Brief aus Dänemark -God dag liebe Leserinnen und Leser,

nach meinem Besuch der SIMA in Paris, der EuroTier in Hannover ging es diese Woche von Winsen aus 400 Kilometer weiter Richtung Norden. Das Ziel: Die Messe Agromek im dänischen Herning. Diese Veranstaltung zählt traditionell zu den festen Terminen im eilbote Redaktionskalender. Mit gut 40.000 Besuchern an vier Tagen ist die Agromek das bedeutendste Schaufenster für Außen- und Innenwirtschaft sowie Bioenergie in Skandinavien. Von ihrem Traditionstermin Mitte Januar wie noch im Jahr 2018, wanderte sie jetzt zum Dezembertermin. So begrüßten auf einigen Ständen Weihnachtsbäume die Besucher aus Dänemark, Schweden, Finnland, Norwegen und dem Norden Deutschlands.

Auf die Messe mit gut 100.000 Quadratmetern Hallenfläche passt der dänische Ausdruck „Hygge“ perfekt (ausgesprochen hügge). Der dänische Begriff Hygge beschreibt eine gemütliche und herzliche Atmosphäre, mitten in Jütland. Die Messe ist gemütlich im besten Sinne: Sie ist nicht überlaufen, die Hallen sind groß, aber nicht riesig, die Stände ebenfalls. Man braucht nicht in den kalten Dezemberregen hinaus, alle Hallen sind über Gänge miteinander verbunden. Für Fachgespräche finden sich in ruhiger Atmosphäre die richtigen Ansprechpartner. Mir gefällt das.

In Dänemark gibt es bei sechs Millionen Einwohnern noch 31.400 landwirtschaftliche Betriebe, davon gut 1.250 mit mehr als 400 Hektar. Zwei Drittel des landwirtschaftlichen Umsatzes stammen aus der Tierhaltung. Davon macht über die Hälfte die Schweinehaltung aus. Auf der Agromek stellen viele Stalleinrichter aus, auch die Melktechnikhersteller waren fast alle vertreten. Traditionell gibt es auch ein großes Angebot an Getreideaufbereitungs- und lagerungstechnik.

Technik für das Heizen mit Holz und Biogas runden das Programm ab. Mittlerweile sind auch wieder Traktoren auf der Messe zu sehen, die früher aus verbandsinternen Gründen fehlten. In der Außenwirtschaft bestreiten Importeure die meisten Messestände, so dass sich hier auch Geräte verschiedener Anbieter auf einem Stand nebeneinander finden.

Der dänische Traktorenmarkt erreicht jährlich gut 1.500 Einheiten ab 60 PS. Die Stimmung auf den von mir besuchten Ständen war gut.

Denn die dänischen Landwirte investieren. So bearbeiten sie laut jüngsten Umfrageergebnissen, wie letzte Woche im eilboten veröffentlicht, bereits zwei Drittel ihrer Fläche mit Smart Farming Technologie, fast komplett sogar mit RTK.

So, den Koffer brauche ich zu Hause nicht wegzupacken, denn jetzt geht es weiter zur DeLuTa nach Bremen! Anschließend noch einen eilboten bauen – und dann freuen wir uns auf einen ruhigen Jahreswechsel!

Farvel

Ihr Bernd Pawelzik