Deutlicher Gewinnrückgang

Erstes Quartal mit leichter Umsatzsteigerung abgeschlossen – Erträge gehen um 36,6 Prozent zurück

Die BayWa AG hat im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres trotz einer leichten Umsatzsteigerung einen deutlichen Gewinnrückgang verzeichnet. Wie der Agrarkonzern am 11. Mai in München mitteilte, belief sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Berichtszeitraum auf 91,8 Mio. Euro; das sind 53,1 Mio. Euro oder 36,6 % weniger als in der Vorjahresperiode. Allerdings sei mit diesem Rückgang nach dem „Ausnahmejahr 2022“ gerechnet worden, betonte die BayWa. Das EBIT des ersten Quartals 2021 von lediglich 45,1 Mio. Euro werde damit sogar deutlich übertroffen. „Insgesamt ein starkes Auftaktquartal und eine gute Ausgangsbasis für den weiteren Geschäftsverlauf in diesem Jahr“, resümierte der BayWa-Vorstandsvorsitzende Marcus Pöllinger.

Wie dem Geschäftsbericht im Einzelnen zu entnehmen ist, entfielen vom gesamten EBIT-Rückgang allein 27,7 Mio. Euro auf das Segment Agrar, für das sich die betreffende Kennzahl entsprechend auf 31 Mio. Euro verringerte. Hier hatte der Betriebsmittelhandel trotz rückläufiger Preise mit einer verhaltenen Kaufbereitschaft zu kämpfen. Außerdem wurde für das Segment Global Produce ein negatives EBIT von 12,6 Mio. Euro verbucht, nachdem im ersten Quartal 2022 noch ein Gewinn von 7,3 Mio. Euro erzielt worden war.

Der gesamte Konzernumsatz im Zeitraum von Januar bis März 2023 stieg zwar im Vergleich zur Vorjahresperiode um 23,4 Mio. Euro oder 0,4 % auf 6,280 Mio. Euro. Dem standen aber höhere Aufwendungen gegenüber. Der Materialaufwand stieg um fast 173 Mio. Euro oder 3,2 % auf 5,665 Mrd. Euro. Auch der Personalaufwand und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen nahmen zu.

Im Quartalsbericht relativiert das Unternehmen den Gewinnrückgang im ersten Quartal 2023 mit den „sehr guten Ergebnissen in der Vorjahresperiode“, die als Ausnahme zu sehen seien. Damals hätten sich für das Unternehmen nämlich „starke Handelsopportunitäten“ ergeben, unter anderem durch Vorzieheffekte und externe Sonderfaktoren. Bereits im zweiten Halbjahr des Geschäftsjahres 2022 seien die Preise für Erzeugnisse aber sukzessive zurückgegangen und hätten im aktuellen Berichtsquartal teilweise die Niveaus vor Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine erreicht. Allerdings hätten sich Logistikengpässe durch das Getreideabkommen mit Russland temporär aufgelöst. Zudem nehme die Unsicherheit durch die Energiekrise langsam ab.

Für das laufende Geschäftsjahr 2023 prognostiziert das Management nun ein EBIT in einer Bandbreite von 320 Mio. Euro bis 370 Mio. Euro, nach 504,1 Mio. Euro im Vorjahr und 266,6 Mio. Euro im Jahr 2021. 


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