Ist Ihre Ausbringtechnik fit für das neue Güllejahr? Mit dem Güllesilvester am 31. Januar endete die Gülle-Sperrfrist und damit die „Schonfrist“ für die Ausbringtechniken. Damit die Gülleausbringung von Anfang an reibungslos und effizient erfolgt, prüfen viele Landwirte und Lohnunternehmen die Ausbringsysteme auf ihre Funktionstauglichkeit.
Neben den Gestängen selbst sollten dabei auch wichtige Komponenten wie der Exaktverteiler auf dem Prüfstand stehen. Denn dieser sorgt dafür, dass die Gülle gleichmäßig auf alle Ablaufschläuche des jeweiligen Ausbringsystems verteilt und präzise ausgebracht wird. Eine hohe Verteilgenauigkeit stellt eine gleichmäßige Düngung und damit einen einheitlichen Wuchs der Pflanzen sicher.
Bei der Wartung des Vogelsang-Schleppschuhgestänges SwingMax Slide mit einer Arbeitsbreite von 21 Metern lässt sich Dirk über die Schulter schauen. Genau unter die Lupe genommen hat er die zwei darin verbauten Vogelsang-Exaktverteiler ExaCut ECQ. Der ExaCut ECQ wurde für seine Servicefreundlichkeit ausgezeichnet und lässt sich aufgrund des QuickService-Konzepts von einer Person in kürzester Zeit warten. Die große Wartungsklappe ermöglicht den direkten Zugang zu allen relevanten Teilen – ohne Demontage aus dem Schleppschuhgestänge.
Als Entwickler bei Vogelsang legt Dirk auch auf seinem eigenen Hof Wert auf langlebige Technik und kurze Stillstandzeiten. Er zeigt, worauf es bei der Wartung eines Exaktverteilers ankommt.
1. Steinfang leeren

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Bild 1: Steinfang leeren.
Die in der Gülle enthaltenen Fremdkörper, wie Steine oder Metallteile, werden von einem Schwergutabscheider ausgeschleust. Dirk kann dieses Schwergut durch die einfache Öffnung des Steinfangs leicht entfernen (Bild 1).
2. Rotor ausbauen
Zur Wartung der Verschleißteile des Verteilers öffnet Dirk die Wartungsklappe (Bild 2) und klappt die Gummidichtung runter. Jetzt kann er die Exzenternachsteller zurückdrehen und somit die Vorspannung zwischen den Schneidteilen lösen. Dafür dreht er den links positionierten Exzenter mit einem Innensechskantschlüssel nach rechts und den rechten nach links (Bild 3). Anschließend dreht er den Rotor, um die anderen Exzenter zu erreichen (Bild 4) und löst die Zentralschraube. Nun entfernt er die Kunststoffkappe und nimmt die Gummidichtung heraus (Bilder 5 und 6). Um den Rotoradapter auszubauen, löst er die drei zentralen Schrauben.

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Bild 2: Wartungsklappe öffnen, Deckel abnehmen.

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Bild 3: Vorspannung der Exzenternachsteller.

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Bild 4: Rotor drehen.

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Bild 5: Kunststoffkappe entfernen.
Dirks Tipp „Um den Rotoradapter einfach lösen zu können, drehen Sie die gerade entfernten Schrauben in die vorgesehenen Abdrückgewinde und drücken den Rotoradapter mit der Kraft der Schrauben vom Rotor ab. Nach dem anschließenden Entfernen der Abdrückschrauben lässt sich der Adapter herausnehmen.“ (Bild 7)

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Bild 6: Gummidichtung herausnehmen.

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Bild 7: Rotoradapter herausnehmen.
Auf der Befüllseite geht Dirk ähnlich vor (Bild 8). Er löst die drei Schrauben, indem er den Rotor durchgängig dreht. Mit einem Montierhebel lässt sich der Adapter anschließend entfernen (Bild 9).
Dirks Tipp „Gehen Sie hierbei vorsichtig vor, denn der Rotor steht frei und kann in das Gehäuse herunterfallen.“

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Bild 8: Schrauben der Befüllseite lösen.

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Bild 9: Befüllseite: Rotoradapter mit einem Montierhebel lösen.
3. Einzelteile reinigen und wieder montieren

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Bild 10: Rotor herausnehmen.

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Bild 11: Luftnachsaugungsbereiche reinigen.
Im nächsten Schritt nimmt Dirk den Rotor heraus (Bild 10), um ihn sowie die Luftnachsaugungsbereiche im Verteiler (Bild 11) zu reinigen. Die Luftnachsaugung ist für eine präzise Verteilung der Gülle besonders wichtig. Denn nur, wenn die Luftschläuche frei sind, verteilt sich die Gülle exakt über die Ablaufschläuche.
Dirks Tipp „Auch die Schläuche der Luftnachsaugung im verbauten Gestänge sollten Sie stets auf ihre Funktionsfähigkeit prüfen.“ (Bild 12)

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Bild 12: Schläuche für die Luftnachsaugung prüfen.

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Bild 13: Siebe herausnehmen.
Durch den Ausbau des Rotors hat Dirk nun auch leichten Zugriff auf die Siebe. Diese nimmt er heraus (Bild 13) und reinigt die Anlageflächen mit Wasser und einem Schaber (Bild 14). Nach der Reinigung wird eine neue Dichtung mit den Schneidsieben zusammen wieder in den Verteiler eingesetzt.
Dirks Tipp „Achten Sie darauf, dass die Messerhalter auf dem Rotor leicht beweglich sind. Faserstoffe, die sich zwischen Messerhalter und Rotor befinden, sollten Sie gründlich entfernen. Schieben Sie dafür die Messerhalter vom Rotor und fetten diese für eine leichte Gängigkeit ein.“ (Bild 15)

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Bild 14: Anlageflächen der Siebe mit Wasser und Schaber reinigen.

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Bild 15: Messerhalter einfetten.
Sind die Einzelteile gereinigt, werden die Verschleißteile gewechselt. Die Messer werden vom Rotor geschlagen (Bild 16). Anschließend werden die Anlageflächen gereinigt und die neuen Messer aufgesetzt. Der aufbereitete Rotor wird wieder in den Verteiler eingesetzt. (Bild 17)

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Bild 16: Messer vom Rotor schlagen.

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Bild 17: Rotor einsetzen.
Dirks Tipp „Wenn Sie hoch beanspruchte Teile wie etwa Schrauben vor Zusammenbau der Einzelteile mit Anti-Seize-Paste einschmieren, sind sie langanhaltend vor Korrosion und Verschleiß geschützt.“ (Bild 18)

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Bild 18: Schrauben mit Anti-Seize-Paste einschmieren.
Mit dem Spannen der Exzenter durch Auslösen des Clipblechs im Exzenternachsteller sowie dem Schließen von Wartungsklappe und Steinfang ist die Wartung des Exaktverteilers abgeschlossen. Damit ist die Basis für eine gleichmäßige, präzise Verteilung der Gülle gelegt.

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Jetzt noch auf das passende Wetter warten und die Güllesaison kann starten!