Lovol statt John Deere

Russischer Landtechnikhändler spürt Auswirkungen der Sanktionen – Konzernumsatz liegt mit 237,5 Mio. Euro aber nur leicht unter dem Vorjahresniveau

Ekotechnika: Lovol statt John Deere

Ekotechnika ist mit dem neuen Standort in Kaliningrad in 27 Regionen Russlands vertreten.

Die Ekotechnika AG, deutsche Holding einer der größten Händler von Landtechnik in Russland, hat ihr Ergebnis im Geschäftsjahr 2021/2022 verbessert. Bei einem leicht unter Vorjahresniveau liegenden Konzernumsatz in Höhe von 237,5 Mio. Euro (Vorjahr: 243,6 Mio. Euro) stieg das operative Ergebnis (EBIT) um 68 % auf 35,9 Mio. Euro (Vorjahr: 21,3 Mio. Euro).

Die Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Landmaschinen betrugen 129,7 Mio. Euro und entsprechen somit einem Anteil von 54,6 % am Gesamtumsatz (Vorjahr: 165,7 Mio. Euro bzw. 68 %). Der Umsatzrückgang in diesem Geschäftsfeld resultiert aus dem geringeren Absatz von Traktoren, Mähdreschern und Feldhäckslern im Berichtszeitraum aufgrund der Lieferstopps der Hauptlieferanten John Deere und JCB.

Nachdem die führenden europäischen und amerikanischen Hersteller den russischen Markt nicht mehr beliefern, begann die Ekotechnika AG neue Möglichkeiten in China, der Türkei und anderen Ländern zu erkunden, in denen die internationalen Landtechnikhersteller ihre Produktionsstätten haben (unter anderem Lovol, TAFE, Agrifac, SOULUN, PVT, MST, Nardi). Die Gesellschaft rechnet bisher für das laufende Geschäftsjahr mit dem Verkauf von 185 Traktoren, darunter 160 der Marke Lovol, 13 Maschinen von John Deere und 12 von JCB sowie 9 Mähdrescher von John Deere. Bei den Maschinen aus westlicher Produktion dürfte es sich um Lagerbestände handeln.

Insgesamt verkaufte die Ekotechnika AG im abgelaufenen Geschäftsjahr 283 Traktoren und 38 Mähdrescher und Feldhäcksler. Im Vorjahr waren es noch 403 Traktoren sowie 109 Mähdrescher und Feldhäcksler gewesen.

Der Anteil des Ersatzteilhandels am Gesamtumsatz nahm mit 38 % (Vorjahr: ca. 24 %) deutlich zu, die entsprechenden Umsatzerlöse erhöhten sich um knapp 53 % auf 89,6 auf Mio. Euro (Vorjahr: 58,6 Mio. Euro).

Für das Geschäftsjahr 2022/23 rechnet die Ekotechnika AG mit einer überwiegend stabilen Ersatzteilversorgung für den bestehenden Maschinenpark. Das Management geht für das Geschäftsjahr 2022/2023 von einem Umsatz von 230 Mio. Euro und einem EBIT von 24 Mio. Euro aus.


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