Messe -Forst live bietet wieder viel Technik zum Anfassen

Vom 31. März bis 2. April findet die Messe Forst live mit Wild&Fisch in Offenburg statt. „Einen solchen Andrang auf unsere Flächen habe ich bisher noch nicht erlebt“, freut sich Projektleiter Volker Matern. Insgesamt präsentieren sich 340 Aussteller aus 15 Ländern, unter ihnen auch 31 Neuaussteller. Eine räumliche Neuerung wird es besonders für die Wild&Fisch-Fans geben. Denn dieser Bereich der Messe wird erstmals in der neu eröffneten EDEKA-Arena stattfinden und die Besucher gleich beim Betreten der Messe über Jagen, Fischen, Outdoor und Natur informieren. Zusätzlich wird die Oberrheinhalle im Norden den zweiten Besuchereingang bilden. Auch Maschinen für die Landschaftspflege bilden inzwischen einen eigenen Sektor der Demonstrationsmesse.

„Gerade durch die steigenden Energiepreise haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, die Technik rund um die Brennholzaufbereitung zu vertiefen. Ein Thema, welches sowohl für Laien, semiprofessionelle und professionelle Holzmacher von hoher Bedeutung ist“, so Matern. „Neben Anbietern von großen Forst-Spezialmaschinen und Brennholztechnik wächst aber auch das Angebot an Tools zur digitalen Flächenerfassung, -überwachung und -planung.“ So ist etwa das Team der Android-App ForestManager vor Ort vertreten. Das Programm dient der Betriebsdatenerfassung on-/offline mit integrierter Kommunikation und direktem Datenaustausch. Gezeigt wird unter anderem, wie die App auch als digitales Reisbrett zu Feinerschließung fungiert. Denn im Zeichen von Nachhaltigkeit und Trockenheit müssen Wege besonders sorgfältig geplant werden. Unerlässlich ist daher das Wissen um alte Wege, die mit bloßem Auge nicht mehr zu erkennen sind. Mit Hilfe spezieller Drohnenbilder sollen verwachsene Wege wiedergefunden und deren Reaktivierung digital geplant werden können. Dazu können auch Besonderheiten im Gelände, wie Verwerfungen oder Quellen vor Ort erfasst werden. Die restliche Planung findet dann digital statt.

Auch bei Stihl wird es zunehmend digital: Das Advance X-Vent ProCOM kombiniert den Schutzhelm mit einem Sprechfunk-Konferenzsystem für bis zu 16 Nutzer. Die Reichweite zwischen zwei Nutzern beträgt bis zu 600 Meter, wobei jedes weitere Gerät als Verstärker wirkt, sodass in größeren Teams auch höhere Reichweiten möglich sind. Bei Bedarf lassen sich zudem handgetragene Sprechfunkgeräte integrieren. Außerdem ermöglicht es dem Anwender parallel, Telefonate zu führen, ohne das Smartphone in die Hand nehmen zu müssen. Auch Musik kann von dort kabellos gestreamt werden. Dabei sorgt die intelligente Audiofunktion dafür, dass eingehende Funksprüche priorisiert werden. Dank der Umgebungshörfunktion kann der Anwender zudem Warnrufe hören, ohne dafür den Gehörschutz abzunehmen. Der Akku hält bis zu 17 Stunden durch. Mit den Modellen MS 172, MS 182 und MS 212 präsentiert Stihl zudem drei neue Benziner mit bis zu 1,8 kW. Konzipiert sind diese für den privaten Einsatz, etwa im Gehölzschnitt im eigenen Garten oder das Brennholzmachen. Aber auch Profis aus Gartenbau und Handwerk wissen diese Geräteklasse zu schätzen, wenn es um das Fällen und Entasten kleinerer Bäume oder das Bauen mit Holz geht.

Größere Kaliber sind für die Kettensägewerke von Logosol notwendig: Diese sind nun mit einem neuen Fernantrieb zu haben.

