Mister Allwissend in der Werkstatt

Multimarkendatenbank erleichtert den Arbeitsalltag in der Landmaschinenwerkstatt – Browserbasiertes Nachschlagewerk der Fricke-Gruppe bietet Zugang zu über 7.000 Schleppermodellen – Mobiler Zugriff auf Einstellwerte, Inspektionsanweisungen und Schaltpläne – Zeitraubende Recherchen am Telefon und langwieriges Blättern in Handbüchern sind passé

Fricke Gruppe: Mister Allwissend in der Werkstatt

Gemeinsam auf Teilesuche: Christoph Baumann und Daniel Schmerbauch (r.).

Die Zeit des mühsamen Suchens und Recherchierens ist für Christoph Baumann vorbei. Er braucht nur wenige Klicks auf dem Laptop, um die erforderlichen Informationen für die Auftragsvorbereitung zur Reparatur eines John Deere 6430 Premium Turbo, Baujahr 2012 abzurufen. Im Nu hat der Werkstattmeister die genauen Werte zur Hydrauliköl-Füllmenge und die vorgeschriebenen Anzugsdrehmomente zum Festziehen der Hydraulikschläuche herausgesucht.

Schneller Sucherfolg

Es ist die Multimarkendatenbank Rep.Guide mit herstellerübergreifenden technischen Informationen für landwirtschaftliche Fahrzeuge, die Baumanns Werkstattalltag seit über zwei Jahren enorm erleichtert. „Das Online-Tool spart unheimlich viel Zeit“, sagt er. Aufwändiges Suchen in Aktenschränken und zeitfressendes Blättern in zerfransten Handbüchern sind für ihn mittlerweile passé, genauso wie langwierige Recherchen in CD-Datenbanken, Online-Suchmaschinen oder gar per Telefon.

In Rep.Guide findet er im Handumdrehen das passende Teil oder den gesuchten Wert. Dank einer intelligenten Stichwortsuche spuckt die mobile Datenbanklösung die benötigen Informationen blitzschnell aus. Ähnlich wie eine Internet-Suchmaschine listet Rep.Guide bereits während der Texteingabe relevante Suchergebnisse auf, über die Baumann einfach per Klick automatisch weitergeführt wird. Bei Bedarf kann er die Suchergebnisse durch Filter weiter eingrenzen oder sich zum Beispiel die zugehörigen Motoren zum Fahrzeug anzeigen lassen.

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Die mobile Datenbanklösung Rep.Guide läuft auf jedem Endgerät, das über einen Browser verfügt.

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Unabhängig vom Standort hat Christoph Baumann schnellen Zugriff auf die browserbasierte Multidatenbank von Rep.Guide.

2019 gestartet

Rep.Guide ist das erste marktfähige Produkt des Unternehmens FRI:X, dem jungen Innovation Lab der Fricke-Gruppe. Letztere gilt als einer der größten Landmaschinenhändler in Deutschland und ist auch in der Entwicklung und Produktion von Landtechnik aktiv. Größter Erlösbringer ist der Unternehmensbereich Granit Parts, der zu den umsatzstärksten Teile-Großhändlern in Deutschland zählt.

Heute, etwas mehr als drei Jahre nach Gründung, ist das junge FRI:X-Team, das in Hamburg arbeitet und in erster Linie aus Software-Entwicklern und technischen Redakteuren besteht, auf 28 Köpfe angewachsen. Auch die Online-Plattform Rep.Guide, die auf der Agritechnica 2019 den erfolgreichen Go-Live feierte, ist mittlerweile den Kinderschuhen entwachsen. Etwa 7.000 verschiedene Traktorenmodelle von mehr als 40 Herstellern sind bereits in der Datenbank gelistet. Fachwerkstätten können von überall und jederzeit auf umfangreiche technische Informationen zugreifen. „Es ist eine Webanwendung, die keine Installation erfordert und auf jedem Endgerät läuft, das über einen Browser verfügt. Einzige Voraussetzung ist eine funktionierende Internetverbindung“, erklärt Daniel Schmerbauch vom Fricke Innovation Lab.

Datenbank wächst weiter

Das Hamburger Team hat den Fokus der Datenbank zunächst auf Traktoren gerichtet, die aktuell etwa 98 Prozent der gelisteten Maschinen ausmachen. „Somit haben die Anwender gute Karten, den gesuchten Traktor zu finden. Allerdings liegt die Chance dafür noch nicht ganz bei hundert Prozent“, gibt Schmerbauch unumwunden im Hinblick auf noch zu schließende Lücken in der Datenbank zu.

