2022 konnte Stihl einen Umsatz von 5,5 Milliarden Euro einfahren. Das entspricht einer Steigerung um 8,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr und damit einem neuen Rekordergebnis. Dabei wurden 90 Prozent der Erlöse außerhalb des Heimatmarktes Deutschland erwirtschaftet. Hauptsächlich Währungseffekte, inflationsbedingte Preisanpassungen und eine gestiegene Nachfrage nach hochpreisigen Profiprodukten waren für den Zuwachs verantwortlich. Ohne Wechselkurseffekte hätte der Umsatz allerdings lediglich um 3,1 Prozent zugenommen. Ende 2022 beschäftigte der Motorsägen- und Gartengerätehersteller weltweit 20.552 Mitarbeiter, was einem Anstieg um 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Konjunktur bremst den Absatz
Traditionell gibt das Familienunternehmen keine genauen Zahlen bezüglich seines Gewinns bekannt. Der Stihl-Vorstandschef Michael Traub zeigte sich aber zufrieden und erklärte anlässlich der diesjährigen Bilanz-Pressekonferenz: „Unser Absatz war im Geschäftsjahr 2022 nach wie vor auf hohem Niveau. Gegenüber dem wachstumsstarken Vorjahr verzeichneten wir jedoch einen leichten Rückgang in der Nachfrage. Denn 2022 war geprägt von konjunkturellen und geopolitischen Herausforderungen. Seien es gestörte Lieferketten, Materialknappheit, Krieg in der Ukraine, Energiekrise oder Inflation. Das haben wir auch in der Geschäftsentwicklung gespürt.“ So hätten unter anderem eine schwache Konjunktur in den Kernmärkten USA und Westeuropa, eine abnehmende Kaufkraft und eine stärkere Verlagerung von Konsumausgaben in andere Lebensbereiche wie Gastronomie und Tourismus infolge gelockerter Corona-Maßnahmen das Absatzwachstum gebremst. Gleichzeitig beschrieb Traub auch die Marktversorgung im letzten Jahr als sehr herausfordernd. Um die Lieferfähigkeit zu verbessern und die Produktionskapazitäten zu erhöhen, habe Stihl 404 Millionen Euro in die weltweiten Produktions-, Vertriebs- und Logistikstandorte investiert.
Wie der Vorstandschef weiter ausführte, erzielte Stihl 2022 im Heimatmarkt Deutschland ein Absatzwachstum sowie über 500 Millionen Euro Umsatz. „Die Nachfrage war hoch, sowohl bei Profis aus der Forstwirtschaft, dem Baugewerbe und dem Garten- und Landschaftsbau als auch bei Privatkunden.“
Mit Akku und Benzin
Akku ist für Stihl das am stärksten wachsende Marktsegment. Bei Benzingeräten verzeichnete der Hersteller dagegen einen leichten Rückgang. Eigenen Angaben zufolge hat der Motorsägen- und Gartengerätehersteller mittlerweile mehr als 80 Akku-Geräte für Privatanwendungen und Profis im Sortiment. 2022 machten sie gut 20 Prozent der weltweit verkauften Produkte aus. Diesen Anteil will Stihl eigenen Angaben zufolge bis 2027 auf mindestens 35 Prozent steigern; für 2035 wird sogar ein Anteil von 80 Prozent angestrebt. Dazu Michael Traub: „Stihl soll eine führende Spitzenposition im Akku-Markt einnehmen. Dafür investieren wir mit höchster Priorität in die Entwicklung und Fertigung von innovativen und leistungsstarken Akku-Produkten.“ Wie er ausführte, werden diese derzeit an den Standorten in Österreich und den USA gefertigt. Ab 2024 wird Stihl zusätzlich am deutschen Stammsitz in Waiblingen und am neuen Produktionsstandort im rumänischen Oradea Akku-Produkte produzieren.
Daneben investiert der Hersteller in die Weiterentwicklung von Verbrennungsmotoren und setzt damit eigenen Angaben zufolge auf eine doppelte Technologieführerschaft. Michael Traub: „Akku ist die Zukunft. Gleichzeitig gibt es noch viele Arbeitsbereiche und Regionen auf der Welt, in denen Verbrenner-Produkte gebraucht werden. Für diese Kunden entwickeln wir zukunftsweisende, umweltfreundliche Lösungen.“ Stihl setze dabei auf biogene Kraftstoffe und E-Fuels.
Neue Produkte
Neben einer neuen iMow-Generation und weiteren Neuheiten im Akku-Segment wurden im Rahmen der Bilanz-Pressekonferenz auch neue Benzin-Produkte präsentiert. „Unsere Produktneuheiten unterstreichen nochmals unseren Anspruch der doppelten Technologieführerschaft“, betonte der Vorstandsvorsitzende.