Dabei wird das Sägeaggregat mit einer Kurbel durch den Schnitt geführt. Das System wurde nun von einem Seil auf eine Kette umgerüstet, womit direkter Kontakt mit der Säge besteht. Ebenfalls neu: Ein Fernantrieb für die Motorsäge, den es bisher noch nicht gab. Der Antrieb läuft ebenfalls über die Kette, die vom Gaszug gesteuert wird. Das Sägeaggregat wird mittels einer Schnellkupplung an der führenden Kette des Fernantriebs befestigt. Vorteil: Man führt die Säge vom Ende des Sägebetts, bekommt so weniger Staub und Abgase ab und behält beim Sägen einen besseren Überblick.

Bei Unsinn Fahrzeugtechnik steht 2023 alles im Zeichen des 65-jährigen Firmenjubiläums. Besonders für die Forstwirtschaft bietet das mittelständische Unternehmen Produkte und Fahrzeuge mit individueller Ausstattung „Made in Germany“ an. Mit in Offenburg sind unter anderem der neue Dreiseitenkipper UDK-S mit Stahlbordwand, Ladungssicherungssystem Spinlock, inklusive Auffahrschienen und schwenkbaren Abstellstützen, Hydraulik-Steuerung mit App, Gewebenetz und zwei Werkzeugkisten unter der Ladefläche. An einem Ausstellungsfahrzeug ist ein 65 cm hoher Gitteraufsatz und ein 55 cm hoher Bordwandaufsatz aus Aluminium montiert. Der UMZ ist als Maschinentransporter und Zweiseitenkipper konzipiert, in Standardausstattung mit E-Hydraulik und einer zusätzlichen Handseilwinde. Im Notfall ermöglicht die eingebaute Notpumpe ein Kippen per Akkuschrauber. Mit der Unsinn-Häckselgutmulde erwartet die Besucher zudem ein Abrollcontainer nach DIN-Norm, der beispielsweise auch für Reisig, Rindenmulch und andere Volumengüter geeignet ist.

Auch Quad-Spezialist Fahrzeug Bogner ist auf der Messe dabei. Über den neuen Zaunwickler als ATV-Anbaugerät berichteten wir bereits in eilbote 3/23 ausführlich. Auf der Messe soll das Gerät nun mit einer zusätzlichen Komponente noch vielseitiger eingesetzt werden können: Mit einer Pfahlramme für Z-Profile ist der Zaunauf- und abbau nun zum größten Teil maschinell machbar.

Schliesing Machinery stellt mit den beiden Modellen 235MX-E und 325MX-E zwei akkubetriebene Holzhäcksler in der 19-cm- und 20-cm-Klasse vor. Erstmals zu sehen waren sie vergangenen Herbst auf der GaLaBau. Die Lithium-Eisen-Phospaht-Akkus (LiFePo4) gelten als vergleichsweise robust und sicher. Dank Energierückgewinnung soll die Batterie für einen 8-stündigen Arbeitstag reichen. Geladen wird der Holzhäcklser an einer handelsüblichen 230 V Steckdose, statt an einer Wallbox. Alleinstellungsmerkmale wie etwa der Flüsterschnitt stehen auch bei diesen Modellen zur Verfügung.

Privatwaldbesitzer können sich auf der Forst live zudem im bereits seit Jahren etablierten Forst-Forum zu Fragestellungen rund um den klimagerechten Waldumbau informieren.

Wer neben den Informationen und technischen Neuheiten auch etwas Action geboten bekommen möchte, sollte zum Lumberjack- und Hot-Saw-Wettbewerb kommen, er findet am Samstag, 1. April auf dem Freigelände statt. Als Hot-Saws werden getunte Motorsägen bezeichnet, sie müssen drei vollständige Holzscheiben aus einem 46 cm dicken Block sägen. Beim Lumberjack werden die drei Disziplinen Standing Block Chop, Single Buck und Stock Saw von den Sportlern absolviert. Insgesamt werden zwölf Teilnehmer antreten, darunter der belgische Meister und der deutsche Vizemeister.

Eintrittskarten können von 14 bis 18 Euro unter www.forst-live.de gebucht werden.

Veranstaltungsort: Messe Offenburg, Schutterwälder Str. 3, 77656 Offenburg