Testinfrastruktur für KI entsteht in Osnabrück

Zehn Millionen Euro Förderung – Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen können Ideen vorstellen

Praxistransfer: Testinfrastruktur für KI entsteht in Osnabrück

Auch das „Agro-Technicum“ der Hochschule, eine gut 500 qm große Halle mit Labor und angrenzendem Versuchsfeld, steht für Versuche zur Verfügung. Innerhalb von zwei Minuten können dort Landmaschinen und Agrarroboter nach draußen gefahren werden, um sie unter realistischen Bedingungen zu testen.

In Niedersachsen wird eine Test- und Experimentierumgebung für Künstliche Intelligenz (KI) und Agrarrobotik im Rahmen der europaweiten Förderinitiative „agrifoodTEF“ aufgebaut. Das haben die drei beteiligten deutschen Partner - das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI), die Hochschule Osnabrück und das Agrotech Valley Forum - letzte Woche anlässlich der Auftaktveranstaltung der Initiative bekanntgegeben. Neben Deutschland erhalten auch Frankreich und Italien jeweils bis zu 10 Mio. Euro, um sogenannte „Testing and Experimentation Facilities“ (TEF) aufzubauen. Jedes beteiligte Land widmet sich seit Jahresbeginn einem Thema aus der Landwirtschaft und Technologie. In Deutschland liege der Fokus auf Agrartechnik im Ackerbau, heißt es aus Osnabrück.

Ziel ist es, in jedem Land eine geeignete Infrastruktur zu schaffen, um Technologien und Prototypen umfassend testen sowie zur Marktreife entwickeln zu können. „Damit stärken wir die Entwicklung von digitalisierter Landtechnik und Agrarrobotik in ganz Europa“, bekräftigte der Leiter des Forschungsbereichs „Planbasierte Robotersteuerung“ des DFKI am Standort Niedersachsen, Prof. Joachim Hertzberg.

Die drei deutschen Mitglieder appellieren an Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen, mit Ideen auf sie zuzukommen. Man könne dann für deren Bedürfnisse eine passende Umgebung gestalten oder auf bereits existierende Infrastruktur in Osnabrück zurückgreifen. In einem laufenden Projekt gehen das DFKI und die Hochschule Osnabrück aktuell zum Beispiel der Frage nach, wie autonome Landmaschinen ihre Umgebung zuverlässig erfassen können. Sie haben dafür ein Testfeld auf einem Gutshof aufgebaut, was den Beteiligten zufolge auch für andere Projekte genutzt werden kann. Nutzbar ist auch das „Agro-Technicum“ der Hochschule, eine gut 500 qm große Halle mit Labor und angrenzendem Versuchsfeld. Dort können Landmaschinen und Agrarroboter unter realistischen Bedingungen im Freiland getestet werden.

Insgesamt stehen für agrifoodTEF in den nächsten fünf Jahren bis zu 50 Mio. Euro zur Verfügung. Auch Österreich, Polen, Schweden und Belgien sind mit einem Fördervolumen von jeweils bis zu 5 Mio. Euro beteiligt. Unterstützt wird das Vorhaben durch das EU-Förderprogramm „Digitales Europa“ (DIGITAL). In Deutschland wird es vom Bundeslandwirtschaftsministerium gefördert. 


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