Stihl Deutschland -Ein Berufsleben lang Stihl im Blut

Über zehn Jahre leitete Heribert Benteler die Stihl Vertriebszentrale in Dieburg. Zum Jahresende verabschiedet sich der langjährige Stihl Manager in den Ruhestand.

Seinem designierten Nachfolger Andreas Epple, der im Januar die Geschäftsführung übernehmen wird, hinterlässt er ein gut bestelltes Feld: Im letzten Jahr beliefen sich die Erlöse der deutschen Vertriebszentrale auf über 470 Millionen Euro. Damit hat sich der Umsatz der größten europäischen Stihl Vertriebsgesellschaft in den Jahren unter Bentelers Führung etwa verdoppelt.

„In meinen Adern fließt orangefarbenes Blut“, gesteht der 63-Jährige, der seit gut 30 Jahren für Stihl tätig ist, im Gespräch mit dem eilboten. Bereits 1992 startete Benteler als Vertriebsleiter bei der Stihl Tochter Viking, die heute als Stihl Tirol firmiert. Später leitete er über mehrere Jahre den Bereich Marketing und Vertrieb. In dieser Zeit holte Benteler die bis dato eher im Ausland bekannte Stihl Timbersports Series – die internationale Wettkampfserie im Sportholzfällen – nach Deutschland. Auf sein Betreiben hin konnte 2001 die erste deutsche Meisterschaft in verschiedenen Axt- und Sägedisziplinen ausgetragen werden. Und bereits ein Jahr später traten die besten Sportholzfäller Europas in München in spektakulären Wettkämpfen gegeneinander an.

Im Juli 2012 wurde Heribert Benteler zum Geschäftsführer der Stihl Vertriebszentrale in Dieburg bestellt und übernahm damit die Verantwortung für den deutschen Markt. Unter seiner Führung konnte das Akku-Geschäft erheblich ausgeweitet werden. „Die erfolgreiche Umsetzung der Stihl-Akku-Strategie ist für mich ein Meilenstein“, sagt der scheidende Vertriebschef nicht ohne Stolz und kann sich noch gut an eine intensive vertriebliche Basisarbeit erinnern. „Bei vielen Vertriebspartnern stieß die Akku-Technologie zunächst auf Ablehnung, sie hielten an der Vergasertechnik fest.“ Dennoch habe Stihl mit viel Vertriebsengagement schnell Bedeutung auf dem dynamischen Markt erlangen können und gleich mehrere Jahre die Marktführerschaft im Bereich der handgetragenen Akku-Gartengeräte innegehabt. Nach eigenen Angaben fährt der Waiblinger Motorgerätehersteller mittlerweile mehr als die Hälfte des Absatzes in Deutschland mit Akku-Produkten ein.

Vermissen wird Benteler wohl sein gut 300-köpfiges Team in Dieburg, „das außerordentlich gut zusammenarbeitet und selbst in den komplizierten vergangenen drei Jahren einen unglaublichen Spirit gezeigt hat“, so der scheidende Vertriebschef, der sich auch seit langem ehrenamtlich in Wirtschaftsverbänden und -kammern engagiert. Seinen Ausstieg hat Heribert Benteler aber nach eigenem Bekunden gedanklich gut vorbereitet. Demnach nimmt er Abschied ohne Wehmut und will sich aus dem Geschäft zurückziehen. Seine genauen Pläne für die Zukunft verrät er noch nicht. Er freut sich aber, mehr Zeit für die Familie und besonders für seine Enkelkinder zu haben. Doch sicherlich wird er die Branche auch künftig aus der Ferne interessiert begleiten.