Das herstellerübergreifende Online-Kompendium soll aber weiter ausgebaut und fortlaufend mit weiteren Traktorendaten ergänzt werden. Perspektivisch soll sie auch um gründlich recherchierte Informationen zu Mähdreschern und Baumaschinen erweitert werden. „Ziel ist es, das Branchenwissen herstellerübergreifend zu bündeln und zu zentralisieren.“ Schon seit knapp einem halben Jahr ist die Datenbank neben Deutsch in sieben weiteren Sprachen verfügbar. Denn auch in den Niederlanden, Frankreich und Belgien sowie den skandinavischen Ländern gehören bereits Fachwerkstätten zu den Nutzern. Geht es nach Rep.Guide, so werden bald auch Landmaschinenfachbetriebe in Italien und weiteren europäischen Ländern hinzukommen.

Denn unabhängig vom Standort ist schließlich für jede Werkstatt die Zeit ein wichtiger Erfolgsfaktor, der allerdings allzu häufig knapp bemessen ist. „Die Branche lechzt nach Zeit!“, weiß Schmerbauch. Er ist überzeugt, dass die Werkstatt-Profis mit Hilfe der Rep.Guide-Datenbank kostbare Zeit gewinnen und Kosten sparen, weil sie effizienter arbeiten und Ressourcen besser planen können.

Mehrwert für Service

Bekanntermaßen kostet eine ausführliche Auftragsvorbereitung Zeit – und das gilt insbesondere bei Fremdfabrikaten. Auch vor diesem Hintergrund lobt Baumann das einfach zu bedienende webbasierte Tool. In wenigen Augenblicken hat er die technischen Daten verschiedenster Schlepper im Blick und kann zudem kinderleicht Einstellwerte, Inspektionsanweisungen, Teilebezeichnungen, Schaltpläne und vieles mehr mobil abrufen. „In zehn Sekunden kann ich die exakte Füllmenge für einen Klimakompressor finden. Früher hat die Suche nach der Grammzahl-Info manchmal Stunden gefressen, gleichzeitig blockierte die Maschine einen Werkstattplatz“, so Baumann. Über eine Schnittstelle zum Granit-Webshop hat er zudem einen schnellen, unkomplizierten Zugriff auf das passende Kältemittel und weitere Teile, die für die Reparatur erforderlich sind.

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Das junge FRI:X-Team aus Software-Entwicklern und technischen Redakteuren hat speziell für Landmaschinen-Fachwerkstätten die Multimarkendatenbank Rep.Guide geschaffen.

Test überzeugte

„Wir sparen in der Werkstatt sehr viel Zeit und damit Kosten“, äußert sich auch Baumanns Chef Markus Böttjer zufrieden. Er ist Inhaber des Fachbetriebes Böttjer Land- und Gartentechnik, der sich in der niedersächsischen Gemeinde Ritterhude wenige Kilometer nördlich von Bremen befindet und unter anderem die Marken Deutz-Fahr, Iseki, Tym-Branson und Husqvarna vertritt. Seine 14 Mitarbeitenden kümmern sich um alle technischen Belange rund um die Landwirtschaft sowie den Garten- und Landschaftsbau und betreuen darüber hinaus auch Kommunalbetriebe, Biogasanlagen und Baufirmen sowie private Kundschaft.

Als Partnerhändler von Granit Parts, dem Ersatzteilspezialisten der Fricke-Gruppe, war der Weg für Böttjer zur Multimarkendatenbank Rep.Guide nicht weit. Mit Unterstützung seines Granit-Gebietsleiters testete der Landmaschinenhändler die Datenbank zunächst unverbindlich über vier Wochen. Eine Schulung zur Einführung in die Plattform war nicht erforderlich. „Auch mussten wir vorab kein 20-seitiges PDF durcharbeiten“, erinnert sich Baumann augenzwinkernd an seine ersten Gehversuche mit der Datenbank. Schmerbauch freut´s: „Unser Ansatz war von Beginn an, das Softwaretool so zu bauen, dass es jeder schnell verstehen und leicht bedienen kann.“ Dennoch gibt es einen Hilfebereich, der sinnvolle Tipps bereithält und neue Nutzer beim Kennenlernen der Funktionen von Rep.Guide unterstützt. In Planung sind laut Schmerbauch zudem bereits auch Videotutorials, die Informationen noch verständlicher transportieren und noch mehr Sicherheit bei der Einarbeitung geben sollen.

Intuitiv bedienbar

Wer aber glaubt, Rep.Guide sei lediglich etwas für Digital Natives, dem tritt Schmerbauch energisch entgegen: „Es gibt kein Alterslimit!“ Zwar sei es manchmal für die ältere Generation eine neue Erfahrung, mit der Datenbank zu arbeiten. Es habe sich aber gezeigt, dass auch ältere Anwender nach nur kurzer Begleitung die Online-Plattform intuitiv bedienen können, sagt er und nennt als Beispiel einen 70-jährigen Werkstattinhaber, der die Datenbank mittlerweile als unverzichtbares Werkszeug betrachte.

Auch bei Böttjer in Ritterhude hat man schnell den Mehrwert der intuitiv bedienbaren Plattform erkannt, die in der Branche noch ihresgleichen sucht. Mittlerweile nutzt der niedersächsische Fachbetrieb die Datenbank schon seit über zwei Jahren und erhält im Jahresabonnement für monatlich knapp 50 Euro Zugang zu allen in Rep.Guide enthaltenen Informationen.

„Eine Investition, die sich schnell bezahlt macht“, so Schmerbauch und rechnet vor: „Wenn ein Fachbetrieb im Monat auch nur eine Werkstattstunde durch die Nutzung der Rep.Guide-Datenbank einsparen kann, dann ist sie bereits ein profitables Werkzeug.“

Standardmäßig sind im Rep.Guide-Paket fünf Mitarbeiter-Zugänge enthalten. Hinzu kommt eine Schnittstelle zu Jaltest, was dem Anwender einen direkten Zugriff auf Daten aus dem Landtechnik-Diagnosesystem ermöglicht. Grundlage dafür ist eine Datenkooperation, die Fricke bereits vor einiger Zeit mit dem Diagnosespezialisten Cojali vereinbart hat. Seither kann Rep.Guide auch interaktive Schaltpläne, Diagramme sowie geführte Fehlerdiagnosen liefern und sogar Auskünfte zu Reparaturzeiten und detaillierten Systemdaten geben, die ansonsten lediglich durch die Investition in ein Diagnosegerät des spanischen Anbieters abrufbar sind. „Wir arbeiten mit Cojali Hand in Hand; unsere Anwendungen ergänzen sich“, erklärt Schmerbauch. Während Jaltest den Werkstätten Diagnosedaten zu Verfügung stelle, sei Rep.Guide ein digitales Nachschlagewerk für umfassende technische Informationen. Weitere Kooperationen gibt es mit Herstellern wie Carraro und Varta, sodass die Werkstätten zügig passende Achsen oder Batterien aus Rep.Guide herauspicken können.

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Sogar für manch älteres Schätzchen findet Christoph Baumann technische Informationen in der Rep.Guide-Datenbank.

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Auf der „Wunschliste“ können Nutzer Maschinen eintragen, die sie in Rep.Guide vermissen.

Chat hilft weiter

Damit ungelöste technische Probleme umgehend geklärt werden können, bietet Rep.Guide seinen Kunden einen persönlichen Supportkanal in Form eines Live-Chats. Falls ein Anwender eine Maschine in der Datenbank vergeblich sucht oder eine bestimmte Information fehlt, kann er das Rep.Guide-Team unkompliziert per Chat kontaktieren. „Dann durchforsten wir unser Archiv oder ziehen Experten aus der Fricke-Gruppe und bei Bedarf auch von Herstellern zu Rate, um die Frage zeitnah zu beantworten“, sagt Schmerbauch und lobt die hohe Erfolgsquote des Chats: „Egal, was für Fragen – in 90 Prozent der Fälle können wir das Problem des Kunden lösen.“

Sogar eine Hotline bietet Rep.Guide seinen Kunden, über die sie im Bedarfsfall auch telefonischen Kontakt aufnehmen können. Wartezeiten kann der Rep.Guide-Chef zwar angesichts seines kleinen Teams in Hamburg nicht ausschließen. Er verspricht aber: „Wir rufen zurück!“ Schließlich ist ihm und seinem Team die direkte Kommunikation mit den Anwendern wichtig. Denn auch spezielle Suchaufträge tragen neben dem persönlichen Austausch mit den Werkstätten dazu bei, dass sich die Datenbank weiter auffüllt. Daniel Schmerbauch: „So lebt, gedeiht und wächst Rep.Guide immer weiter. Ein Ende ist noch lange nicht in Sicht!“

SCHNELL GELESEN

Mit Rep.Guide hat die Fricke-Gruppe eine browserbasierte Multimarkendatenbank für die Landtechnikbranche ins Leben gerufen. Ein junges Team aus Hamburg hat sich zum Ziel gesetzt, das technische Wissen der Landtechnikbranche anbieterübergreifend in einer Plattform zu bündeln, um es den Fachwerkstätten zur Verfügung zu stellen. Mit Hilfe des Online-Tools können Werkstatt-Profis effektiver arbeiten und Zeit sparen.


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