handwerk ausgezeichnet: dem Handwerkszeichen in Gold.
Hans Peter Wollseifer stand dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) von 2014 bis 2022 als Präsident vor. Seine neunjährige Amtszeit war geprägt von der Bewältigung zahlreicher Krisen: von der Flüchtlingskrise 2015 über die Corona-Pandemie bis zu den Folgen des Ukraine-Krieges. Wollseifer ist es unter diesen schwierigen Umständen gelungen, sich Gehör für die Belange des Handwerks zu verschaffen und so dazu beizutragen, das Handwerk nachhaltig zu stärken und für die Zukunft aufzustellen. So ist es während seiner Präsidentschaft nicht nur gelungen, den Meistertitel gegen Vorstöße aus der Europäischen Union zu verteidigen. Vielmehr konnten zwölf Handwerksberufe wieder in die Meisterpflicht zurückgebracht werden. In dem für Wollseifer besonders wichtigen Bildungsbereich wurde das vom ZDH konzipierte BerufsAbitur in neun Bundesländern eingeführt. Und es konnten neue zusätzliche Berufsabschlussbezeichnungen – der „Bachelor Professional“ und „Master Professional“ – durchgesetzt werden: ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung.