Geschäftsjahr 2022 mit Rekordumsatz beendet

Erlöse von 4,9 Milliarden Euro erzielt – Beim Ergebnis vor Steuern büßt der Konzern im Vergleich zu 2021 mehr als die Hälfte ein – Bänder des Werkes im russischen Krasnodar stehen weiter still – Optimistischer Ausblick auf 2023

Trotz schwieriger Rahmenbedingungen hat der Landtechnikhersteller Claas im Ende September abgeschlossenen Geschäftsjahr 2022 beim Umsatz einen neuen Höchstwert erreicht. Wie das Unternehmen im Dezember mitteilte, stiegen die Erlöse gegenüber dem Vorjahr um 2,7 Prozent auf 4,9 Mrd. Euro.

Deutliche Einbußen musste der Konzern hingegen beim Ergebnis vor Steuern hinnehmen. Ausgewiesen wird ein Betrag von 166,3 Mio. Euro; gegenüber dem Vorjahreswert, der bei 357,1 Mio. Euro lag, ist das ein Minus von 190,8 Mio. Euro. Als Gründe nennt Claas im Wesentlichen Wertminderungen in Osteuropa infolge der geopolitischen Veränderungen sowie gestörte Lieferketten.

Probleme bereitet Claas insbesondere sein Werk im russischen Krasnodar, das im Jahr 2005 in Betrieb genommen wurde. Wegen der EU-Ausfuhrbeschränkungen, die nach Beginn des Ukraine-Krieges verhängt wurden, darf der Hersteller keine Bauteile nach Russland liefern, weshalb dort momentan die Bänder stillstehen. In den Medien wurde dem Harsewinkeler Hersteller in den vergangenen Wochen vorgeworfen, die Russland-Sanktionen zu umgehen, um die Produktion in Krasnodar wieder aufnehmen zu können. Claas hat diese Vorwürfe zurückgewiesen.

Starke Nachfrage

Der Landtechnikmarkt profitierte 2022 laut Claas generell von einer weiterhin starken Nachfrage, bedingt durch ein starkes Erntejahr und günstigen Finanzierungsbedingungen, vor allem in der ersten Geschäftsjahreshälfte. Trotz erheblicher angebotsseitiger Störungen und der kriegsbedingten Abschwächung in Osteuropa habe sich das Geschäft weitestgehend positiv entwickelt. Ein besonders dynamisches Umsatzwachstum sei in Nordamerika erzielt worden, so der Konzern. In Europa seien dagegen nach der sehr positiven Entwicklung im Jahr 2021 in robusten Märkten leichte Rückgänge verzeichnet worden.

Investitonen forciert

Claas hat nach eigenen Angaben im Berichtsjahr sein Investitionsprogramm weiter forciert und 130 Mio. Euro in den Ausbau des weltweiten Vertriebs- und Produktionsnetzwerks investiert. So wurde beispielsweise die Modernisierung des Stammwerks in Harsewinkel erfolgreich abgeschlossen. Zugleich erreichten die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen des Unternehmens einen neuen Höchstwert. Sie stiegen um 6,4 Prozent auf 279 Mio. Euro und umfassten die Weiterentwicklung und Erneuerung von Erntemaschinen und Traktoren, Investitionen in die Elektronikarchitektur zur Maschinensteuerung und -vernetzung sowie Aufwendungen für die Digitalisierung von Prozessen in der Landwirtschaft.

Optimistischer Ausblick

Für das Geschäftsjahr 2023 geht Claas trotz der geopolitischen Unsicherheiten von einem zweistelligen Umsatz- und Ergebniswachstum aus. In den wesentlichen Vertriebsregionen in Mittel- und Westeuropa sowie Nordamerika wird allgemein eine stabile Nachfrage nach Landtechnik erwartet. Das internationale Orderbuch sei mit Blick auf die kommenden Monate überdurchschnittlich gut gefüllt, berichtete die Konzernführung. Vor allem dank des breiter aufgestellten Mähdrescher- und Traktorenprogramms sei wiederum mit einem starken Wachstum in der Region Nordamerika zu rechnen.


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Claas

Herstellerdaten Claas

  • Gründungsjahr: 1913
  • Umsatz in Mio. €: 3889
  • Anzahl Mitarbeiter: 11360
  • Branche: Landtechnik
  • Website: www.claas.de

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